Shqiponja Vrajolli – Zahiri präsentiert ihr erstes poetisches Werk «Die Sprache des Herzens»

Am 27. Januar 2024 fand eine wundervolle Buchvorstellung in der Pestalozzi-Bibliothek in Zürich statt, bei der die kosovarische Dichterin Shqiponja Vrajolli – Zahiri ihre erste Gedichtsammlung mit dem Titel “Die Sprache des Herzens” vorstellte. Das Publikum, bestehend aus Familie, Freunden, politischen und künstlerischen Persönlichkeiten, war tief beeindruckt von Zahiris literarischem Talent.

Albinfo.ch: Erzählen Sie uns etwas über Ihren Beruf und Ihre Anfänge als Schriftstellerin?

Sh.Z: Ich habe mein Studium in Informatik in Pristina abgeschlossen und arbeite hier in der Schweiz im Büro und der Buchhaltung, fortgesetzt durch verschiedene Kurse. Ich arbeite an verschiedenen Familienprojekten in der Gemeinde Opfikon-Zürich, bin Aktivistin in verschiedenen Vereinen und Leseförderin für Kinder in Albanisch. Ich habe seit meiner Grundschulzeit mit dem Schreiben begonnen, und eines meiner Gedichte mit dem Titel “Das Leben”, das auch in meinem Buch veröffentlicht ist, wurde bereits 1994 in der damaligen Schulzeitschrift veröffentlicht. Da Lesen immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens war und ich täglich mehr Freude daran fand, entstand der Wunsch, selbst den Weg des Schreibens zu gehen.

Albinfo.ch: Welche Rolle spielen andere Künste wie Musik, Malerei und Theater in Ihren Gedichten?

Sh.Z: Auf dem Weg einer kreativen Schöpferin denke ich, dass all diese Dinge Einfluss auf die Dichtung haben, so auch bei mir. Ich wurde von verschiedenen Inspirationen beeinflusst, sei es ein musikalischer Klang, ein Spruch, ein persönliches Erlebnis oder das Erlebnis eines anderen. Aber vor allem kann ich sagen, dass die Kunst des Zeichnens, die ich in mein Buch integriert habe, meine Gedichte erfüllt hat, sie einzigartiger gemacht hat. Hier ist besonders die Zeichnung für das Buchcover zu erwähnen, an der ich mit Leidenschaft gearbeitet habe. Sie vereint alle Themen des Buches und zeigt ein schönes Frauenporträt, das die Stille repräsentiert, sich hinter Blättern versteckt, blüht und die Sprache des Herzens spricht.

Albinfo.ch: Wie beeinflussen Ihre kosovarischen Wurzeln und die schweizerische Umgebung Ihre kreative Arbeit?

Sh.Z: Ich denke, es ist sehr wichtig für uns Albaner, dass wir, wenn wir uns für ein Leben im Ausland entscheiden, darauf achten, uns von Anfang an zu integrieren und die Sprache des Landes, in dem wir leben, zu lernen. Aber wir sollten keineswegs unsere schöne albanische Sprache und unsere Wurzeln vernachlässigen, mit denen wir uns stolz identifizieren sollten. Auf diese Weise erreichen wir eine Stabilität, in der die Entwicklung in der Schweizer Umgebung, sowohl als Künstler als auch in anderen Bereichen, unvermeidlich ist.

Albinfo.ch: Welchen Eindruck haben Sie von den Reaktionen und Rückmeldungen des Publikums auf Ihre Buchpräsentation?

Sh.Z: Es war mir eine Ehre, vor einem erstaunlichen Publikum zu stehen, das mich mit seinen positiven Reaktionen und Kommentaren zu meinem Buch tief beeindruckt hat. Es wurde so gut aufgenommen, dass ich mich besonders fühlte und die Freude unbeschreiblich war. Es gab schöne Momente des Lobes und der Herzlichkeit, gefolgt von gemeinsamem Feiern mit Familie, Freunden und bedeutenden Persönlichkeiten aus Kunst und Literatur. Es war wirklich ein unvergesslicher Abend für mich.

Albinfo.ch: Gibt es einen besonderen Abschnitt in Ihrem Buch, der Ihnen besonders am Herzen liegt?

Sh.Z: Mein Buch mit dem Titel “Die Sprache des Herzens” hat auch ein Kapitel mit dem Titel “Die Sprache des Herzens”, in dem alle Gedichte versammelt sind, die der Liebe zur Familie gewidmet sind.

Albinfo.ch: Welche Botschaft möchten Sie Ihren Lesern mit “Die Sprache des Herzens” vermitteln, und wie versuchen Sie, die Leidenschaft, die Sorgfalt und die Liebe der albanischsprachigen Familien zu ihren Kindern in der Diaspora durch Ihre literarische Arbeit zu fördern?

Sh.Z: In meinem Buch drücken sich Gefühle und Emotionen unverfälscht aus, mit der wahren Sprache – der Sprache des Herzens, die auch unsere albanische Sprache ist. Meine Botschaft ist meiner Meinung nach klar: Sprechen wir Albanisch, vergessen wir es nicht, sondern übermitteln wir es den neuen Generationen und bewahren wir unsere Werte, Kultur und Traditionen. Was die Förderung der Liebe zur albanischen Sprache betrifft, versuche ich ständig, durch verschiedene Familienprojekte einen Beitrag zu leisten, besonders als Leseförderin, indem ich Kurse für Vorschulkinder in ihrer Muttersprache gebe.

 

 

Erstmals mehr Religionslose als Katholiken in der Schweiz

Mit einem Anteil von 34% hat die Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in der Schweiz 2022 erstmals die Katholikinnen und Katholiken (32%) überholt. Während diese Religionsgemeinschaft genau wie die Evangelisch-Reformierten in den vergangenen Jahren stetig kleiner geworden ist, verzeichnete die Gruppe ohne Religionszugehörigkeit eine Zunahme von über 13 Prozentpunkten seit 2010. In den Kantonen Basel-Stadt und Neuenburg bildet sie gar die Mehrheit der Bevölkerung. Personen ohne Religionszugehörigkeit sind durchschnittlich eher jung, unter den 25- bis 34-Jährigen lag ihr Anteil im Jahr 2022 bei 42%. Dies zeigen die neusten Resultate zu den Religionen aus der Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Diese Medienmitteilung und weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des BFS (siehe Link unten).

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Shqipe Sylejmani begeistert mit ihrem ersten TEDx-Talk (Video)

Die schweizerisch-albanische Schriftstellerin Shqipe Sylejmani, bekannt sowohl als erfolgreiche Buchautorin als auch als engagierte Kulturaktivistin, setzt neue Maßstäbe. Ihr Name ist bereits in den Schweizer und albanischen Medien wohlbekannt und verkörpert durch ihre Bücher sowie ihre respektvolle Ausstrahlung Werte und Liebe.

Kürzlich fesselte sie das Publikum mit ihrem ersten TEDx-Talk, in dem sie nicht nur über Worte sprach, sondern die Geschichten dahinter in den Fokus rückte.

„Liebe Freunde, es ist mir eine Ehre, euch meinen ersten TEDx-Talk zu präsentieren. Millionen von Menschen können jedes Wort sehen, das wir sagen – und ich habe versucht, meine Worte sorgfältig zu wählen, denn genau darum ging es: DIE GESCHICHTEN HINTER DEN WORTEN“, teilt Shqipja in den sozialen Netzwerken mit.

In ihrer eindrucksvollen Rede betonte sie:

DIE GESCHICHTEN HINTER DEN WORTEN

Kommunikation ist eine kraftvolle Macht.

Sie kann uns vereinen, Brücken zwischen uns bauen – aber auch trennen und hohe Mauern errichten.

Wenn wir heute die Welt betrachten, erkennen wir die Auswirkungen von Missverständnissen, Schmerz und Verzweiflung.

Es liegt an uns zu entscheiden, ob wir weiterhin Gesellschaften aufbauen wollen, die aus Schmerz, Wut und Missverständnissen wachsen.

Oder ob es an der Zeit ist, uns zu ändern.

Von nun an wollen wir Generationen von Gesellschaften formen, die auf Vertrauen und Unterstützung, Ermächtigung und Verständnis basieren.

