Coronavirus: Minute für Minute
Die Bevölkerung der Schweiz wächst trotz vermehrter Todesfälle
Bevölkerungsentwicklung und natürliche Bevölkerungsbewegung im Jahr 2020: Provisorische Ergebnisse
Gemäss den provisorischen Ergebnissen 2020 der Statistik der Bevölkerung und Haushalte (STATPOP) des Bundesamtes für Statistik (BFS) wuchs die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz per Ende 2020 gegenüber dem Vorjahr um 0,7% auf 8,7 Millionen Personen. Die Zahl der Todesfälle stieg auf 76 000 an, während die Eheschliessungen, Geburten und Scheidungen zurückgingen.
Am 31. Dezember 2020 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 8 667 100 Personen, gegenüber 8 606 000 Ende 2019 (+61 100 Personen, +0,7%). Die Bevölkerungszunahme entspricht derjenigen von 2018 und 2019 und ist damit erneut eine der schwächsten der letzten zehn Jahre.
Stark rückläufige Auswanderungen
Die internationalen Wanderungen tragen zur Bevölkerungsentwicklung bei. 2020 verzeichnete die Schweiz 163 000 Einwanderungen (25 600 schweizerische und 137 400 ausländische Staatsangehörige) sowie 106 500 Auswanderungen (25 800 bzw. 80 700). Der Wanderungssaldo ist nach wie vor positiv (+56 500), doch im Vergleich zu 2019 wurde sowohl bei den Einwanderungen als auch bei den Auswanderungen eine Abnahme registriert (–3,9% bzw. –15,6%).
Im Jahr 2020 wanderten Schweizer Staatsangehörige im Vergleich zum Vorjahr häufiger ein (+6,7%) und weniger aus (–17,7%). Bei den Ausländerinnen und Ausländern gingen sowohl die Einwanderungen als auch die Auswanderungen zurück (–5,6% bzw. –14,9%).
Mehr Todesfälle und weniger Geburten
2020 sind in der Schweiz 76 000 Menschen gestorben, dies sind 8200 mehr als im Vorjahr (+12,1%). Diese starke Zunahme hängt mit der Covid-19-Pandemie zusammen. Bei den Männern erhöhte sich die Anzahl Todesfälle im Vergleich zu 2019 stärker als bei den Frauen (+14,6% gegenüber +9,9%). Bei den Personen ab 65 Jahren stiegen die Todesfälle um 12,7% von 59 400 im Jahr 2019 auf 66 900 im Jahr 2020. Zum Vergleich: Die Todesfälle von 0- bis 64-Jährigen nahmen lediglich um 8,2% zu, von 8400 auf 9100. Nahezu in allen Kantonen wurde ein Anstieg der Todesfälle verbucht. Einzige Ausnahme war der Kanton Nidwalden, in dem 2020 zwei Todesfälle weniger registriert wurden als 2019, was einem Rückgang von 0,6% entspricht.
Mögliche Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Geburten lassen sich erst ab Ende 2020 bzw. in den ersten Monaten 2021 eindeutig feststellen. Die Anzahl Geburten in der Schweiz ging von 86 200 im Jahr 2019 leicht auf 85 500 zurück (–0,8%). 72,4% der Geburten erfolgten innerhalb einer Ehe, 27,6% waren nicht ehelich. Gemäss den provisorischen Zahlen lag die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau 2020 bei 1,46. Einen Anstieg der Geburten gegenüber 2019 verzeichneten die Kantone Graubünden (+0,2%), St. Gallen (+1,0%), Solothurn, Nidwalden, Schaffhausen, Wallis, Schwyz und Obwalden (jeweils mehr als 2%).
Der Geburtenüberschuss – die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen – belief sich 2020 auf 9500 Personen, gegenüber 18 400 im Vorjahr. Dieser Rückgang von 48% war hauptsächlich auf den Anstieg der Todesfälle zurückzuführen. Damit liegt der Geburtenüberschuss auf dem tiefsten Niveau seit 2004. In den Kantonen Tessin, Bern, Basel-Landschaft, Neuenburg, Graubünden, Jura, Basel-Stadt, Schaffhausen und Glarus war der Geburtenüberschuss sogar negativ, d.h. es starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden.
Sinkende Lebenserwartung
Zwischen 2019 und 2020 sank die Lebenserwartung der Männer bei Geburt von 81,9 auf 81,1 Jahre (–0,8 Jahre), jene der Frauen von 85,6 auf 85,2 Jahre (–0,4 Jahre). Diese Abnahmen lassen sich mehrheitlich mit den steigenden Sterberaten im hohen Alter erklären. So ging die verbleibende Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren bei den Männern um 0,7 Jahre (von 20,0 auf 19,3 Jahre) und bei den Frauen um 0,5 Jahre zurück (von 22,7 auf 22,2 Jahre).
Auf kantonaler Ebene verringerte sich die Lebenserwartung der Männer bei Geburt in den Kantonen Obwalden (–2,5 Jahre), Tessin (–2,3) sowie Genf (–2,2) am stärksten, diejenige der Frauen in den Kantonen Jura (–1,8), Genf (–1,5) und Schwyz (–1,4).
Rückläufige Eheschliessungen und Scheidungen
Der Rückgang der Anzahl Eheschliessungen und Scheidungen im Lauf des Jahres 2020 hing vermutlich mit der Covid-19-Pandemie zusammen.
Es wurden 34 900 Ehen geschlossen, 10,4% weniger als 2019. Die Zahl der Eheschliessungen ging generell zurück, sowohl zwischen zwei Schweizer Staatsangehörigen (17 800; –5,2%) als auch zwischen ausländischen (5200; –15,6%) und zwischen gemischt-nationalen Paaren (11 900; –15,0%). Gemäss den provisorischen Zahlen waren Männer bei der Erstheirat im Durchschnitt 32,3 und Frauen 30,2 Jahre alt. Im Vergleich zu 2019 registrierten fast alle Kantone bei den Eheschliessungen rückläufige Zahlen; einzige Ausnahmen sind Nidwalden (+1,6%) und Graubünden (+2,0%).
2020 wurden 16 100 Scheidungen ausgesprochen; dies entspricht einer Abnahme um 4,7% im Vergleich zum Vorjahr. Während die Scheidungen von Schweizer und gemischt-nationalen Paaren gegenüber 2019 zurückgingen (–6,7% bzw. –7,4%), nahmen sie bei den ausländischen Paaren zu (+2,9%). Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung stieg zwischen 2019 und 2020 von 15,4 auf 15,6 Jahre, was darauf hindeutet, dass sich mehr lang verheiratete Paare scheiden liessen.
Bei Fortsetzung der 2020 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen (39,2%) irgendwann mit einer Scheidung enden. Nicht in allen Kantonen ging die Zahl der Scheidungen zurück. Schwyz, Solothurn, Uri, Bern, Jura, Luzern, Glarus, Basel-Landschaft, Obwalden und Appenzell Innerrhoden verbuchten mehr Scheidungen als 2019.
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