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Jede dritte Person in der Schweiz macht Diskriminierungs- oder Gewalterfahrung
Die Indexe zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind stabil und die negativen Einstellungen gegenüber Gruppen und Minderheiten nehmen weiter leicht ab
Knapp jede dritte, in der Schweiz lebende Person ist nach eigenen Angaben von Diskriminierung und Gewalt betroffen. Die Zahl bleibt damit gegenüber den Vorjahren auf hohem Niveau stabil. Bei der Mehrheit der Diskriminierungen geben die Betroffenen ethno-rassistische Motive an, vor allem Nationalität (50%), aber auch Hautfarbe, körperliche Merkmale (19%), Religion (17%) oder ethnische Herkunft (15%). Personen mit Migrationshintergrund sind dabei überdurchschnittlich stark betroffen, unter ihnen liegt der Anteil bei 40%. Auffallend sind die Werte bei den 15-24-Jährigen. So geben über 50% der Personen in dieser Altersgruppe an, Diskriminierung oder Gewalt erfahren zu haben. Gegenüber 2020 nahm ihr Anteil um 6 Prozentpunkte zu (von 48% 2020 auf 54% 2022).
Die Ergebnisse 2022 der Erhebung «Zusammen leben in der Schweiz» zeigen, dass die bisherigen Trends weiter anhalten. Die Indexe zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind stabil und die negativen Einstellungen gegenüber Gruppen und Minderheiten nehmen weiter leicht ab. Negative Stereotype insbesondere gegenüber Muslimen und Musliminnen, aber auch Juden und Jüdinnen, halten sich jedoch hartnäckig.
Die Mehrheit der Wohnbevölkerung der Schweiz (60%) ist sich einig, dass Rassismus in der Schweiz ein aktuelles und ernstzunehmendes Problem darstellt. Der Bevölkerungsanteil, welcher der Meinung ist, dass die Massnahmen zur Rassismusbekämpfung nicht ausreichen, steigt seit 2018 tendenziell leicht an (2018: 31%, 2020: 32%, 2022: 34%). Bei den 15-24-Jährigen sind es 2022 gar 47%.
Die Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz»
Die Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz» (ZidS) liefert seit über 10 Jahren Erkenntnisse zu gesellschaftlichen Entwicklungen in Bezug auf Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. Die Erhebung wird im Auftrag der Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB und dem SEMvom Bundesamt für Statistik durchgeführt.
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