Auf Albanisch sagen wir, dass der Frühling nicht mit einer einzigen Blume blüht. Das bedeutet, dass wir alle gemeinsam diese Veränderung herbeiführen müssen. Aber stellen Sie sich vor, was für eine Welt das sein könnte“, inspirierte sie das Publikum während ihres TEDx-Talks. /Albinfo.ch

Auf Deutsch: Driter Gjukaj

Albion Avdijaj: Ein Kundenberater mit sportlichem Hintergrund 

Von den Grünflächen des FC Red Star Zürich zu den Büros der SMZH AG – unser Interviewpartner hat eine bemerkenswerte Reise hinter sich. Als ehemaliger Fussballspieler und aktueller Kundenberater gewährt er uns Einblicke in seine vielseitige Karriere. Erfahren Sie mehr über Albion Avidijajs Anfänge im Fussball, seine Zeit in der albanischen Nationalmannschaft und wie der Teamgedanke sowohl auf dem Spielfeld als auch im Geschäftsleben eine Rolle spielt. 

Albinfo.ch: Sie arbeiten als Kundenberater bei SMZH AG, einem unabhängigen Finanzdienstleister. Könnten Sie uns mehr darüber erzählen, wie Sie in diese Rolle gekommen sind und welche Aspekte Ihrer Karriere Sie besonders an dieser Tätigkeit schätzen? 

A.Avdijaj: Zum ersten Mal kam ich durch den Präsidenten meines Fussballclubs Nesret Limani mit der smzh ag in Berührung. Da mein Interesse am Unternehmen geweckt wurde, bin ich auf eine ausgeschriebene Stelle als Kundenberater gestossen, welche mich direkt angesprochen hat. Während des Bewerbungsprozesses durfte ich erfahren, dass sich die smzh ag stark im Bereich des Sports engagiert, was mich natürlich sehr angesprochen hat. Darüber hinaus habe ich mich seit jeher für die Finanzbranche interessiert, was ausschlaggebend ist, um solch eine Arbeitsstelle mit Freude antreten zu können. Weil die smzh ein sehr dynamisches, sich in der Expansion befindendes Unternehmen ist, kann ich meine Persönlichkeit und meine Stärken einbringen und mit dem Unternehmen gemeinsam wachsen. Als Kundenberater gefällt mir die persönliche Interaktion mit meinen Kundinnen und Kunden, denen ich mit einer professionellen Finanzberatung helfen kann, ihr Leben etwas einfacher zu gestalten. Ausserdem sagt mir die Arbeit mit meinen Mitarbeitern ausserordentlich zu, da ähnlich wie im Fussball, der Teamgedanke, der innerhalb der Firma tagtäglich gelebt wird, eine zentrale Rolle spielt. Zudem werde ich bei meiner Ausbildung zum Finanzberater IAF in jeglicher Form unterstützt, so dass dies mit meinen beruflichen, schulischen und privaten Bedürfnissen im Einklang ist.  

Albinfo.ch: In Ihrer Karriere haben Sie eine beeindruckende Laufbahn im Fussball durchlaufen, beginnend mit Ihren Anfängen beim FC Red Star Zürich. Könnten Sie uns mehr über Ihre ersten Schritte im Fussball und die Bedeutung dieses Clubs für Ihre Entwicklung erzählen? 

 A.Avdijaj: Als Junge, der in Wiedikon aufwächst, ist der Weg zum FC Red Star nicht weit. Mit fünf Jahren durfte ich meine ersten Schritte auf dem Fussballplatz für eben jenen Verein machen, bei dem die Basis für meinen zukünftigen Erfolg gelegt wurde. Bereits nach einem Jahr ermöglichten es mir meine guten Leistungen zum Grashoppers Club Zürich zu wechseln. Heute noch bin ich zum Klub eng verbunden und dankbar für die Werte, die mir mit auf dem Weg gegeben wurden.  

Albinfo.ch:  Ein bemerkenswerter Teil Ihrer Laufbahn war die Entscheidung, für die albanische Nationalmannschaft zu spielen. Könnten Sie uns mehr über diese Entscheidung und Ihre Erfahrungen in der Nationalmannschaft erzählen? 

A.Avdijaj: Da ich nicht nur eine sondern zwei Länder meine Heimat nennen darf, bin ich stolz in beiden gespielt zu haben. Bis zur U-20 stand ich regelmässig im Kader der Schweizer Nationalmannschaft. Mit dem Wechsel zum VFL Wolfsburg II blieben die Aufgebote der Schweizer Nati jedoch aus. Als der Albanische Fussballverband auf mich zukam und mich angefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte den Wechsel zu vollziehen, wollte ich diese Chance nutzen und habe mich für mein zweites Heimatland entschieden. Für meine persönliche und sportliche Weiterentwicklung war dies eine enorme Bereicherung und hat mir vor allem bei meinen weiteren Stationen in verschiedensten Ländern geholfen.

albinfo.ch: Welche Rolle nimmt Ihre Nationalität sowohl im Sport als auch im Geschäftsleben ein? Betrachten Sie sie als eine Chance, ein Hindernis oder spielt sie in beiden Bereichen keine wesentliche Rolle? 

A.Avdijaj: Ich erlebe die Schweiz als Land mit vielen verschiedenen Nationalitäten und Kulturen, welches sehr offen gegenüber Neuem ist. Wie in der vorherigen Frage bereits angedeutet, fühle ich mich zu mehr als nur einem Land zugehörig. Dies hat sich im Fussball bei der Entscheidung der Nationalmannschaft widergespiegelt. In meinem Geschäftsleben ist dies jedoch kein Thema mehr. Die smzh ag beschäftigt Mitarbeiter mit verschiedensten kulturellen Hintergründen, was meiner Meinung nach vielmehr Chancen bietet als Hindernisse aufkommen lässt. 

 

 

Hinter den Kulissen des Erfolgs: Interview mit Pren Pervorfi 

Pren Pervorfi, COO von GenTwo, im Advisory Board von der smzh AG und Verwaltungsrat bei Oepfelbaum IT Management AG, hat nicht nur einen beeindruckenden beruflichen Werdegang, sondern auch eine inspirierende Geschichte zu erzählen, wie er es geschafft hat, in der schweizerischen Geschäftswelt Fuss zu fassen, eine Spitzenposition mit Führungsrolle zu übernehmen und gleichzeitig seinen albanischen Wurzeln treu zu bleiben.

Albinfo.ch: Könnten Sie uns Ihren beruflichen Werdegang skizzieren und die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zu Ihrer Position als COO bei GenTwo darlegen?

P. Pervorfi: Nach meinem Bachelor in Wirtschaftsinformatik und einem Master in Banking & Finance arbeitete ich zwei Jahre im Consulting. Anschließend wechselte ich zur Bank Vontobel, wo ich die Digitalisierungsinitiativen leiten konnte. In dieser Zeit implementierte ich gemeinsam mit meinen Teams auch den Robo Advisor «Volt». Zudem war ich als Vertreter der Bank in der Digitalisierungsexperten-Gruppe des Bundesrates aktiv. Nach zehn Jahren bei Vontobel wechselte ich zu Julius Baer. Dort war ich für die digitalen Client Channels und das Digitale Advisory zuständig. Nach erfolgreichen 2,5 Jahren bei Julius Baer übernahm ich die Position des COO bei GenTwo. Hier leite ich, gemeinsam mit meinem Team von über 40 Mitarbeitern, die Entwicklung unserer eigenen Assetization-Plattform. Etwa die Hälfte meines Teams ist in Pristina tätig und unterstützt uns in den Bereichen Design und Software-Entwicklung.

Als COO bei GenTwo sind Sie für strategische Aspekte verantwortlich. Welche Strategien und Ansätze verfolgt Ihr Unternehmen, um in der heutigen Geschäftswelt erfolgreich zu sein?

P.Pervorfi: Wir möchten als Symbol für Disruption und Innovation gelten. Unsere Strategie unterscheidet uns von anderen, da sie darauf ausgerichtet ist, stets schnell und der Zeit voraus zu sein. Hierfür haben wir spezielle Innovationsprozesse und eine Organisationsform implementiert, die entlang der Customer Journeys ausgerichtet sind und uns maximale Agilität ermöglichen.

albinfo.ch: Hat Ihre albanische Sprache Ihre berufliche Karriere beeinflusst?

P.Pervorfi: Die albanische Sprache war weder ein Vorteil noch ein Nachteil in meiner Karriere. Ich war stets in internationalen Unternehmen, bei denen die Leistung und nicht die Herkunft relevant war. Dank dem schweizerischen Schulsystem durfte ich auch als Kind mit Migrationshintergrund alle Vorteile nutzen.

Albinfo.ch: Als Mitglied Geschäftsleitung bei GenTwo AG, Advisory Board von smzh und Mitglied des Verwaltungsrates bei Oepfelbaum IT Management AG jonglieren Sie mit verschiedenen Verantwortlichkeiten. Wie schaffen Sie es, diese Aufgaben in beiden Unternehmen erfolgreich zu bewältigen?

