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Tagung: Wie das Velo in den Alpen zu einem nachhaltigeren Tourismus beiträgt

Fahren Feriengäste mit dem Velo, stossen sie kaum Treibhausgase aus. Dies kann dazu beitragen, dass die Schweiz und ihre alpinen Nachbarstaaten ihre Klimaziele erreichen

Verkehr und Tourismus wirken sich klimatisch und ökologisch stark auf die sensiblen Alpen aus. Die Ansprüche für touristische Nutzungen, insbesondere hinsichtlich Mobilität, wachsen, während der Raum und die ökologischen Kapazitäten begrenzt sind. Diesem Spannungsfeld widmete das Bundesamt für Raumentwicklung ARE am 22. April 2021 die online-Konferenz «MoVe the Alps». Dabei stand der nachhaltige Velotourismus im Zentrum des internationalen Austausches. Unterstützt haben die Tagung das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention und das Bundesamt für Strassen ASTRA.

Das Velo befindet sich im Aufwind und nimmt im Zug der Covid-19-Pandemie noch mehr Fahrt auf. Sowohl im Alltag als auch in der Freizeit und in den Ferien ist das Velo ein bevorzugtes Fortbewegungsmittel – oft auch in alpinen Regionen. Fahren Feriengäste mit dem Velo, stossen sie kaum Treibhausgase aus. Dies kann dazu beitragen, dass die Schweiz und ihre alpinen Nachbarstaaten ihre Klimaziele erreichen. Zugleich ist der Velotourismus mit Herausforderungen verbunden: Der Verlad von Velos im öffentlichen Verkehr stösst insbesondere zu Stosszeiten an Kapazitätsgrenzen und ebenso ist die Einbindung des Velos bei der Planung von Infrastrukturen lückenhaft. Zu diesen Themen tauschten sich rund 150 Vertreterinnen und Vertreter des Tourismus, von Verbänden, Bahngesellschaften und der Verwaltung aus dem ganzen Alpenraum an der Tagung «MoVe the Alps» aus. Die Tagung fand im Rahmen des Schweizer Vorsitzes der Alpenkonvention statt. Der Klimaschutz im Alpenraum ist einer der Schwerpunkte des Vorsitzes.

Die österreichische Bundesministerin für Klimaschutz, Leonore Gewessler, ging in ihrem Grusswort auf die Velomitnahme im öffentlichen grenzüberschreitenden Verkehr ein. Sie forderte die Tourismus- und Veloakteure auf, gemeinsam darauf hinzuarbeiten, Schnittstellen zu verbessern. Eine gute Koordination zwischen Bund und Ländern, so der Bundesvorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Frank Hoffmann, sei Bedingung dafür, dass der Velotourismus zur Verkehrswende beitragen könne. Ed Lancaster, Direktor von EuroVelo, stellte das Projekt vor, das EuroVelo-Netzwerk in das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) zu integrieren und das TEN-V mit zusätzlicher Veloinfrastruktur zu ergänzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertieften zudem die Frage, wie sich Tourismusgebiete als Velodestinationen positionieren und dadurch zur Regionalentwicklung beitragen können. Dass digitale Entwicklungen den Velotourismus künftig stark mitprägen werden, zeigte Lukas Stadtherr, Geschäftsleitungsmitglied von SchweizMobil, am Beispiel von SchweizMobil, das Angebote für den Velo- und Fussverkehr aufgebaut hat und auf ihrer Website abrufbar hält.

Die Förderung des klimafreundlichen Verkehrs, ob im Velotourismus oder bei der Verlagerungspolitik, nimmt für das ARE als Gesamtverkehrskoordinatorin des Bundes und als Koordinatorin für die Umsetzung der Nachhaltigkeitspolitik der Schweiz eine zentrale Rolle ein. Mit der «MoVe the Alps»-Tagung hat das ARE einen Dialog zur Förderung des klimafreundlichen Verkehrs im alpinen Tourismus angestossen, den es in den nächsten zwei Jahren des Schweizer Vorsitzes der Alpenkonvention weiterführen wird.