Entwicklung
Wandern und Klettern im Rugovatal
Dieser Artikel ist Teil einer Serie von Albinfo.ch über den Tourismus in Kosovo und über jene Menschen, die sich ihm mit ganzer Leidenschaft widmen und versuchen, möglichst viele Besucher an die schönen Orte Kosovos zu bringen.
Kosova, ein Land ohne Meeresanstoss und mit nur 11’000 Quadratkilometer Fläche, erscheint vielleicht nicht so attraktiv für ausländische Besucher, die sich die Schweiz, Frankreich, Indien, Nepal oder die Metropolen auf der ganzen Welt auswählen können. Doch so reich wie die Welt an Ländern zum Besuchen ist, so zahlreich sind auch die Menschen auf der Welt, die gerne etwas sehen möchten, das anders ist, etwas, das nicht dem Standardtourismus entspricht und andere Erlebnisse verspricht.
Es gibt in Westeuropa auch Menschen, die sich aus Neugier von einem Land, von dem sie nur aus den Medien gehört haben, oder aus welchem ein Freund von ihnen stammt, angezogen fühlen.
Die Weltorganisation für Tourismus definiert Touristen als Personen, die ihre gewohnte Umwelt zwecks Vergnügen oder Geschäfte für weniger als ein Jahr verlassen. Nach dieser Definition können auch die Besuche der Diaspora als touristisch gelten.
Deshalb wird albinfo.ch immer auch der Frage nachgehen, ob Kosovo im Stande sein wird, der Diaspora mehr zu bieten als was sie dort hat – die Familie, und ob es Kosovo gelingt, Dienstleistungen anzubieten, so dass die kosovarische Diaspora ihre Freunde aus den Ländern, wo sie lebt, einlädt, eine touristische Reise nach Kosovo zu machen. Wird Kosovo für die zweite und dritte Generation von Kosovarinnen und Kosovaren im Westen attraktiv sein?
Berge und Tourismus sind Virtyt Morinas Beruf, er ist seit Jahren der Tourismusbeauftragte der Gemeinde Pejë. Er verfolgt die Entwicklung im Berg- und Wandertourismus aufmerksam und nahm an jenem Projekt teil, das Pejë 2013 den prestigereichen internationalen Preis des World Travel and Tourism Council brachte: Für das Projekt “Gipfel des Balkans” als Destination für den “Tourismus der Zukunft” wurde es mit dem ersten Preis in der Sparte “Management der Destination” ausgezeichnet.
Die Bergwelt Kosovos ist attraktiv, weil sie Anblicke auf unzerstörte Natur bietet, und weil keine grossen Investitionen in die Infrastruktur vorhanden sind. Tradition und Kultur der Bewohner dieser gebirgigen Umgebung werden noch immer fanatisch bewahrt und zeigen sich in ursprünglicher Weise, so wie es schon früher war.
Die Gastfreundschaft der Einheimischen ist der Stolz der Berge. Und die unberührte und unzerstörte Natur bietet mit Wanderwegen, Höhlen, Felsschluchten, Seen auf Höhen bis zu 1860 Metern und zahlreichen Wasserfällen unvergessliche Attraktionen für Besucher.
Wie viele Touristen pro Jahr hat Pejë und was sind das für Leute?
Wir haben darüber keine Statistik, ausser den Daten, die wir über die Zahl der Personen sammeln, die in unser Büro, das gemeindeeigene Büro, kommen und nach Informationen fragen.
Letztes Jahr hatten wir 8344 ausländische und einheimische Besucherinnen und Besucher, doch gibt es auch viele andere Besucher, die ins Besucherzentrum am Eingang der Rugovaschlucht gingen.
Was bietet Pejë im Klettertourismus an?
