CH-Balkan
Junge Menschen in Kosova sind abhängig von Geldsendungen aus der Diaspora
Das Radio Freies Europa hat eine Umfrage unter jungen Menschen in Kosova durchgeführt. Die Macher wollten wissen, inwieweit sind junge Kosovaren abhängig von Geldsendungen aus der Diaspora. Driton Kurti, Student der Wirschaftswissenschaften an der Universtität Prishtina sagte, ohne die Hilfe von Familienangehörigen aus der Diaspora könnte er nicht überleben und nicht studieren.
Das Radio Freies Europa hat eine Umfrage unter jungen Menschen in Kosova durchgeführt. Die Macher wollten wissen, inwieweit sind junge Kosovaren abhängig von Geldsendungen aus der Diaspora.
Driton Kurti, Student der Wirschaftswissenschaften an der Universtität Prishtina sagte, ohne die Hilfe von Familienangehörigen aus der Diaspora könnte er nicht überleben und nicht studieren.
“Ich habe in der Diaspora viele Familienangehörige. Ihre Utnerstützung für uns ist gross. Sie finanzieren mein Studium, und alles was damit zusammenhämgt. Manchmal fühle ich mich nicht gut dabei, weil sie soviel Geld für uns ausgeben; doch ohne deren Unterstützung würde ich es gar nicht schaffen, denn die wirtschaftliche Situation in Kosova ist sehr schlecht”, sagt Driton.
Adonis Sylejmani, ein junger Mann auch Prishtina erzählt, dass er viele Familienangehörige in der Diaspora hat, die grösstenteils in Deutschland und in der Schweiz leben. Monatlich bekommt er 200 Euro. “Wir sind von ihnen sehr abhängig; ich weiss nicht, was wir gemacht hätten, ohne die Untestützung unserer Familie”.
Die Kosovaren, die kleinere Lebensmittelgeschäfte führen, sagen, dass sie besonders in der Sommermonaten, wenn die Diaspora-Kosovaren ihren Urlaub in Kosova verbringen, einen guten Umsatz machen.
Die 22 jährige Njomëza arbeitet in so einem Lebensmittelgeschäft. “In den Sommermonaten machen wir den grössten Umsatz, wenn die Diaspora-Kosovaren kommen. Sie sparen gar nicht und kaufen soviel sie können. Meine Schwester lebt in London und ich sehe, dass sie viel Geld ausgibt, wenn sie nach Kosova kommt”.
Flora, ist eine junge Desingerin aus Prishtina. Sie sagt, sie können es kaum erwarten, dass die Diaspora-Kosovaren kommen. In den Sommermonaten finden sehr viele Familienfeste und Hochzeiten statt, so dass die jungen Frauen viele Kleider kaufen. In diesen Monaten sind auch die Einnahmen am höchsten, sagt sie.
“Wir versuchen der Familie zu helfen, da wo es geht. Wir finanzieren zum Beispiel dem Sohn von unserem Onkel das Studium. Sie sind alle sehr dankbar. Für uns ist es keine grosse Sache. Jetzt sind einige der Familienangehörigen in Kosova unabhängiger, und wir müssen nicht mehr soviel Geld schicken wie früher”, sagt Krenar Halimi, der mit seiner Familie in Schweden lebt.
Doch nicht alle Befragten sind abhängig von den Geldsendugen aus dem Ausland.
Bashkim studiert Jura. Er erzählt, dass er keine Familienmitglieder hat, die im Ausland leben und ihm Geld schicken könnten. Er geht selbst arbeiten, um sein Studium zu finanzieren.
“Zur Zeit arbeite ich als Kellner. Die Helfte meine Ausgaben finanziere ich selber, den Rest übernehmen meine Eltern. Ich habe keine Familienmitglieder im Ausland, die uns helfen könnten”, sagt Bashkim.
Die Geldsendungen aus der Diaspora spielen weiterhin eine grosse Rolle für die Wohlfahrt und das Überleben vieler Familien in Kosova. Laut Angaben der kosovarischen Zentralbank, registriert man jedes Jahr 600 Millionen Euro an Geldsendungen aus dem Ausland. In den Letzten 10 Jahren sind es mehr als 5 Milliaren Euro.
Der überwiegende Teil der Geldsendungen geht weiterhin für den Konsum. 43% der kosovarischen Bürger haben Familienmitglieder im Ausland. 22.4% haben Geldsendungen von ihren Familienmitgliedern erhalten.
In Deutschland leben 35% der Diasporakosovaren und in der Schweiz 23%. Laut dem kosovarischen Amt für Statistik leben über 700’000 Kosovaren im Ausland.
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