P.Pervorfi: Zum Erreichen meiner Ziele ist nicht nur sorgfältige Organisation und unermüdlicher Fleiß erforderlich, sondern vor allem auch ein harmonisches, engagiertes Team und ein unterstützendes privates Umfeld, das stets an meiner Seite steht und mich in meinen Ambitionen bestärkt.

Albinfo.ch: Welche beruflichen Ratschläge würden Sie jungen, aufstrebenden Fachleuten mit Migrationshintergrund geben, die ihre Karriere in der Schweiz aufbauen möchten?

P.Pervorfi: Ich würde eine sehr solide Ausbildung anstreben welche die Basis für die berufliche Karriere bildet. Sei nicht einfach nur neugierig – sei besessen davon, ständig mehr zu lernen. Baut euch ein Netzwerk um euch auszutauschen. Sucht euch ein Umfeld, das euch nicht nur fordert, sondern euch an eure Grenzen treibt. Und findet einen Mentor, der bereit ist, euch wirklich zu zeigen, wie es läuft. Mir haben meine Vorgesetzten immer massiv herausfordernde Aufgaben zugeworfen, und ich habe jede genutzt, um größer und besser zu werden. Denkt nicht nur an heute oder morgen, plant für die kommenden Jahrzehnte. Diese Zukunftsplanung wird der Anker sein Rückschläge (es wird sie geben!) zu verarbeiten.  Und vergesst nie den Grundsatz: Ohne Fleiss kein Preis.

 

 

Ein Statement gegen Hassreden, Internationaler Tag der Bildung 2024

“Denn wenn Hass mit Worten beginnt, dann startet Frieden mit Bildung. Was wir lernen, verändert, wie wir die Welt sehen, und beeinflusst, wie wir andere behandeln. Daher muss Bildung im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen, Weltfrieden zu erreichen und aufrechtzuerhalten.”

Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO

Am 24. Januar 2024 begehen wir den Internationalen Tag der Bildung. Die UNESCO betont die entscheidende Rolle von Bildung und Lehrern im Kampf gegen Hassreden, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch soziale Medien in der heutigen Schullandschaft.

Bildung formt nicht nur Wissen, sondern auch mündige Bürger, die das Rückgrat unserer Gesellschaft sind. Diese Bürger können entscheidend sein, um Hass und Vorurteile abzuwehren, indem sie kritisch denken, bereit sind verschiedene Perspektiven einzunehmen und konstruktiv zur Gemeinschaft beitragen.

Investitionen in Bildung bedeuten nicht nur eine Bereicherung an Faktenwissen, sondern stärken auch die Fundamente einer starken und freiheitsliebenden Gesellschaft. Der Internationale Tag der Bildung erinnert uns daran, dass Bildung weit über das blosse Sammeln von Fakten hinausgeht. Sie ist der Schlüssel, um Hass zu überwinden und eine Gesellschaft zu formen, die auf Respekt, Verständnis und Frieden basiert. Denn ein aktives Bekenntnis zum Frieden ist heute dringender denn je: Bildung steht im Zentrum dieses Bemühens, wie es die UNESCO-Empfehlung für Bildung für Frieden, Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung betont.

Das diesjährige Motto lautet: “Lehre mich, wie man Hassreden dekonstruiert” – eine Aufforderung, gemeinsam Wege zu finden, wie wir Hassreden entgegenwirken können, indem wir Bildung als Werkzeug nutzen, um Verständnis und Zusammenhalt zu fördern.

 

Foto: Dritero Gjukaj NP

Foto: Dritero Gjukaj NP

Schweizer Kandidatur für das Amt des Generalsekretärs des Europarates

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) unterstützt diese Kandidatur und hat sie heute der Vorsitzenden des Ministerkomitees des Europarates unterbreitet.

Der Europarat befasst sich mit der Förderung der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit in seinen 46 Mitgliedstaaten. Im Rahmen des Europarates werden völkerrechtlich verbindliche zwischenstaatliche Abkommen wie die Europäische Menschenrechtskonvention mit dem Ziel abgeschlossen, den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zu fördern und das bisherige gemeinsame Erbe zu bewahren. Die Schweiz ist am 6. Mai 1963 als 17. Mitglied beigetreten.

Die Generalsekretärin bzw. der Generalsekretär wird von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates auf Vorschlag des Ministerkomitees für einen Zeitraum von fünf Jahren gewählt.

Die Parlamentarische Versammlung wird ihren Entscheid im Juni 2024 fällen. Die gewählte Person wird ihr Amt am 18. September 2024 antreten.

/admin.ch/

Österreichische Persönlichkeiten gratulieren den Kosovaren zur Visaliberalisierung

Endlich ist es so weit!!! Der jüngste Staat Europas rückt ein Stück näher der Europäischen Union.

Mit der Freigabe von Visa und dem freien Reisen in Europa stellt Kosovo einen großen Erfolg dar, da der Liberalisierungsprozess trotz der Tatsache, dass Kosovo seine Hausaufgaben stets gut gemacht hat, so lange gedauert hat.

Während es nur noch wenige Tage bis zur Visaliberalisierung für Kosovaren sind, hat albinfo.at die Botschaften mehrerer österreichischer Persönlichkeiten und Politiker erhalten, die über die Jahre hinweg einen großen Beitrag zu diesem Prozess geleistet haben.

 

Ulrike Lunacek – Ehren Berichterstatterin des Europaparlaments für den Kosovo

„Endlich ist es soweit: Willkommen an alle Bürgerinnen und Bürger des Kosovo! Ab 1. Jänner können Sie nun endlich, alleine oder mit Ihrer Familie und/oder Freund:innen, für drei Monate in alle Länder der EU reisen, frei und ohne Visum!

Ich weiß, es hat viel zu lange gedauert – einige Mitgliedsstaaten der EU haben zu lange gezögert, obwohl das Europaparlament (mit mir in meiner damaligen Funktion als Kosovo-Berichterstatterin) wie auch die Europäische Kommission schon vor vielen Jahren grünes Licht gegeben hatten. Aber jetzt ist es so weit:

Sie können Ihre Verwandten und Freunde wie Freundinnen besuchen;

Sie können in Städte, die Sie schon lange kennenlernen wollten, reisen;

Sie können Leute treffen, mit denen Sie übers Internet in Kontakt sind;

oder Sie können einfach in die EU reisen, um zu sehen, ob diese innerhalb der EU die Versprechungen, die sie macht, einhält – oder auch, so wie bei der Visaliberalisierung, viel länger als versprochen für die Umsetzung braucht.

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Freude und gute Begegnungen bei Ihren visafreien Reisen in die Mitgliedsländer der Union – und möge Ihnen das Neue Jahr 2024 auch Glück, Gesundheit und Erfolg bringen!“

Andreas Schieder – Delegationsleiter der SPÖ im EU-Parlament

“Kosovo ist Europa und sein zu Hause ist in der EU. Dieses Ziel heißt es vor Augen zu behalten, selbst in schwierigen Zeiten wie diesen. Die EU muss an der Seite Kosovos stehen und ihre Vermittlerrolle ernst nehmen. Zentrale Bedeutung kommt dem Normalisierungsabkommen zwischen Kosovo und Serbien, und dessen vollständiger Umsetzung zu. Das Abkommen zur Visaliberalisierung war überfällig und ein ganz wichtiger Schritt, für den ich im Europaparlament gekämpft habe.”

 Kati Schneeberger – Präsidentin von Vienna goes Europe

„Endlich endet die Isolation der Menschen im Kosovo und auch sie können die EU visafrei bereisen und seine Vielfalt erkunden. So kann Europa weiter zusammenwachsen.“

 Robert Pichler – Der Österreichische Albanologe

„Es wurde Zeit, dass diese himmelschreiende Ungerechtigkeit endlich beseitigt wurde! Es ist sehr wichtig, dass die Bürgerinnen der Republik Kosovo mit der gleichen Leichtigkeit nach EU-Europa reisen können, wie in die Türkei. Da in der Frage der Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo leider keine Einigung in Sicht ist, hoffe ich, dass die EU alternative Wege findet, Kosovo rasch an die EU heranzuführen um Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte zu konsolidiert und die Ungleichheit innerhalb Europas zu überwinden.“

 Gunther Fehlinger– Mitglied Österreichisch – Kosovarische Freundschaftsgesellschaft

„Die Kosovo Visa-Liberalisierung ist ein historisches Ereignis das leider ein Jahrzehnt zu spät kommt. Ich entschuldige mich für dieses Versagen bei den Europäern aus dem Kosovo. Die einzige sinnvolle und gerechtfertigte Form der Entschuldigung ist nun die schnelle Afsnahme in die EU am 1ten Mai 2029. Vorher und wichtiger ist die Aufnahme des Kosovo in die NATO 2024 als Antwort auf den Horror und Terror Serbiens gegen den Kosovo in Banjska am 24 September 2023. Das Motto für das nächste Jahrzehnt der EU-Integration muss nun die Gleichheit zwischen dem Kosovo und Österreich sein, beide gemeinsam sicher in der NATO und gleichberechtigt als EU-Mitglieder und Bürger 2029.“

Lukas Mandl: „Visa-Liberalisierung ist kein Geschenk, Sie haben es verdient“

Der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl sprach in einem exklusiven Interview von „albinfo.at“ über die Visafreiheit, die Hindernisse und die langen Wartezeiten, denen Kosovaren auf dieser Reise bis zur Lösung dieser Angelegenheit ausgesetzt waren.

