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Covid-19: Personen über 80 Jahren wird ab sofort eine weitere Auffrischimpfung empfohlen
Für den Herbst 2022 wird die Impfempfehlung gemäss aktueller Einschätzung auf die gesamte erwachsene Bevölkerung ausgeweitet
BAG und EKIF empfehlen eine weitere Auffrischimpfung bisher nur für schwer immungeschwächte Personen. Ab heute gilt diese Empfehlung aufgrund der Ausbreitung der Omikronvariante BA.5 und den steigenden Neuinfektionen auch für Personen über 80 Jahre, um deren Impfschutz gegen schwere Erkrankung über die Sommermonate zu erhöhen. Diese Personen haben aufgrund ihres Alters das höchste Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Zudem lässt der Schutz nach der Impfung gegen schwere Erkrankung und Hospitalisation in dieser Altersgruppe am schnellsten nach.
Diese Impfempfehlung für Personen über 80 Jahre ist unabhängig von einer Impfempfehlung im Herbst 2022. Es ist wahrscheinlich, dass Personen über 80 Jahre, die sich jetzt impfen lassen, gegen Ende Jahr eine erneute Auffrischimpfung benötigen werden.
Für alle anderen Personengruppen, die bereits vollständig immunisiert sind (dreimal geimpft, genesen und zweimal geimpft), empfehlen BAG und EKIF weiterhin, mit einer weiteren Auffrischimpfung zuzuwarten bis im Herbst. Sie haben gemäss aktuellem Wissensstand nach wie vor einen ausreichenden Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung. Eine weitere Impfung kann bei den aktuell zirkulierenden Virusvarianten nur beschränkt vor einer Infektion und milden Erkrankungen schützen. Zudem kann es sich lohnen, auf die adaptierten Impfstoffe zu warten, die voraussichtlich im Herbst 2022 zur Verfügung stehen werden.
Für Personen über 80 Jahren ist die Impfung kostenlos. Sollten Personen unter 80 Jahren eine weitere Auffrischimpfung wünschen (beispielsweise für Reisen oder aus einem individuellen Schutzbedürfnis), ist die Impfung kostenpflichtig.
Auffrischimpfungen im Herbst 2022
Im Herbst 2022 ist saisonal bedingt wieder mit steigenden Covid-19-Fallzahlen zu rechnen. Bis dann nimmt zudem die generelle Immunisierung der Bevölkerung und damit auch der Schutz vor schweren Erkrankungen ab. Das Risiko für den Einzelnen und die Belastung des Gesundheitssystems werden im Herbst/Winter am höchsten sein. Eine weitere Auffrischimpfung kann dazu beitragen, die Zahl schwerer Erkrankungen und damit eine Überlastung des Gesundheitssystems zu reduzieren.
BAG und EKIF haben im Blick auf den Herbst 2022 die Grundzüge einer Empfehlung für die Auffrischimpfung erarbeitet. Gemäss aktueller Einschätzung werden BAG und EKIF im Herbst 2022 allen Personen ab 16 Jahren eine weitere Auffrischimpfung empfehlen. Die Impfempfehlung richtet sich prioritär an besonders gefährdete Personen, also Personen über 65 Jahre und solche mit erhöhtem individuellen Gesundheitsrisiko, beispielsweise durch eine spezifische Vorerkrankung oder Schwangerschaft. Diese Gruppen haben das höchste Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken.
Besonders empfohlen wird die Auffrischimpfung im Herbst auch dem Gesundheitspersonal und privaten Betreuungspersonen von besonders gefährdeten Personen. Damit sollen unter anderem soweit möglich krankheitsbedingte Ausfälle oder Lücken in der Betreuung verhindert werden.
Für alle Personen zwischen 16 und 64 Jahren ohne Risikofaktoren ist das Risiko für eine schwere Erkrankung in diesem Herbst gering. Ihnen wird eine Auffrischimpfung im Herbst 2022 empfohlen, wenn sie das Risiko für eine Infektion oder einen seltenen schweren Verlauf aus privaten und/oder beruflichen Gründen (z.B. in Organisationen bzw. Betrieben mit essentiellen infrastrukturellen Aufgaben) vermindern möchten.
Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 15 Jahren wird in der aktuellen Situation keine Auffrischimpfung im Herbst 2022 empfohlen, da das Risiko einer schweren Covid-19 Erkrankung bei geimpften Kindern sehr gering ist.
Zeitpunkt der Auffrischimpfung noch offen
Der genaue Zeitpunkt, wann die Auffrischimpfung im Herbst 2022 verabreicht werden soll, kann aktuell noch nicht bestimmt werden. Zeitpunkt und detaillierte Impfempfehlungen für den Herbst 2022 werden durch mehrere Faktoren beeinflusst, die derzeit noch nicht bekannt sind. Dies betrifft insbesondere die epidemiologische Entwicklung oder die Verfügbarkeit und Wirksamkeit eines adaptierten oder anderen Impfstoffes. Die Publikation der definitiven Impfempfehlung für die Auffrischimpfung im Herbst 2022 wird deshalb erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Die Auffrischimpfung im Herbst 2022 wird im Falle einer breiten Empfehlung für die Bevölkerung kostenlos sein, wie es auch bisher für empfohlene Impfungen der Fall ist. Die Kosten für die Impfstoffe, die Verabreichung und das notwendige Material werden von Bund, Kantonen und der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) getragen. Für die Umsetzung der Covid-19-Impfung sind die Kantone zuständig.
Genügend Impfstoff
Es stehen ausreichend Impfdosen zur Verfügung. Der Bund rechnet damit, dass im Herbst 2022 neben den bisher eingesetzten Impfstoffen angepasste Impfstoffe verfügbar sein wird. Derzeit ist indes noch unklar, ob der angepasste, bivalente Impfstoff bereits bei Start der Impfkampagne zur Anwendung kommen wird. Grundsätzlich steht der Schweiz – vorbehältlich der entsprechenden Zulassung durch Swissmedic – stets die neuste verfügbare Impfstoffvariante der jeweiligen Hersteller zur Verfügung.
Beschaffung von Covid-19-Impfstoff für 2023
Die Auslieferung von Impfdosen an die Schweiz erfolgt in Teillieferungen über die Jahre 2022 und 2023 hinweg. Die Verhandlungen mit den Herstellern zur Beschaffung von Covid-Impfstoffen für 2023 konnten nach der parlamentarischen Debatte erfolgreich abgeschlossen werden. Neu werden je 3,5 Mio Dosen von Comirnaty (Pfizer/BioNTech) und Spikevax (Moderna) beschafft.
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