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„Handel mit Türken beginnt und endet mit Betrug“
Laut dem Vorsitzenden der kosovarischen Wirtschaftskammer (OEK), Safet Gërxhaliu , gibt es einige Worte, die den Handel mit der Türkei am besten beschreiben: betrügen, bestechen, feilschen
Was den wirtschaftlichen Austausch mit der Türkei betrifft, so besteht er laut Wirtschaftsexperten aus dem klassischen Handel. Die Länder des Westbalkans brauchen aber eine erweiterte Form des Handels – Investitionen in das produzierende Gewerbe, die zur Steigerung der Beschäftigten führen würde.
Safet Gërxhaliu von der kosovarischen Wirtschaftskammer gibt zu, dass er seit langem nicht mehr zu einem offiziellen Besuch in der Türkei gewesen ist. „Ich möchte keine Zeit mit touristischem Sightseeing verbringen. Wir brauchen einen gewissen Pragmatismus. Die Tatsache, dass wir türkischen Unternehmen fast gar nichts zu bieten haben, führt dazu, dass sie einfach am klassischen Handel interessiert sind. Da wüsste ich nicht, worüber wir uns unterhalten sollten“, so Gërxhaliu. „Es ist sicher keine gute Sache für unser Land, wenn unser Geld nur für den Kauf von fertigen Produkten verwendet wird. Wir brauchen neue Arbeitsplätze, eine Verbesserung der Zahlungsbilanz und Projekte mit Multiplikator-Effekt.“
Über 200 türkische Unternehmen in Kosova
Die kosovarisch-türkische Handelskammer vereint mehrere sehr grosse und erfolgreiche türkische Unternehmen, die in der Türkei und in Kosova tätig sind, wie TEB, Atlantik Group, BKT, İş Bank, KEDS, Kosova e Re, Limak, Marigona Residence, Newco Balkan, Turkish Airlines, Universal Food, Ziraat Bankası und Meridian Corporation.
Die kosovarisch-türkische Handelskammer betont, dass es zweitweise bis zu 200 türkische Unternehmen als Mitglieder gezählt hat. Ziel ist es aber, dass kosovarische und türkische Unternehmen zusammen kommen, um die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern voranzutreiben.
Arben Fetahu von der kosovarisch-türkischen Handelskammer betont, dass der Investitionsvolumen türkische Unternehmen in Kosova nur in den letzten fünf Jahren sich auf 300 Millionen Euro beläuft. Dank dieser Investitionen seien rund 7000 Arbeitsplätze entstanden.
Die Zahl der durch türkische Unternehmen geschaffenen Arbeitsplätze scheint auf dem ersten Blick hoch. Allerdings haben türkische Investoren eine hohe Anzahl von Beschäftigten beispielweise am Flughafen und in der Distribution vorgefunden, sagt Wirtschaftsexperte Ibrahim Rexhepi. „In anderem Sektoren ist die Anzahl der Beschäftigten in türkischen Unternehmen gering. Es gibt vier türkische Banken, die Firma Ballkan in Theranda, die nun viel weniger Beschäftigte hat als zum Zeitpunkt des Verkaufs, oder einige kleinere Unternehmen in der Lebensmittelindustrie“, sagt Rexhepi.
Türkische Unternehmen mit wenigen Beschäftigten
Laut Angaben der kosovarischen Amtes für Statistik haben ausländische Unternehmen, die in Kosova im Jahr 2015 investiert haben, zwischen 1 und 4 Beschäftigte. „In diesem Rahmen sind auch türkische Firmen“, so Rexhepi.
Safet Gërxhaliu zweifelt die Statistiken, die von der kosovarischen und der türkischen Seite präsentiert werden. „Wenn man bei kosovarischen Behörden nachfragt, dann wurden demnach Waren im Wert von 150 Million Euro zwischen 2008 und 2016 aus der Türkei importiert. Türkische Behörden geben aber an, dass der Wert der nach Kosova exportierten Waren bei 300 Millionen Euro liegt. Allein dies zeigt, dass es keine Transparenz gibt. Es liegt der Verdacht nahe, dass türkische Unternehmen ihre Rechnungen aufblähen, weil sie für ihre Investitionen in Kosova vom türkischen Staat subventioniert werden“, so der schwere Vorwurf von Gërxhaliu.
„Der Handel zwischen Kosova und der Türkei beläuft sich jährlich auf knapp 250 Millionen Euro. Die allgemeinen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, aber auch familiären Beziehungen zwischen den beiden Ländern zeigen sich am besten an den mehreren Flügen pro Tag aus dem Flughafen Prishtina nach Istanbul“, so Arben Fetahu von der kosovarisch-türkischen Handelskammer.
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