Er sagt, dass die Kosovaren keinen Grund hätten, die Visafreiheit zum Jubeln, denn seiner Meinung nach sei die Liberalisierung kein Geschenk, sondern ein Verdienst durch die Umsetzung vieler Reformen und die Erfüllung vieler Kriterien.

Anschließend spricht Mandl auch über den Dialog zwischen Kosovo und Serbien sowie seine Kandidatur über die Wahlen zum Europäischen Parlament die im Juni 2024 stattfinden werden.

 Albinfo.at: Kosovaren haben leider keine eigenen Vertreter im EU-Parlament, aber Sie waren immer schon ein Sprachrohr der Kosovaren ins europäischer Parlament, insbesondere in der Frage der Visa-Liberalisierung für den Kosovo, für die Sie sich jahrelang eingsetzt haben.

Endlich werden die Kosovaren ab dem 1. Januar 2024 ohne Visum reisen. Wie fühlen Sie sich und was ist Ihr Kommentar dazu?

Mandl: Es ist kein Grund zum Jubeln. Denn die Visafreiheit kommt mit großer Verspätung. Die Kriterien waren schon vor sieben Jahren erfüllt. Und der Kosovo hatte mehr Kriterien zu erfüllen als andere Staaten. Die Bürgerinnen und Bürger anderer Westbalkan-Staaten reisen ja schon lange visafrei. Leider waren die Verzögerungen in der EU, die von einer kleinen Minderheit an Mitgliedsstaaten verursacht worden waren, ein Beispiel dafür, dass es dem jüngsten Staat Europas, die Republik Kosovo, besonders schwer gemacht wird. Ich verhehle auch nicht meine Wahrnehmung, dass der Beginn von Putin-Russlands Angriffskrieg vielen erst die Augen dafür geöffnet hat, welche Art von irrationalem Hass es auch in Europa noch gibt. Das hat dazu geführt, dass Menschen guten Willens stärker zusammenhalten, und dass man auch den Beitrag des Kosovo zur Zivilisation des politischen Westens mehr zu schätzen weiß.

Photo Credits: Buero

Albinfo.at: Kosovo war jahrzehntelang das einzige Land in Europa, das keine Visa Liberalisierung hatte. Was war Ihrer Meinung nach ein Hindernis oder was hat Kosovo in all den Jahren verurteilt?

Mandl: Die kleine Minderheit an Mitgliedsstaaten, die den Kosovo noch immer nicht anerkennen, ignorieren manchmal politisch die Existenz des Kosovo. Das ist vielleicht in manchen Lagen bequem für sie, aber es ist grundfalsch. Nach Beginn des Angriffskriegs Putin-Russlands ist es kaum noch möglich, zu ignorieren, wer auf welcher Seite steht.

Albinfo.at: Wurde dem Staat Kosovo und insbesondere seinen Bürgern Unrecht zugefügt?

Mandl: Nicht im rechtlichen Sinn; aber im politischen Sinn war es ungerecht, dass die Bürgerinnen und Bürger des Kosovo länger warten mussten als andere.

Albinfo.at: Neben den Befürwortern der Visaliberalisierung für Kosovaren gab es auch Gegenstimmen und Reaktionen. Was waren die Gründe für das Zögern einiger EU-Abgeordneter, die gegen die Visaliberalisierung für den Kosovo waren, und wie wurden diese Skeptiker davon überzeugt, für die Liberalisierung zu stimmen?

Mandl: Es wurden nicht alle überzeugt. Die EU basiert ja auf drei Institutionen: dem Europäischen Parlament, dem Rat der mitgliedsstaatlichen Regierungen und der Kommission. Das Europäische Parlament ist direkt gewählt, es spricht demokratisch legitimiert für die Unionsbürgerinnen und -bürger. Es war schon lange mit Mehrheit für die Visaliberalisierung für die Kosovarinnen und Kosovaren gewesen. Die EU-Kommission hatte dann vor sieben die Erfüllung der fast 100 Kriterien durch den Kosovo bestätigt. Aber unter den mitgliedsstaatichen Regierungen hat eine kleine Minderheit blockiert.

Die Betroffenen wissen, dass sie gemeint sind, und werden hoffentlich auch in zukünftigen Fragen das Gemeinsame über das Trennende stellen und ihre Blockadehaltung gegenüber Europas jüngstem Staat überdenken.

Albinfo.at: Was hat konkret eine positive Entscheidung zur Visaliberalisierung beeinflusst?

Mandl: Die Zeitenwende, wie der deutsche Kanzler den Einschnitt durch den Beginn von Putin-Russlands Angriffskrieg bezeichnet hat, hat zu vielen guten Anfängen geführt. Es waren nur Anfänge, das ist alles noch nicht nachhaltig. Aber der Kosovo hätte noch immer keine Visafreiheit ohne die Zeitenwende, Bosnien und Herzegowina, die Ukraine und die Republik Moldau hätten keinen Kandidatenstatus, Dänemark wäre nicht als letzter Mitgliedsstaat der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU beigetreten, Finnland und Schweden hätten sich nicht in die NATO bewegt. Wollen wir hoffen, dass aus den vielen guten Anfängen ein stetiger Zusammenhalt der Zivilisation der Menschenwürde und der Freiheitsrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit wird, und dass immer mehr Menschen unter menschenwürdigen Bedingungen leben werden. Aber aus dieser Hoffnung musst konkretes Engagement werden: Wir müssen daran arbeiten!

Photo Credits: M.Lahousse

Albinfo.at: Auch heute gibt es weiterhin Stimmen dagegen, die behaupten, dass es zu einer Massenflucht von Bürgern aus dem Kosovo in EU-Länder kommen werde. Wie sehen Sie das?

Mandl: Das glaube ich nicht. Es muss jede und jeder im Kosovo wissen, dass visafreies Reisen nichts mit einer Arbeitsbewilligung zu tun hat. Das ist eine ganz andere Sache. Aber die Visafreiheit wird die guten menschlichen Beziehungen zwischen Menschen in der heutigen EU und jenen im Kosovo noch vertiefen. Arbeitsmigration wird vor allem von Deutschland, aber auch von anderen Staaten, zum Nutzen der Wirtschaft im eigenen Land, betrieben. Das ist auch legitim, aber es ist nicht gut für den Kosovo. Kosovarinnen und Kosovaren sind bildungshungrig und arbeiten hart. Ich wünsche dem Kosovo, dass viele junge Kosovarinnen und Kosovaren zuhause anpacken. Und schließlich macht der Kosovo nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung des Westbalkan aus. rund 90 Prozent haben schon lange Visafreiheit, und auch hier kann keine Rede von Massenflucht sein.

Albinfo.at: Herr Mandl, die Gespräche zwischen Kosovo und Serbien weisen derzeit keine nennenswerte Entwicklung auf. Was wäre Ihrer Meinung nach die beste Lösung?

Mandl: Serbien muss den Kosovo anerkennen. Serbische Kinder gehören in den Schulen über Kriegsverbrechen aufgeklärt. Traumata in beiden Staaten gehören überwunden. Es braucht aktive Arbeit am Frieden. Serbien muss sich dessen bewusst werden, dass es selbst eine gute Zukunft hat, wenn es mit seinen Nachbarstaaten kooperiert, statt diese ständig zu drangsalieren. Viele Menschen in Serbien sehen das auch so. Aber noch hat das Vucic-Regime den Staat fest im Griff und die Gesellschaft weitgehend unter Kontrolle; aber die Zivilgesellschaft erwacht. Die patriotischen Menschen in Serbien, die eine gute Zukunft für ihr Land wollen, müssen wir als Partner sehen. Der EU-Dialog war gut gemeint, aber Vucic spricht außerhalb des Dialogs eine andere Sprache als im Dialog. Die kosovarische Seite könnte den Dialog aber nützen, um ihr eigenes Konzept für die Zukunft auf den Tisch zu legen. Daran könnte dann niemand so leicht vorbei.

