Kultur
Gipsy Groove – gut fürs Tanzbein und die Vielfalt
Authentischer Roma-Sound aus dem Balkan trifft auf Rock, Reggae, Jazz und Funk. Die multiethnische Band Gipsy Groove denkt die traditionelle Musik und Gesellschaft neu. Keine Grenzen, alle tanzen. Am 1. und 2. Dezember spielt die Band aus Kosovo in der Schweiz.
„Wir spielen, um zusammen Stereotypen aufzubrechen, jene Stereotypen, die wir „Zigeunertum“ (gypsism) und „Balkanismus“ nennen. Denn die finden wir schlecht für die Integration und ungesund für den Alltag.“, sagt Bajram „Kafu“ Kinolli, Sänger der kosovarischen Band Gipsy Groove. Er weiss, wovon er spricht. Er ist selbst Roma und kennt die Diskriminierung seiner Gemeinschaft in Kosovo und auf dem gesamten Balkan aus eigener Erfahrung. Das Verhältnis zwischen Albanern und Serben könnte vielerorts ebenfalls besser sein.
Vielfalt ist Trumpf
Mit seiner Band möchte Kafu zeigen, dass es auch anders – besser – geht. Die Bandmitglieder stammen aus verschiedenen ethnischen Gruppen des Kosovo. „Mit unserer Musik und Multikulturalität verkörpern wir die Vision einer neuen kosovarischen Gesellschaft.“, sagt Kafu. Wie diese Vision tönt, zeigt Gipsy Groove in mitreissenden Live-Performance in ganz Europa. Auf der Bühne wechselt Kafu fliegend zwischen Englisch, Serbisch, Albanisch und Romanes, der Sprache der Roma.
Gipsy Groove spielt alte Roma-Klassiker neu arrangiert mit Elementen des Jazz, Funk, Rock, Reggae und Ska. Auch Covers anderer Balkanbands wie Dubioza Kolektiv aus Bosnien und selbstgeschriebene Lieder stehen auf dem Programm. Gerade in den selbstgeschriebenen Liedern prangert die Band Rassismus und Intoleranz an.
Ein Augenschein an vergangenen Konzerten in Zürich legt dabei nahe, dass der Mix und die Botschaft beim Publikum ankommen. Kein Bein bleibt am Boden, keine Hand, die nicht in die Luft geworfen wird und je später es wird, desto vielsprachiger scheint das Publikum zu werden. Da kann es gut passieren, dass zum Schluss auch Eidgenossen den Schnaps schwenkend mit Kafu die Roma-Hymne mitsingen.
Botschafter auf und neben der Bühne
Neben der Bühne engagieren sich die Bandmitglieder in friedensfördernden und sozialen Projekten für Jugendliche. Sie wollen zeigen, dass Multikulturalität funktionieren kann. „Unsere Band lebt vor, dass Musik die Leute vergessen lässt, woher sie kommen.“, sagt Kafu. Und auch für die Konzerte in der Schweiz hat er eine Vision: „Wir wollen mit unserer Balkanmusik Leute zusammenbringen – diejenigen aus der Balkan-Diaspora, Schweizer, einfach alle. Lasst uns im Moment leben! Wir liefern die guten Vibes dafür.“
Protest gegen Visumspflicht
Bevor es soweit ist, sind die Bandmitglieder wie vor jeder Reise in die Schweiz auch dieses Mal wieder mit der Beschaffung von Visa beschäftigt. Im Gegenteil zu anderen Ländern auf dem Westbalkan, besteht für Kosovo weiterhin die Visumspflicht für den Schengenraum, zu dem auch die Schweiz gehört. „Mit unserer Musik protestieren wir gegen diese Einschränkung. Jeder Mensch sollte das Recht haben, frei zu reisen.“, sagt Kafu. Ein Visum für die Schweiz zu beantragen ist in Kosovo nicht nur eine Proforma-Angelegenheit, sondern mit viel Aufwand, Zeit und Geld verbunden. Die Band aber weiss sich zu helfen. Je nach Zeitdruck wird die Besetzung den Visachancen angepasst. Konzert Zürich
Ort: Photobastei, Sihlquai 125, 8005 Zürich
Datum: Freitag, 01.12.2017
Türöffnung: 20:00
Konzert: 23:00
Eintritt: 10-15.-
Anschliessend Party mit DJ Alain Ford (BALKANEKSPRESS)
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/1129220060546948/
Konzert Bern
Ort: Viento Sur, Lerchenweg 33, 3012 Bern
Datum: Samstag, 02.12.2017
Türöffnung: 21:00
Konzert: 22:30
Eintritt: 20.-
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/332622333815076/
Infos zur Band:
www.gipsygroovemusic.com
https://www.facebook.com/gipsygrooveband/
https://www.youtube.com/channel/UCBsSLlgo-7MNZuLMPXmJDnw
https://soundcloud.com/gipsy-groove-music
Infos über die Veranstaltung
- Startdatum02 Dezember 2017
- Zeit21:00
- LokationBern
- Datum der Fertigstellung2 Dezember 2017 - 22:30
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