Nachrichten

Surroi nennt Ex-UCK-Kommananten „Kriminelle“

Der bekannte kosovarische Schriftsteller und Publizist Veton Surroi wirft einigen von führenden Figuren der UCK in einem Interview mit der Zeitung Koha „kriminelle Machenschaften“

Der bekannte kosovarische Publizist, Veton Surroi nannte Staatspräsident Hashim Thaci „primitiv“. Wenn sich das Sondergericht auf die Erkenntnisse von Staatsanwalt Williamson stützt, dann kann der Staatspräsident verhaftet werden.

Der bekannte kosovarische Schriftsteller und Publizist Veton Surroi wirft einigen von führenden Figuren der UCK in einem Interview mit der Zeitung Koha „kriminelle Machenschaften“ vor. Die führenden Köpfe der UCK sind Kriminelle, so Surroi.

 

Surroi erwähnt den Kampf auf zwei Fronten: gegen die serbischen Besatzer und gegen die politischen Rivalen in der Partei des ehemaligen Präsidenten Ibrahim Rugova – LDK.

Die Reaktion der von Surroi Angesprochenen liess nicht lange auf sich warten. Es sei persönliche Meinung von Surroi, sagte Xhavit Haliti, einer der UCK-Führer. „Einige der Dinge, die Surroi nennt, können auch so passiert sein, die Interpretation ist aber diskussionswürdig.“

„Alle Ereignisse und die Wahrheit über die Entwicklungen innerhalb und um die UCK werden eines Tages beleuchtet. Es ist einfach falsch, zu sagen, dass die UCK kriminell gewesen ist, weil sie gegen Serbien gekämpft und gegen die LDK war. Wenn einzelne Individuen unverantwortlich gehandelt haben, heisst nicht, dass die ganze UCK kriminell gewesen ist“. Sagt Xhavit Haliti.

Parlamentspräsident und ehemaliger Chef des Geheimdienstes Kadri Veseli sagt, er sei stolz auf den Freiheitskampf der UCK. „Wir sind uns aber sehr bewusst darüber, dass wir noch viel für unser Land tun müssen.“

Auf den aktuellen Staatspräsidenten angesprochen, sagte Surroi, Thaci sei unwissend und primitiv. Er sieht die Verhaftung von Thaci hervor, falls sich das Sondergericht auf die Erkenntnisse von Staatsanwalt Williamson stützt. Thaci habe Kosova grossen Schaden zugefügt und den nationalen Konsens zerstört. Wenn es in Kosova nationaler Konsens geherrscht hätte, wäre das Land womöglich jetzt schon UNO-Mitglied.

Für die oppositionellen Politiker Rramush Haradinaj, Albin Kurti und Fatmir Limaj fand Surroi nur gute Worte. Der Wiederstand der Opposition gegen des Abkommen zur Demarkation der Grenzlinie zu Montenegro und zur Gründung der Assoziation von Gemeinden mit serbischer Mehrheit ist bemerkenswert, so Surroi.

„Für solche Themen von nationaler Interesse brauchen wir den nationalen Konsens. Ein ignoranter und primitiver Premierminister, wie Thaci unterzeichnet Verträge, die ihm selbst und noch wichtiger Kosova sehr schaden. Der nötige nationale Konsens hätte Kosova von den Folgen des Primitivismus von Thaci geschützt.

Mehrmals habe Thaci Präsident Rugova beleidigt, ihn einen Kriminellen und sein Haus, das Haus eines Verbrechers genannt. Doch Rugova hat ihn immer seinem „Team der Einheit“ behalten, denn er war überzeugt, dass der Konsens zentral für den Weg Kosovas in die Freiheit war, so Surroi.

„Als wir noch in Rambouillet waren, erreichte uns die Nachricht, dass Sulejman Selimi geputscht und sich zum UCK-Kommandanten ernannt hatte. Nun wurde er nach einer langen Haftstrafe zum Botschafter in Albanien ernannt.“ Er habe oft von UCK-Führern gehört, dass sie ihre Waffen sowohl im Kampf Serbien als auch gegen Rugova bereit hielten.

Im Interview sprach Surroi auch über die Wähler der Partei von Thaci. Anscheinend würden es 200‘000 Menschen für gut heissen, wenn Verbrecher politische Funktion innehaben.