Albinfo.at: In einem Interview habe ich gelesen, dass Sie gesagt haben, dass die EU mit der Visaliberalisierung für Kosovo den Dialog zwischen Kosovo und Serbien vorantreiben wird. Ist dies jetzt nach der Liberalisierung zu erwarten?

Mandl: Daran kann ich mich zwar nicht erinnern, aber vielleicht wurde das so zitiert. Jedenfalls darf die Visafreiheit nicht als Geschenk an den Kosovo gesehen werden. Denn die Kosovarinnen und Kosovaren haben viel dafür getan: sie haben Reformen durchgezogen, Kriterien erfüllt, und viel Geduld bewiesen. Der Dialog muss sowieso weitergehen, und ich freue mich über die Unterstützung des EU-geführten Dialogs durch die aktuelle US-Administation. Aber die Agenda des Dialogs muss klarer und die Ergebnisse müssen konkreter werden.

Photo Credits: S.Tzovaras

Albinfo.at: Reden wir ein wenig über die EU-Wahlen. Die Wahlen zum Europäischen Parlament finden vom 6. bis 9. Juni 2024 statt. Werden Sie erneut kandidieren und was erwarten Sie von diesen Wahlen?

Mandl: Ich bewerbe mich um eine Nominierung. Sollte ich nominiert werden, werde ich auch kandidieren. Ich bewerbe mich dann um das Vertrauen, als einer von 20 Vertreterinnen und Vertretern Österreichs auch im neuen Eurpoaparlament arbeiten zu dürfen. Ich erhoffe mir von den Wahlen, dass viele oder möglichst alle dieser 20 mit Herz und Hirn leidenschaftlich gern und professionell mit Fleiß für die österreichischen Landsleute sowie für eine gute Zukunft Europas arbeiten werden. Für die europaweite Dimension erwarte ich, dass die Zusammensetzung der neuen EU-Kommission nach der Europawahl sehr entscheidend für die Zukunft sein wird; sowohl personell als auch inhaltlich wird viel davon abhängen, ob eher die konstruktiven Kräfte oder die populistischen Parteien im Europaparlament gesätrkt werden.

Albinfo.at: Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung der EU in der Zukunft?

Mandl: Die EU ist der lebendige Beweis dafür, dass Kooperation besser ist als Konfrontation und Konflikt. Durch den Binnenmarkt und die gemeinsame Union geht es Europa besser als je zuvor – bei allen Problemen. Europas Rolle und Herausforderung wird es sein, die Kooperation nach innen zu bewahren und nach außen beizutragen zu einer Welt mit mehr Kooperation oder zumindest Koexistenz.

2024 – Neujahrsansprache von Bundespräsidentin Viola Amherd

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger

Bücher dokumentieren unsere Geschichte, damit wir aus ihr lernen können.

Leider wiederholen sich heute Geschehnisse, von denen wir gehofft hatten, sie gehörten der Vergangenheit an.

Das verunsichert.

Doch das neue Jahr ist zugleich eine Gelegenheit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Wir öffnen ein Buch mit leeren Seiten, die wir gestalten können.

Das ist ein schöner Gedanke: Wir sind nicht hilflos, nicht machtlos, wir müssen nicht bloss dasitzen und zuschauen.

Vieles können wir selbst in die Hand nehmen.

Wir alle bestimmen mit, welchen Lauf die Geschichte nimmt.

Auf dieser Idee beruht unsere Demokratie.

Aber wir sind gefordert, diese Idee zu pflegen; indem wir Verantwortung übernehmen, uns engagieren.

Wir gestalten unser Land und schreiben unsere Geschichte, indem wir:

– zuhören,

– einander verstehen,

– uns einbringen.

Wenn wir die Verantwortung gemeinsam tragen, wird sie leichter.

Und wenn wir einander mit Respekt begegnen, wird unser Leben nicht nur einfacher, sondern auch reicher.

In einer guten Geschichte gibt es auch Wendungen.

Stossen die Heldinnen und Helden auf Turbulenzen, treffen sie mutige Entscheidungen.

Unsere Geschichte hat in den vergangenen Jahren viele Wendungen genommen.

In schwierigen Zeiten haben wir bewiesen, dass wir gemeinsam viel meistern können.

Das ist unsere grosse Schweizer Stärke.

Wie geht unsere Geschichte weiter?

Vielleicht ist in diesem Jahr nicht alles perfekt, und wir werden wieder schwierige Situationen antreffen.

Wir werden aber gemeinsam etwas bewegen können, wenn wir wollen.

Wenn wir Ende Jahr das Buch schliessen, wünsche ich mir, dass wir es mit einem guten Gefühl weglegen können.
Ich wünsche Ihnen allen ein schönes neues Jahr!

 

Diese Rede wurde in der Parlamentsbibliothek im Westflügel des Bundeshauses aufgezeichnet.

 

Neuerungen im Strassenverkehr 2024

2024 treten diverse Neuerungen im Strassenverkehr in Kraft. Die Änderungen betreffen unter anderem die Zulassung von Fahrzeugen für Klein- und Direktimporteure, Durchführung von verkehrsmedizinischen Untersuchungen oder die praktische Führerprüfung.

Die wichtigsten Neuerungen des ersten Quartals 2024 im Überblick

Ab 1. Januar 2024

Änderungen bei der Zulassung von Fahrzeugen von Klein- und Direktimporteuren – CO2-Abrechnung erfolgt neu online

Überschreitet ein Personen- oder Lieferwagen eine bestimmte CO2-Zielvorgabe, muss vor der Erstzulassung eine Sanktion entrichtet werden. Neu wird die Sanktion durch das Bundesamt für Energie (BFE) erhoben, womit dieses Geschäft aus einer Hand erfolgt. Die für die Berechnung notwendigen Daten werden künftig digital erfasst.

Ab 1. März 2024

Neuerungen bei Sehtest und verkehrsmedizinischen Untersuchungen

Wer bereits einen Lernfahr- oder Führerausweis besitzt und eine neue Ausweiskategorie erwerben will, muss ab 1. März 2024 keinen zusätzlichen Sehtest mehr machen. Das gilt auch für Personen, die eine berufsmässige Ausweiskategorie erwerben wollen. Ihr Sehvermögen wird bei der verkehrsmedizinischen Untersuchung geprüft.

Wer 75 Jahre und älter ist und erstmals ein Gesuch um einen Lernfahr- oder Führerausweis stellt, muss sich einer verkehrsmedizinischen Untersuchung unterziehen. Bisher lag die Altersgrenze dafür bei 65 Jahren.

Neuerungen bei Führerausweisentzug

Während eines Entzuges des Lernfahr- oder des Führerausweises kann neu keine Ausweiskategorie mehr erteilt werden, die – wäre sie vor dem Entzug bereits erworben gewesen – hätte entzogen werden müssen.

Neuerung bei Dauer der praktischen Führerprüfung (Kategorie A und B)

Die praktischen Prüfungen für die Kategorie A und B müssen neu mindestens 45 Minuten im öffentlichen Verkehr gefahren werden.

Ab 1. April 2024

Neue Sicherheitsstandards für Fahrzeuge

Im Einklang mit den europäischen Zulassungsbestimmungen müssen neue Fahrzeuge mit einem Unfalldatenschreiber und neuen Fahrassistenzsystemen ausgerüstet sein. Die Systeme dienen zum Beispiel der Warnung vor Müdigkeit oder Ablenkung, zur automatischen Notbremsung bei Gefahr oder zur Unterstützung beim Rückwärtsfahren und beim Abbiegen. Der Schutz persönlicher Daten ist sichergestellt, die Änderungen sind mit dem Schweizer Datenschutzgesetz abgestimmt. Verbesserte Karosserieelemente erhöhen zudem die Sicherheit von Fahrzeuginsassen, Fussgängerinnen und Fussgänger.

Neuerungen zugunsten höherer Sicherheit für E-Bike-Fahrende

Damit die Höchstgeschwindigkeiten, namentlich in Tempo 20- und Tempo 30-Zonen, eingehalten werden, müssen künftig alle E-Bikes mit einer Tretunterstützung bis 45 km/h mit einem Geschwindigkeitsmesser ausgerüstet sein. Die Ausrüstpflicht mit einem Geschwindigkeitsmesser gilt für neue schnelle E-Bikes ab dem 1. April 2024. Bereits in Verkehr stehende Fahrzeuge müssen bis am 1. April 2027 nachgerüstet werden.