Inzwischen hat Pejë begonnen, sich einen Namen als Kletterdestination zu machen. Jedes Jahr steigt die Zahl von Kletterbegeisterten, die in die Rugovaschlucht zum Klettern kommen wollen. Obwohl die Anzahl Routen bis jetzt bescheiden ist (insgesamt 59), sind diese recht attraktiv und umfassen die Schwierigkeitsgrade 5a+ bis 8b+, während ihre Länge zwischen 10m und 320m variiert.
In der Rugovaschlucht gibt es insgesamt sieben Kletterzonen. Auch der Alpinismusverein Marimangat e Pejës (die Spinnen von Pejë) bietet zertifizierte Bergführer und von der UIAA getestete Ausrüstung an für alle Fans, die einen Tag mit Abenteuern und der herausfordernden Konfrontation mit dem Fels verbringen möchten.
Während der Sommerperiode, wenn auch die Menschen aus der Diaspora kommen, besteht da eine Nachfrage für Bergtourismus?
Ja, und wir möchten erwähnen, dass die Wünsche aus den Reihen der Diasporaangehörigen, die im Tourismusbüro danach fragten, was Pejë anbiete und was sie in Pejë machen könnten, sich gerade dieses Jahr stark verändert haben. Die meisten Wünsche beziehen sich auf Besuche der Berggebiete des Rugovatales, das eine landschaftliche Naturschönheit ist, wo sich verschiedene Aktivitäten entspannt in der Natur ausüben lassen.
Die am häufigsten nachgefragten Aktivitäten waren Abenteuersportarten wie Bergwandern, Felsklettern, die Via Ferrata (das neueste und einzige Produkt seiner Art in Kosova), dann die Organisation von bildenden Angeboten für Familien zum Kennenlernen des Landes.
Betonen möchte ich auch, dass die Nachfrage auch Besuche in der Stadt betraf, mit Interesse für das kulturelle Erbe. Es ist ein Kulturpfad mit fünfzehn attraktiven Orten kulturellen Erbes vorgeschlagen.
Welches ist deiner Meinung nach der schönste Ort in Kosovo (es geht nicht um Städte, es kann eine Wiese, ein Dorf, ein schöner Aussichtspunkt sein), und weshalb?
Die Rugovaschlucht und die Aktivität Via Ferrata, die eine grossartige Ansicht dieser Schlucht, die als eine der schönsten Schluchten Europas gilt, bietet. Die Via Ferrata bietet auch eine gute Dosis Adrenalin, doch immer in Sicherheit, vorausgesetzt dass ein Führer und entsprechende Ausrüstung genommen wurden. In der Via Ferrata kannst du unglaubliche Ausblicke geniessen, während du über Metalltreppen kletterst, die von italienischen Spezialisten an Ort und Stelle installiert wurden.
E-Diaspora
-
Albanischer Ärzteverband Schweiz startet Mentorenprogramm für Nachwuchsärzte Der Präsident des Albanischen Ärzteverbands der Schweiz, Dr. med. Mentor Bilali, hat konkrete Pläne, den Verband...
-
Die Helvetier empfangen die Dardaner in Bern
-
Shasime Osmani tritt als albanische und migrantische Stimme für die SP im Berner Stadtrat an
-
Fotoausstellung “Realities of War: Kosova’s Quest for Liberation”
-
Die Diplomatische Kunst von Shuk Orani: Eine strategische kulturelle Initiative in der internationalen Diplomatie
Leben in der Schweiz
-
UN Tourism zeichnet Romoos und Splügen als «Beste Tourismusdörfer» aus Damit kann sich der Schweizer Tourismus bereits über insgesamt 9 Dörfer mit diesem Label erfreuen...
-
Albanischer Ärzteverband Schweiz startet Mentorenprogramm für Nachwuchsärzte
-
25 Jahre SWISSCOY: Jahresrapport Kompetenzzentrum SWISSINT
-
Die Schweiz lanciert ein Projekt zur Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit in der DRK
-
Shasime Osmani tritt als albanische und migrantische Stimme für die SP im Berner Stadtrat an