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Schweizer Diplomat Jürg Lauber zum Vorsitzenden des UNO-Menschenrechtsrats gewählt

Mit der Wahl des ersten Schweizer Diplomaten überhaupt zum Ratsvorsitzenden wird auch die Rolle der Schweiz gewürdigt

Jürg Lauber, derzeit Chef der Ständigen Mission der Schweiz beim Büro der Vereinten Nationen und den anderen internationalen Organisationen in Genf, wurde für das Jahr 2025 zum Vorsitzenden des UNO-Menschenrechtsrats (MRR) gewählt. Der MRR ist das wichtigste Organ der UNO im Bereich der Menschenrechte. Nach sechsjähriger Abwesenheit ist die Schweiz wieder im MRR vertreten: Die UNO-Generalversammlung hat sie im Oktober 2024 für den Zeitraum 2025–2027 zum Mitglied gewählt.

Der MRR mit Sitz in Genf ist das wichtigste Organ der UNO im Bereich der Menschenrechte, die neben Frieden und Sicherheit sowie Entwicklung zu den grundlegenden Säulen der Organisation gehören.

Der Rat hat das Mandat, die Menschenrechte weltweit zu fördern, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder entsprechende Massnahmen zu ergreifen und Staaten bei der Verbesserung ihrer Menschenrechtssituation zu unterstützen. Die Hauptaufgabe des MRR-Vorsitzenden, der wie der oder die Vorsitzende der UNO-Generalversammlung ad personam ernannt wird, besteht darin, durch eine effiziente und effektive Arbeitsweise des Rates zur Erfüllung dieses Mandats beizutragen. Dazu gehört die Förderung des Dialogs zwischen den Ratsmitgliedern und anderen Interessengruppen, einschliesslich der Zivilgesellschaft.

Mit der Wahl des ersten Schweizer Diplomaten überhaupt zum Ratsvorsitzenden wird auch die Rolle der Schweiz gewürdigt, die sich kontinuierlich für die Menschenrechte und für eine Annäherung der unterschiedlichen Gruppen und Positionen einsetzt.

Vom Friedenssoldaten zum MRR-Vorsitzenden
Jürg Lauber stammt aus Baar (ZG) und studierte an der Universität Zürich Rechtswissenschaften. Er nahm an zwei Friedensmissionen teil, in Namibia und an der Demarkationslinie auf der koreanischen Halbinsel, bevor er 1993 ins Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) eintrat. Nach Einsätzen in Bangkok, Bern und Peking sammelte er in New York, Den Haag und Genf umfassende Erfahrungen in der multilateralen Diplomatie. Er wird den Vorsitz des Menschenrechtsrats ab dem 1. Januar 2025 übernehmen, parallel zu seiner Tätigkeit als Missionschef in Genf.

Die Schweiz ist wieder MRR-Mitglied
Der MRR zählt 47 Mitgliedstaaten, die für einen Zeitraum von drei Jahren im Rat vertreten sind. Die Schweiz wurde zum vierten Mal in den MRR gewählt, zu dessen Schaffung sie im Jahr 2006 massgeblich beitrug.