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Neuer Schweizer Botschafter, Jürg Sprecher: “Ich mag Kosovo sehr, es hat besondere Menschen und eine einzigartige Atmosphäre”

Die Zeitschrift Albinfo.ch führte ein exklusives Interview mit dem neu ernannten Botschafter der Schweiz im Kosovo, Herrn Jürg Sprecher, in ihrer Sonderausgabe für ihre Leser durch.

Es sind nun fast 16 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen dem Kosovo und der Schweiz vergangen. Zweifellos ist die Schweiz ein wichtiger Freund des Staatsaufbaus des Kosovo, sowohl politisch, pädagogisch, kulturell als auch durch Investitionen in dieses Land, insbesondere durch die Rücküberweisungen der albanischen Diaspora aus der Schweiz.

Nach Abschluss der mehrjährigen diplomatischen Mission des Botschafters Herrn Thomas Kolly wurde vor etwa einem Monat Herr Jürg Sprecher zum ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Republik Kosovo ernannt, mit Residenz in Pristina.

Wir sprachen mit Herrn Sprecher über verschiedene Themen im Zusammenhang mit seinem neuen Amt, der Anpassung an das Kosovo, den diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, der albanischen Diaspora in der Schweiz, Investitionen und ausgestellten Visa für 2023.

Albinfo.ch: Herr Sprecher, vor einigen Tagen wurden Sie zum Botschafter der Schweiz im Kosovo ernannt. Was war Ihr erster Eindruck vom Kosovo?

Jürg Sprecher: Mein Beginn in Pristina war ausgezeichnet. Am 2. November konnte ich der Präsidentin meine Beglaubigungsschreiben überreichen. Der Bundesrat erklärt mit diesem formellen Schreiben die Botschafter vor der entsprechenden Regierung für akkreditiert.

Die Tatsache, dass wir so schnell von Präsidentin Osmani empfangen wurden – weniger als 24 Stunden nach unserer Ankunft – zeigt, wie sehr die Schweiz hier im Kosovo geschätzt wird und wie eng unsere Beziehungen sind.

Seitdem hatte ich die Gelegenheit, das Kosovo und seine Menschen ein wenig kennenzulernen, und ich muss sagen: Hier herrscht eine besondere Atmosphäre, die mir sehr gefällt. Ich freue mich auch darauf, mit dem fantastischen Team zusammenzuarbeiten, das wir in der Schweizer Botschaft haben.

Albinfo.ch: Obwohl es noch sehr früh ist, wie haben Sie sich in das Leben und die Menschen im Kosovo integriert, seit Sie zum Botschafter der Schweiz im Kosovo ernannt wurden?

Jürg Sprecher: Nach drei Wochen kann man noch nicht vollständig von Integration sprechen. Wie gesagt, habe ich gerade erst begonnen, die neue Welt zu entdecken, die sich mir hier öffnet.

Obwohl ich wusste, wie eng die Beziehungen zwischen den beiden Ländern und unseren Völkern durch die kosovarische Diaspora sind, überrascht mich immer noch die Verbindung und die Tatsache, dass manchmal Schweizerdeutsch auf den Gassen von Pristina zu hören ist.

Albinfo.ch: Es sind fast 16 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Kosovo. Wie bewerten Sie das Verhältnis zwischen diesen beiden Staaten im Laufe der Jahre?

Jürg Sprecher: Seit 1960 rekrutierte die Schweiz Arbeitskräfte aus der Region. Inmitten der Konflikte der 1990er Jahre verliessen Zehntausende Menschen die Region und kamen als Flüchtlinge in die Schweiz.

Während des Konflikts von 1998-99 leistete die Schweiz humanitäre Hilfe und startete Programme zur Rückkehr und Wiedereingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen. Diese Aktivitäten wurden seitdem durch Wiederaufbau- und Entwicklungsprogramme ersetzt.

Die Schweiz erkannte den Kosovo am 27. Februar 2008, zehn Tage nach der Unabhängigkeitserklärung, an und etablierte diplomatische und konsularische Beziehungen. Seitdem wurden diese Beziehungen vertieft und auf eine breite Palette von Kooperationsbereichen ausgedehnt. Ich freue mich, dass mein Team und ich dazu beitragen können, diese Beziehung weiter zu vertiefen.

Albinfo.ch: Die albanische Diaspora in der Schweiz spielt eine wichtige Rolle in der schweizerischen Gesellschaft mit ihrer Arbeit, aber auch mehr in der kosovarischen Wirtschaft, insbesondere in den zurückgeschickten Rücküberweisungen in die Heimat. Wie kommentieren Sie den Beitrag der Kosovaren in der Schweiz und im Kosovo?

Jürg Sprecher: Die kosovarische Diaspora ist die grösste ausländische Gemeinschaft in der Schweiz nach den Bürgern der EU-/EFTA-Länder. Daher spielen sie eine wichtige Rolle nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch im Sport, in der Kultur und Politik.

Die Tatsache, dass dies Auswirkungen auf den Kosovo hat, ist natürlich und willkommen. Die Schweiz wird als das zweitwichtigste Herkunftsland (nach Deutschland) für Überweisungen in den Kosovo geschätzt. Die Überweisungen aus der Schweiz machen etwa 2,5% des BIP des Kosovo aus.

Albinfo.ch: Da die Schweiz der zweitgrösste Investor im Kosovo ist, ist Ihrer Meinung nach Kosovo attraktiv für Investitionen?

Jürg Sprecher: Die Anziehung ausländischer Investitionen hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Die Hauptbedingungen umfassen politische Stabilität, Perspektiven für wirtschaftliches Wachstum, regulatorisches Umfeld, Infrastruktur, qualifizierte Arbeitskräfte und die Grösse des Marktes. Darüber hinaus würde die Normalisierung der Beziehungen zu Serbien den Weg für eine noch attraktivere Gestaltung des Kosovo für ausländische Investoren ebnen.

Investitionen in Unternehmen im Kosovo werden aufgrund verbesserter Investitionsbedingungen (Besteuerung, Inspektionsvorschriften, Schuldentilgung) attraktiver. Soweit ich weiss, sind es hauptsächlich kosovarische Diaspora, die in der Schweiz leben, die obwohl es jetzt eine zunehmende Diversifizierung gibt. Die schweizerische Wirtschaft ist jedoch sehr wettbewerbsfähig, und ich glaube, dass das Ziel darin bestehen sollte, mehr Investitionen von ausserhalb der Diaspora anzuziehen.

Albinfo.ch: Die Schweiz ist der grösste Geber im Bereich Bildung im Kosovo. Welche Prioritäten hat die Schweiz in diesem Bereich?

Jürg Sprecher: Wir sind stolz darauf, einer der aktivsten Spender im Bereich Bildung und berufliche Bildung im Kosovo zu sein. Die Schweiz unterstützt seit zwanzig Jahren Bildung und berufliche Bildung (VET). Unser Schwerpunkt liegt auf unternehmerischer Bildung und Berufsorientierung. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften wird zunehmend zu einem begrenzenden Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung des Kosovo. Daher werden wir unsere Unterstützung in diesem Bereich fortsetzen, indem wir der kosovarischen Regierung helfen, das VET-System kurz- und langfristig zu entwickeln und den sofortigen Bedürfnissen des privaten Sektors im Kosovo gerecht zu werden.

Albinfo.ch: Jedes Jahr steigen die Exporte des Kosovo in die Schweiz, und dieser Trend setzt sich fort. Ihrer Meinung nach, ist dies eine positive Initiative zwischen den beiden Ländern, wobei auch das Kosovo seine Exporte in die Schweiz steigert und umgekehrt?

Jürg Sprecher: Ich bin Ökonom, und das ist nicht der einzige Grund, warum ich überzeugt bin, dass beide Seiten von Handel und der Öffnung von Grenzen profitieren. Die Schweiz führt Verhandlungen über ein künftiges Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und dem Kosovo, um unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu fördern und die regionale wirtschaftliche Integration des Kosovo zu unterstützen.

Albinfo.ch: Herr Sprecher, wir nähern uns dem Ende des Jahres 2023. Wie viele Visa wurden insgesamt in diesem Jahr von der Botschaft der Schweiz für kosovarische Bürger ausgestellt, sei es für Tourismus oder andere Arten?

Jürg Sprecher: Die Botschaft der Schweiz in Pristina stellt Visa nicht nur für die Schweiz aus, sondern auch für Frankreich, Österreich, die Benelux-Länder und Liechtenstein. Von Januar bis Oktober wurden mehr als 27.000 Schengen-Visa ausgestellt, wovon 70% für die Schweiz waren. Davon entfielen 68% auf Familienbesuche, 10% auf Geschäftsreisen und 5% auf Tourismus.

