Integration

Vom Realklasse-Schüler zum Medizinstudenten, Dardan Avdijaj

"In der Berufsschule kam ich zum ersten Mal mit Medizin in Berührung und von da an wuchs mit jedem Tag mein Wissensdrang und meine Neugier zur Bildung, insbesondere zu medizinischen Fächern"

Wissensdurstig sein, immer selbstkritisch bleiben und mit Disziplin das eigene Berufsziel nicht aus den Augen verlieren. So beschreibt Dardan Avdijaj sein Erfolgsgeheimnis, wodurch er zum Studium seines Traumberufes, Arzt gelangen konnte.
«Und hier sehe ich einen entscheidenden Unterschied, denn ich blicke lieber selbstkritisch auf meine eigenen Leistungen und meine damalige Rolle als Schüler, statt auf das Bildungssystem», sagt Avdijaj.

albinfo.ch: Herr Avdijaj welche drei Stationen waren für Sie entscheidend während der Schullaufbahn?

Dardan Avdijaj: Die drei wichtigsten Stationen in meiner Schullaufbahn begannen nach meiner Oberstufenzeit als Realschüler. Meinen ersten Schritt in die Berufswelt machte ich im Gesundheitswesen als Fachmann Gesundheit (FaGe). In der Berufsschule kam ich zum ersten Mal mit Medizin in Berührung und von da an wuchs mit jedem Tag mein Wissensdrang und meine Neugier zur Bildung, insbesondere zu medizinischen Fächern. Nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Lehre setzte ich meine Schullaufbahn mit der einjährigen Berufsmaturität weiter fort und anschliessend absolvierte ich auch die Passerelle, das Erwachsenengymnasium. Diese drei Stationen waren wichtige und notwendige Meilensteine für mein gegenwärtiges Medizinstudium an der Uni Zürich.

D.Avdijaj – Berufsschule, 2. Lehrjahr FaGe

albinfo.ch: Gestern Realschüler heute angehender Mediziner, stimmt dich diese Tatsache nicht kritisch gegenüber dem Bildungssystem bzw. gegenüber der Einteilung von der Primarschule in die Oberstufe?

Dardan Avdijaj: Ich kann heute sehr zufrieden und dankbar auf das Bildungssystem zurückblicken, zumindest blieben mir durch den zweiten Bildungsweg (Erwachsenengymnasium) immer noch alle Türen offen. Und hier sehe ich einen entscheidenden Unterschied, denn ich blicke lieber selbstkritisch auf meine eigenen Leistungen und meine damalige Rolle als Schüler, statt auf das Bildungssystem. Das ist viel konstruktiver und tut mehr zur Sache. Wenn ich beispielsweisse mir bewusst bin, wie wichtig die Beziehung zwischen Lehrperson und Schüler:in ist, dann investiere ich meine Zeit eher mit dieser Angelegenheit, wo ich auch wirklich etwas ändern bzw. optimieren kann.

albinfo.ch: albinfo.ch: Was ist dein Erfolgsrezept für so anspruchsvolle Berufsziele?

Dardan Avdijaj: Die Bereitschaft immer wieder aufs Neue an der eigenen Rolle als Schüler zu arbeiten, Selbstdisziplin bzw. Fleiss und selbstverständlich einen neugierigen, schier unstillbaren Wissensdurst nach mehr Bildung zu haben.

albinfo.ch: Spielt deine albanische Herkunft eine Rolle im Studium oder während der Arbeit im Spital?

Dardan Avdijaj: (Herr Avdijaj lacht auf). Nein eher nicht, höchstens bei neugierigen Patienten, die genau wissen wollen, woher dieses Geschlecht (Avdijaj) stammt. Bei den Arbeitskollegen:innen ist es so, die nutzen den Fakt, dass ich Albanisch kann eher pragmatisch und im Dienste der Arbeit, so kommt es eher oft vor, dass man mich nebenbei als Dolmetscher in die Patientenzimmer holt.

Und kritische oder negative Erfahrungen musste ich nie machen, da kann ich mich auch nicht beklagen.