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Wie rekrutierten Jihadisten eine 18 jährige Schülerin

Unter dem Einfluss der jihadistischen Propaganda hat die 18 jährige Schülering Z.K* aus Kumanova die Schule und die Familie verlassen und sich dem Jihad in Irak angeschlossen. Sie hat dort auch geheiratet.

Die 18 jährige Schülerin Z.K aus Komanova wurde von jihaditischen Gruppen rekrutiert. Seit Monaten weisst man nichts über die Gründe ihres plötzlichen Verschwindens des Mädchens. Auch die Familie steht ratlos da, genauso wie die Verantwortlichen in der Schule der 18 jährigen. Drei Tage bevor sie ihre Reise angetreten hat, hat sie in der Schule gefehlt. Am 13. März wurde sie in der Schule als abwesend registriert. Die Polizei bestätigt Informationen, dass die junge Frau rekrutiert worden ist. Doch nichts weiteres ist in diesem Fall unternommen worden. Seit vier Monaten ist die Familie auf der Suche nach Z.K.

Eltern glaubten nicht, dass die Tochter so etwas machen konnte

Z.K ist ein kluges Mädchen, beispielhaft, sehr fleissig und nett, sagen die Eltern. Der Vat A. K., ein bekannter Geschäftsmann in der Stadt, sagt, es sei für ihn unverständlich, wie seine Tochter zum Opfer von Jihadisten wurde. “Ich kann es immer noch nicht glauben. Er warte jeden Tag darauf, dass sie zurück kommt, und sich entschuldigt für das, was sie gemacht hat. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, eine kleine Hoffnung habe ich noch”. A. K. sagt, er ist bereit, alles zu tun, um seine Tochter nach Hause zurückzuholen. “Gott ist allmächtig und von ihm erwarte ich Hilfe”, sagt die Mutter der Verschwundenen. Sie seien bereit für jegliche Zusammenarbeit, die dazu führen würde, dass ihre Tochter wieder nach Hause kommt. Doch sie haben keinerlei Inromationen darüber, wo genau sich ihre Tochter aufhalten könnte.

Wo ist Z.K.?

Der Vater A. K. sagt, seine Tochter ist im Irak. “Von den ersten Kontakten mit der Polizei, wissen wir, dass meine Tochter im Irak ist. Dort hat sie einen Mann geheiratet, von den wir keine Ahnung haben, wer er ist. Wir wissen nicht, ob sie dies freiwillig getan hat, oder ob sie dazu gezwungen worden ist. Für mich ist so etwas inakzeptabel.

Hatte die Familie irgendeinen Verdacht?

Auch wenn ihr Verhalten in der letzten Zeit vor ihrem Verschwinden sehr auffällig war, hat sich die Famili nicht vorstellen können, dass sie in den Jihad reist. Der Bruder erzählt, dass sich seine Schwester sehr oft zurückgezogen hat, sehr aufgeregt und sehr agressiv gewesen ist. “Ich habe sie zwei-drei Mal sehr agressiv erlebt. Ich hab irgendetwas von ihr haben wollen und sie hat mich sehr agressiv abgewiesen. Ich habe versucht, sie zu beruhigen, doch sie wollte, dass ich sie einfach alleine lasse”.

“Manchmal hat sie mich einfach ignoriert. Doch ich habe nicht verstanden, was sie bewegt. Mehrmals habe ich versucht mit ihr zu reden, doch sie hat immer wieder blockiert”, sagt die Mutter.

Der Bruder erzählt weiter, dass er in ihrem Laptop Videos mit jihadistischem Inhalt gefunden hat.

Ihr Verhalten

“Es waren Videos, in denen man sieht, wire Menschen geköpft, getötet, misshandelt werden. Sie hat sich lange solche Videos angeschaut”, sagt der Bruder der Rekrutierten. Er erzählt, dass er an einem Tag von einem Freund angerufen worden ist, der ihm über das Verhalten seiner Schwester berichtet hat. „Sie verhalte sich nicht so, wie ihr in der Familie erzogen worden seid, sagte er mir“, erzählt der Bruder und gibt keine weiteren Details. Er habe immer wieder mit seiner Schwester darüber sprechen wollen, doch sie habe immer wieder geblockt und verneint.

Die Eltern können nicht präzisieren, wann genau die Auffälligkeiten im Verhalten der Tochter angefangen haben. Doch die bestätigen, dass nachdem die Tochter sich verschleiert hatte, hatte sie auch ihr Verhalten geändert, auch im Bezug zur Familie.

Laut Informationen der Familie hat ihre Tochter mit einer Freundin in Kosova Kontakt gehabt. Man vermutet, dass sie zur selben Zeit rekrutiert worden sind. „Die Polizei hat uns gesagt, dass sie prüfen werden, ob sie in den sozialen Netzwerken mit weiteren Personen im jihadistischen Milieu in Kontakt war. Aber bisher haben wir keine Informationen.”

Der Bruder deutet allerdings an, dass die Familie weitere Informationen hat, dass die Rekrutin Kontakte zu weiteren Personen vor ihrem Verschwinden gehabt hat. Einzelheiten wollte er aber nicht nennen.

Hat Familie K. Kontakt mit der Tochter im Irak gehabt?

„Wir haben mehrmals mit ihr über Viber telefoniert. Sie hat uns erzählt, dass sie im Irak ist, dass es ihr gut geht, und dass sie sich sicher fühlt“, sagt der Vater. „Ich wollte auch mit ihr sprechen, aber ich konnte nicht…“, fügt die Mutter hinzu. Die Eltern bestätigen, dass die Tochter nicht mehr zurück kommen will. Sie wissen aber nicht, ob sie hierzu gezwungen wird, oder ob dies ihr Wille ist.

Was sagen die Freunde über sie?

Die Schulfreunde denken oft an Z.K. Sie bestätigen auch die Veränderungen in ihrem Verhalten. „Einmal hat sie einen Schulfreund mit einem Stift angegriffen“, sagt eine Schulfreundin. In Unterrichtspausen habe sie sich Kriegsvideos angeschaut. Der Klassenlehrer wollte nichts zu diesem Fall sagen; es sei Aufgabe der Polizei aufzuklären.

Die Anzahl der Rekrutierten aus Mazedonien in unbekannt. Die Polizei hat keine offiziellen Angaben über diesen Fall gemacht. Sie bestätigt, dass die Ermittlungen laufen. Auch über die Anzahl der Getöteten in Kampfgebieten gibt es keine offiziellen Informationen. Die Islamische Gemeinde hat auch keine Details. Die Islamische Gemeinde in Mazedonien startete ein Resozialisierungsprogramm  für Personen, die aus den Kampfgebieten in Syrien und im Irak zurückkommen.