Im Vergleich dazu haben wir für denselben Zeitraum im Jahr 2022 31.500 Schengen-Visa ausgestellt. Daher spüren wir bereits einige Auswirkungen der bevorstehenden Visaliberalisierung, die 2024 in Kraft treten wird.

Zusätzlich dazu hat die Botschaft bisher etwa 1800 schweizerische nationale Visa ausgestellt. Diese Langzeitvisa wurden hauptsächlich für Familienzusammenführungen (89%), Studienaufenthalte (5%) und Arbeit (4%) erteilt. Diese Art von Visum wird nicht von der Visaliberalisierung betroffen sein.

Albinfo.ch: Wir stehen vor den Feiertagen zum Jahresende. Haben Sie eine Botschaft für die Menschen im Kosovo und für die albanische Diaspora, die in der Schweiz und darüber hinaus lebt?

Jürg Sprecher: Meine Botschaft ist universell. Weil die Zeit zwischen den Jahreszeitenwechseln immer eine Gelegenheit ist, das tägliche Leben hinter sich zu lassen, sich zu entspannen und Familie und Freunde zu geniessen. Dies wünsche ich auch den Menschen im Kosovo und der albanischen Diaspora, die in der Schweiz und darüber hinaus leben.

Zwei Jubiläen: 10 Jahre und 70 Ausgaben des Magazins albinfo.ch

Das neueste Magazin, die 70. Ausgabe von albinfo.ch, wurde am Dienstag, dem 12. Dezember 2023, veröffentlicht. Diese Ausgabe markiert nicht nur das 70. Jubiläum als “runde” Ausgabe, sondern auch das Jubiläum als Jahresausgabe. Wie auf dem Titelbild zu sehen ist, wurde die erste Ausgabe genau vor 10 Jahren im Dezember 2013 veröffentlicht. Daher hat die Plattform albinfo.ch gute Gründe, dieses doppelte Jubiläum zu feiern.

In den letzten zehn Jahren hat das gedruckte Magazin als eine sorgfältig ausgewählte und repräsentativere Version gedient im Vergleich zur täglichen Online-Version unserer Plattform. Es ist eine verlässliche Chronik des Lebens der albanischen Diaspora in der Schweiz und darüber hinaus.

In den bisherigen 70 Ausgaben hat das Magazin versucht, kollektive und individuelle Erfolge zu identifizieren, zu würdigen und den verdienten Platz zu geben. Es hat auch die Anliegen und Sorgen unserer wachsenden Gemeinschaft, sowohl quantitativ als auch qualitativ, aufgegriffen. Die kollektiven und individuellen Erfolge fanden ihren angemessenen Platz in den Seiten des Magazins, das nicht nur qualitativ hochwertig ist, sondern auch ästhetisch ansprechend und eine Spiegelung der Realität bietet.

Natürlich sind 10 Jahre für das Leben eines Magazins nicht viel. In einer Zeit, in der gedruckte Medien in den Herkunftsländern fast vollständig ausgetrocknet sind, stellt dies jedoch eine nicht einfache Herausforderung für die Redaktion dar.

Die neueste Ausgabe, die 70., hat sich hauptsächlich der Auswahl der Persönlichkeiten des Jahres 2023 gewidmet. Dies sind Individuen, die im Laufe des Jahres 2023 durch ihre Arbeit und Erfolge in ihren jeweiligen Bereichen bedeutende Spuren hinterlassen haben. Diese Spuren haben nicht nur für unsere Gemeinschaft Gewicht, sondern manchmal auch im schweizerischen Kontext und darüber hinaus.

Die Persönlichkeiten des Jahres 2023, ausgewählt von albinfo.ch, sind: Granit Xhaka (Sport), Ylefet Fanaj und Islam Alijaj (Politik), Labinot Haxhaj (Business), Emrush Rexhaj (Medizin) und Fisnik Maxville (Kultur).

Alle diese Persönlichkeiten, sowie viele andere, haben kontinuierlich das Ziel der Magazinredaktion verfolgt, nicht nur im Jubiläumsjahr, sondern seit seiner Gründung. Daher war die Ankündigung ihrer Auswahl als Persönlichkeiten des Jahres Anfang Dezember in einer feierlichen Atmosphäre die beste Krönung für ein erfolgreiches Jahr der medialen Plattform albinfo.ch

 

Jahr 2023: Albaner prägen die Geschichte in der Schweiz

Zum Abschluss des Jahres 2023 ist es von Bedeutung, einen Rückblick zu werfen, um den Weg, den wir gegangen sind, zu würdigen und eine Bilanz der aktuellen Entwicklungen der Albaner in der Schweiz und weltweit in der Diaspora zu ziehen.

Das vergangene Jahr war geprägt von anhaltenden Anstrengungen, die Position der albanischen Gemeinschaft im politischen Leben der Schweiz zu stärken.

Etwa 30 Politiker mit albanischen Wurzeln strebten einen Sitz im Bundesparlament der Schweiz an. Doch nur einer von ihnen konnte in diesem Wettbewerb triumphieren, aufgrund der Wahlträgheit der albanischen Wähler.

Dennoch wird Geschichte geschrieben: Islam Alijaj wird als erster Abgeordneter mit albanischen Wurzeln in das Parlament der Schweiz gewählt.

Alijaj, selbst eine Politiker mit besonderen Bedürfnissen, ist bekannt für sein unermüdliches Engagement für die Rechte derjenigen, die er vertritt. Bislang war er ein äusserst aktives Mitglied im Zürcher Stadtrat. Aber mehr als das ist Alijaj ein herausragender Lobbyist auf nationaler Ebene für die Belange von Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Auch Ylfete Fanaj hat erneut Geschichte in der Schweiz geschrieben, indem sie als erste Albanerin zur kantonalen Ministerin gewählt wurde.

Sie gewann die Vertretung des Kantons Luzern und bekleidet somit die höchste exekutive Position, die eine Albanerin in der Schweiz innehat.

Dank Fanaj kehrte die Sozialdemokratische Partei (SP) in die Regierung von Luzern zurück. Acht Jahre lang war die SP nicht mehr in der Exekutive dieses Kantons vertreten.

Ylfete Fanaj hat bislang alle Stufen ihrer politischen Karriere auf kommunaler und kantonaler Ebene durchlaufen. Seit 2007 ist sie in der Politik in Luzern aktiv. Nach ihrem Mandat im Gemeinderat hatte sie zwei Amtszeiten im Kantonsparlament inne, wurde 2021 zur Parlamentspräsidentin gewählt und bekleidete damit den bisher höchsten Posten, den je ein Politiker mit ausländischen Wurzeln in ihrem Kanton hatte.

Neben der Politik erzielten die Albaner auch in anderen Bereichen Erfolge. Fünf Albaner wurden in diesem Jahr zu den besten Influencern der Schweiz gezählt. Das Influencer-Geschäft in der Schweiz blüht auf, und hier zeigen Mimoza Lekaj mit ihrer Schwester Ardiana Lekaj, Taulant Gashjani, bekannt als T-Ronimo, Mirlinda Lajqi und der Rapper EAZ, Arbër Rama, aussergewöhnliche Erfolge.

In dieser Erfolgsgeschichte der albanischen Gemeinschaft in der Schweiz ist auch diese Jubiläumsausgabe des Magazins albinfo.ch zu erwähnen, die die 70. Ausgabe in Folge ist. Viel Vergnügen beim Lesen, und ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Jahr! Möge 2024 das Jahr der Albaner sein!

Sevdail Tahiri, Leiter der Plattform albinfo.ch Online & Print

Beat Jans is neuer SP-Bundesrat

Beat Jans wurde 1964 geboren und wuchs in Riehen (BS) auf. Er schloss im Kanton Basel-Landschaft erfolgreich die Lehre als Landwirt ab. Danach machte er das Diplom als Agrotechniker am Technikum für tropische Landwirtschaft und später das Diplom als Umweltnaturwissenschaftler an der ETH Zürich.
Beruflich war er als Berater in den Bereichen Umwelt und Kommunikation tätig, zum Teil selbständig. Zudem arbeitete er in der Entwicklungszusammenarbeit, als Dozent an der Universität Basel und als Geschäftsleitungsmitglied der Naturschutzorganisation Pro Natura. Beat Jans ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Beat Jans war von 2000 bis 2005 Präsident der SP Basel-Stadt. Von 2001 bis 2011 gehörte er dem Grossen Rat von Basel-Stadt an. Von 2010 bis 2020 war er Nationalrat und von 2015 bis 2020 Vizepräsident der SP Schweiz. Seit 2021 war er Regierungspräsident des Kantons Basel-Stadt.

