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Schweiz erwartet auch 2024 rund 30’000 neue Asylgesuche
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat den Sonderstab Asyl (SONAS) über die Asylprognose 2024 informiert. Das wahrscheinlichste Szenario geht von rund 30 000 neuen Asylgesuchen bis Ende dieses Jahres aus.
Die erwartete Zahl neuer Asylgesuche im 2024 hängt wesentlich davon ab, wie sich die Migration von der Türkei nach Griechenland und Bulgarien und die Weiterwanderung Richtung Westeuropa entwickelt. Ebenso wichtig ist die Entwicklung der Migration über das zentrale Mittelmeer. Weitere Einflussfaktoren sind der Umfang der Migration aus jenen Staaten, deren Bürgerinnen und Bürger visumsbefreit in den Schengen-Raum einreisen können, sowie die Grenzkontrollmassnahmen der Nachbarstaaten der Schweiz. Das SEM geht davon aus, dass die Zahl neuer Asylgesuche 2024 mindestens so hoch sein wird wie 2023. Das wahrscheinlichste Szenario rechnet mit 30 000 (+/-3000) neuen Asylgesuchen. 2023 lag die Zahl neuer Asylgesuche bei gut 30 000. Die Zahl monatlicher Gesuche wird auch 2024 erfahrungsgemäss im Frühjahr steigen und im Sommer oder Frühherbst den höchsten Stand erreichen, bevor sie gegen Ende des Jahres wieder sinken dürfte. Die wichtigsten Herkunftsstaaten bleiben voraussichtlich Afghanistan und die Türkei.
Die Zahl neuer Gesuche um Erteilung des Schutzstatus S für Personen aus der Ukraine dürfte 2024 etwa 25 000 (+/-5000) betragen, sofern sich die Intensität des Krieges in der Ukraine nicht wesentlich verändert. In den letzten Monaten war die Zahl von Personen mit Schutzstatus S, welche die Schweiz verlassen haben, in etwa gleich hoch wie die Zahl derjenigen, die den Status S beantragt haben.
Der SONAS wird durch einen Asylausschuss ergänzt
Der SONAS wurde im März 2022 von Bundesrätin Karin Keller-Sutter, der damaligen Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD), eingesetzt. Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden trafen sich bisher zu 35 Sitzungen, um die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine zu koordinieren. Auch dank dieser gut funktionierenden Zusammenarbeit und der tatkräftigen Unterstützung der Schweizer Bevölkerung ist es gelungen, die insbesondere in den ersten Wochen sehr starke Fluchtbewegung gemeinsam zu bewältigen und allen Schutzsuchenden jederzeit ein Bett und ein Dach über dem Kopf anbieten zu können. Die Situation rund um die Schutzsuchenden aus der Ukraine hat sich inzwischen zwar etwas beruhigt, ist jedoch weiterhin mit Herausforderungen für Bund, Kantone, Städte und Gemeinden verbunden. Deshalb wird sich der SONAS weiterhin alle zwei Monate treffen.
In Zukunft sollen politisch-strategische Themen im Asylbereich in einem neuen und regelmässig tagenden Asylausschuss behandelt werden, in dem Vertreter von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden Einsitz nehmen. Er soll die bereits bestehenden Gremien auf politischer und operativer Ebene ergänzen und allgemeine Fragen zur Weiterentwicklung des Asylbereichs behandeln.
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