Leben in der Schweiz
Schweiz nimmt an Konferenz gegen Zwangsheirat von Mädchen und Genitalverstümmelung teil
Die Genitalverstümmelung ist insbesondere in Afrika und zum Teil in Asien weit verbreitet, wo jährlich drei Millionen Mädchen akut gefährdet sind
„Eine Zukunft ohne Genitalverstümmelung und Zwangsheirat von Kindern”. Dieses Ziel steht im Zentrum des „Girl Summit 2014″ (Mädchengipfel), der auf Einladung der britischen Regierung und dem Kinderhilfswerk UNICEF am 22. Juli 2014 in London stattfindet. Als Vertreterin der Schweiz nimmt Botschafterin Nicole Wyrsch, zuständig für menschenrechtspolitische Fragen im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, am Gipfel teil.
Jährlich werden weltweit schätzungsweise 14 Millionen Mädchen zwangsverheiratet, die jüngsten unter ihnen sind gerade mal achtjährig. Die Genitalverstümmelung ist insbesondere in Afrika und zum Teil in Asien weit verbreitet, wo gemäss UNO-Schätzungen jährlich drei Millionen Mädchen akut gefährdet sind. 125 Millionen Mädchen und Frauen sollen bereits beschnitten sein; in etlichen afrikanischen Ländern sind neun von zehn Mädchen davon betroffen. Sowohl die Zwangsheirat als auch die Beschneidung von Mädchen sind in gewissen Ländern tief verankerte Traditionen, die die Menschenrechte der Frauen und Mädchen stark verletzen. Sie behindern die Mädchen in ihrer Entwicklung und beeinträchtigen ihre psychische, physische und sexuelle Gesundheit. Durch die Migration werden sie auch in der Schweiz praktiziert.
Ziel des „Girl Summit 2014″, an der rund 800 Regierungsvertreterinnen und Vertreter und Expertinnen und Experten aus der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen teilnehmen, ist es deshalb, eine weltumspannende Bewegung ins Leben zu rufen, die Früh- und Zwangsverheiratungen und die Genitalverstümmelung von Mädchen weltweit innerhalb einer Generation zum Verschwinden bringen soll. Dazu ist das Engagement von Regierungen, Gemeinden, Organisationen und führenden Persönlichkeiten wichtig. Zu den Massnahmen, die am „Girl Summit” in die Wege geleitet werden sollen, gehören u.a. Aktionen auf nationaler Ebene, die Implementierung von Gesetzen, die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten und ein Angebot an Einrichtungen und Dienstleistungen für betroffene Frauen und Mädchen. Einen hohen Stellenwert geniesst am Gipfel der Austausch von „good practices”, von Instrumenten und Massnahmen, die sich in der Praxis bewährt haben. Nicole Wyrsch, Botschafterin für menschenrechtspolitische Fragen im EDA, wird am Gipfel den Teilnehmenden die umfangreichen Aktivitäten der Schweiz in diesem Gebiet vorstellen. Über Social Media und einen speziellen Jugendgipfel „Youth for Change” im Vorfeld des „Girl Summit” wurden insbesondere auch junge Leute für ein Engagement motiviert,. Ausserdem ist es das Ziel, auch die Diaspora für ein Engagement zu gewinnen.
Das Engagement der Schweiz äussert sich in erster Linie im Bundesgesetz über Massnahmen gegen Zwangsheiraten, das im Juli 2013 in Kraft getreten ist. Um diese gesetzgeberischen Massnahmen durch konkrete Aktivitäten zu ergänzen, hat der Bundesrat ein entsprechendes fünfjähriges Programm gegen Zwangsheiraten und -ehen lanciert (2013–2017). Ziel ist es, in der ganzen Schweiz Angebote für Betroffene zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen Fachpersonen in diesem Bereich zu stärken. Die Federführung des Programms liegt beim Bundesamt für Migration (BFM), in enger Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG).
Im Bereich Mädchenbeschneidungen unterstützen das Bundesamt für Gesundheit und das BFM unter anderem die von Caritas Schweiz betriebene Vermittlungsstelle für die Prävention von Mädchenbeschneidungen.
In einer „Summit Charter” verpflichten sich die Teilnehmenden am Gipfel, sich weiter für diese Themen einzusetzen. Die Schweiz hat die „Summit Charter”, zusammen mit Ländern wie Frankreich, Niederlande, Kanada, Ghana und Senegal ebenfalls unterzeichnet. (Eine Mitteilung der EDA)
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