Meinungen
Eine Frau ist Gott am nächsten, wenn sie in ihrem Haus ist?
In den sozialen Medien verbreiten sich vermehrt radikale Ansichten. Aussprüche des Propheten werden völlig aus dem Kontext gerissen und von selbsternannte Predigern zu propagandistischen Zwecken missbraucht. Mit gesellschaftlich relevanten Folgen.
Eine Frau unter einer Burka versteckt, gar mit Handschuhen an, damit man ja nicht ihre Hände sieht, verziert mit Sprüchen, die Frau darauf hinweisen, dass ihr Platz im Haus zu sein hat. Was nach einer Homepage des Islamischen Staates aussieht, ist eine Facebookseite mit dem Titel „Jeta bashkëshortore“ (eheliches Zusammenleben) und wird nicht vom Hoheitsgebiet des IS sondern von Skopje aus verwaltet.
Diese Seite wird nicht etwas von verwirrten 16-jährigen Mädchen auf der Suche nach ihrer Identität aufgesucht, sondern von erwachsenen Frauen. Frauen, mit mindestens einem Mittelschulabschluss. Frauen, die meine Cousinen sein könnten, oder deine Cousinen, oder gar du selbst?
Was diesen Frauen durch den Kopf geht, wenn sie dies gutheissen, weiss ich nicht. Was sie jedoch nicht wissen, ist, welche gesellschaftlich relevanten Auswirkungen die Verherrlichung einer solchen Ideologie mit sich bringen. Ihnen ist nicht bewusst, dass dies nicht nur Einfluss auf das Zusammenleben, auf die Rechte der Frauen, sondern auf den Fortschritt einer Gesellschaft hat.
Die Hauptaussage der Mitteilungen auf solchen propagandistischen Seiten ist die Verhüllung der Frau, ihre Unterwerfung und Ausgrenzung aus dem gesellschaftlichen Leben.
Früher wurden Verbote ausgesprochen, die bei Vielen Widerstand regten.
Heute bedient man sich perfideren Methoden.
Ein Beispiel:
„Die guten Frauen, sind die, die folgen.“
Somit wird durch die Umwandlung in eine positive Formulierung der Widerstand der Frauen gebrochen.
Wie kann es sein, dass wir Jahrzehnte lang dafür gekämpft haben, aus unserem albanischen Patriarchat auszubrechen, nur um uns selbst in eine noch repressivere Ideologie zu katapultieren? Anstatt um unsere rechtliche und soziale Stellung zu ringen, sollen wir uns unterordnen, hörig werden und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden? Ein Volk kann sich nicht weiter entwickeln ohne die Mitwirkung gebildeter und gesellschaftlich integrierter Frauen, liebe Schwestern!
Religiöse Erziehung durch soziale Medien
Eine weitere Problematik stellt die Manipulation von Jugendlichen dar. Auf Instagram tummeln sich hunderte von angeblichen Islampredigern. Ein Bild der Kaba oder ein arabischer Schriftzug reicht, um Jugendliche ohne gefestigte Religionskenntnisse für sich zu gewinnen. Zitate aus dem Koran werden völlig aus ihrem Kontext gerissen und für propagandistische Zwecke missbraucht. Eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema, sowie für das Verständnis relevantes Vorwissen, bleiben aus.
Somit überlassen wir die religiöse Erziehung unserer Nachkommen irgendwelchen Unbekannten und folgen auf Instagram „albanische Nuset“, anstatt das Onlineverhalten unserer Kinder zu überwachen und unsere Art des Glaubens zu vermitteln.
Religionen sind immer kulturgeprägt. Der neue Islam, der bei uns Fuss zu fassen versucht, ist alles andere als der liberale, albanische Islam, den wir bisher kannten. Doch wo bleiben die Kritiker dieser radikalen Bewegung?
Mann ist nicht islamophob, wenn man Möchtegernprediger mit radikalen Ansichten hinterfragt. Denn neben Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen wird im Koran auch das kritische Denken hochgepriesen. Also denkt nach!
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