Winterthur: LAPSH Zürich zelebriert den Nationalfeiertag

Am Samstagabend erlebte das Hotel Töss in Winterthur eine lebendige und kulturell bereichernde Veranstaltung, als LAPSH das albanische Nationalfest am 28. November mit einem beeindruckenden Programm feierte. In der festlich dekorierten Umgebung einer Saal, unterschiedliche Persönlichkeiten, darunter Sprachaktivisten, Schüler des Albanischunterrichts und bekannte Politiker, begeisterten die Anwesenden mit faszinierenden Darbietungen.

Der Abend begann mit der feierlichen Eröffnung unter den Hymnen Albaniens und des Kosovo, gefolgt von einem herzlichen Empfang durch den Moderator Ramadan Morina. Die Anwesenheit prominenter Gäste, darunter Vertreter von Botschaften, politische Persönlichkeiten und Lehrer des Albanischunterrichts, schuf eine inspirierende Atmosphäre im Saal.

Der LAPSH Zürich -Vorsitzende Naser Ulaj nutzte die Gelegenheit, die Anwesenden für ihre Unterstützung und außergewöhnlichen Einsatz der Lehrer zu danken. Besondere Dankesworte wurden auch an großzügige Sponsoren gerichtet, darunter FWM Partner AG, BeFi AG, Budget Group, Rinora 4, Zürichsee Garten und Gepart AG.

Die kulturelle Vielfalt des Abends spiegelte sich in den beeindruckenden Aufführungen der Schüler wider, die ihre Liebe zur albanischen Sprache und Kultur auf der Bühne zum Ausdruck brachten.

Der Abend endete mit der musikalischen Begleitung von Gëzim Jaha.

Neben einer Lotterie von FWM Partner AG wurden die Gäste am Eingang von zwei Buchautoren begrüßt, die literarische Werke mit albanischer Poesie und ein deutsch-albanisches Kinderbuch präsentierten. Speziell stellte Shqiponja Vrajolli Literatur für Erwachsene vor, während das Autorenpaar Dritero Gjukaj und Pranvera Salihi ein Kinderbuch vorstellten.

Gratisangebote für Familien, Fragen zur Sprache und Schule vom Kanton Zürich rundeten das Spektrum der angebotenen Informationen ab.

Die positive Energie in Winterthur macht diese Veranstaltung zu einem nachhaltigen Erfolg für LAPSH und zur Förderung der albanischen Kultur in der Region.

(Bilder: Lulzim Hasi)

Behindertengleichstellungsgesetz: Bundesrat will Schutz vor Diskriminierung stärken

Der Bundesrat hat am 8. Dezember 2023 die Vernehmlassung für eine Teilrevision des Behindertengleichstellungsgesetzes eröffnet. Die Vorlage soll Menschen mit Behinderungen im Erwerbsleben und beim Zugang zu Dienstleistungen besser vor Diskriminierungen schützen. Zudem wird die Gebärdensprache anerkannt. Vier Schwerpunktprogramme in den Bereichen Arbeit, Dienstleistungen, Wohnen und Partizipation ergänzen die vorgeschlagenen Verbesserungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Die Schweiz hat bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in den letzten Jahren viele Fortschritte erzielt, insbesondere beim Zugang zu Gebäuden und zum öffentlichen Verkehr. Handlungsbedarf besteht weiterhin vor allem in den Bereichen Arbeit und Dienstleistungen. Der Bundesrat hat das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) deshalb am 10. März 2023 beauftragt, eine Vernehmlassungsvorlage für eine Teilrevision des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) auszuarbeiten.

Arbeit und Dienstleistungen: Verbesserung des Schutzes vor Diskriminierung
Menschen mit Behinderungen sind heute nur dann umfassend vor Diskriminierungen geschützt, wenn der Staat der Arbeitgeber ist oder Dienstleistungen anbietet. Der Vorentwurf sieht deshalb vor, den Schutz vor direkten und indirekten Diskriminierungen bei privaten Arbeitsverhältnissen und Dienstleistungen auszubauen. Arbeitgebende und Dienstleistungserbringende sollen dazu verpflichtet werden, zum Abbau von Benachteiligungen angemessene Vorkehrungen vorzunehmen. Diese Vorkehrungen müssen zum einen für das entsprechende Unternehmen zumutbar sein. Zum anderen müssen sie geeignet sein, in einer konkreten Situation eine Benachteiligung zu verringern. Dazu gehört zum Beispiel die Verpflichtung, Online-Dienstleistungen barrierefrei anzubieten oder Mitarbeitenden mit Behinderungen flexiblere Arbeitszeiten zu ermöglichen.

Anerkennung und Förderung der schweizerischen Gebärdensprachen
Im Rahmen der Vorlage will der Bundesrat zudem die Motion 22.3373 umsetzen, die eine Anerkennung der drei schweizerischen Gebärdensprachen und die Förderung der Gleichstellung gehörloser und hörbehinderter Menschen verlangt. Der Vorentwurf trägt den sprachlich-kulturellen Anliegen der Gehörlosen mit einem eigenen Abschnitt zur Anerkennung und Förderung der Gebärdensprachen Rechnung. Darüber hinaus werden die bestehenden Regelungen zum Zugang zu Informationen neu zusammengefasst.

Vier Schwerpunktprogramme: Arbeit, Dienstleistungen, Wohnen, Partizipation
Der Bundesrat hat ebenfalls vier Schwerpunktprogramme in den Bereichen Arbeit, Dienstleistungen, Wohnen und Partizipation beschlossen und stellt hierfür zusätzliche Mittel im Umfang von jährlich 500’000 Franken zur Verfügung. Die Programme sollen insbesondere die Voraussetzungen für die künftige Umsetzung der Änderungen im BehiG verbessern. Ein weiteres Ziel ist es, den Erfahrungsaustausch zwischen Bund, Kantonen und Zivilgesellschaft zu fördern, weitere Grundlagen für die Gleichstellung zu erarbeiten und Massnahmen zu erproben, die die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen voranbringen.

Witwen- und Witwerrenten der AHV: Eröffnung des Vernehmlassungsverfahrens

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 8. Dezember 2023 den Entwurf für eine Teilrevision der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) zur Anpassung der Witwer- und Witwenrenten in die Vernehmlassung geschickt. Die Hinterlassenenleistungen sollen auf die Betreuungs- und Erziehungszeit ausgerichtet und unabhängig vom Zivilstand der Eltern gewährt werden. Die laufenden Renten von über 55-jährigen Witwern und Witwen werden weiter ausgerichtet. Für jüngere Personen wird der Anspruch auf zwei Jahre begrenzt. Das Ziel der Vorlage ist es, die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) festgestellte Ungleichbehandlung von Witwern und Witwen zu beseitigen und die Hinterlassenenrenten an die gesellschaftliche Entwicklung anzupassen. Weiter soll dem Finanzierungsbedarf der AHV und dem Auftrag zur Sanierung der Bundesfinanzen Rechnung getragen werden. Die Vernehmlassung dauert bis zum 29. März 2024.

2022 stellte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in einem Urteil in Bezug auf die Schweiz eine Ungleichbehandlung der Geschlechter bei den Hinterlassenenrenten fest, da Witwen Anspruch auf eine lebenslange Rente haben, Witwer hingegen nur bis zur Volljährigkeit des jüngsten Kindes. Bis zur Anpassung der gesetzlichen Grundlagen gilt seit dem Urteil eine Übergangsregelung, die für Witwer eine lebenslange Rente vorsieht, wie sie Witwen in der gleichen Situation zusteht.

Gleichbehandlung und Anpassung an die gesellschaftliche Entwicklung

Die Revisionsvorlage des Bundesrates korrigiert die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen auf eine für die Betroffenen sozialverträgliche Weise. Die Revision ermöglicht es, die Anspruchsvoraussetzungen an die gesellschaftliche Entwicklung anzupassen. Das seit den Anfängen der AHV bestehende System der Witwenrenten entspricht nicht mehr der heutigen gesellschaftlichen Realität.

Die Revisionsvorlage zielt darauf ab, Hinterbliebene in der Übergangsphase nach einem Todesfall oder solange sie unterhaltsberechtigte Kinder haben vorübergehend zu unterstützen. Zudem wird Personen Rechnung getragen, die durch die Verwitwung armutsgefährdet sind, darunter insbesondere ältere Personen. Ausserhalb dieser prekären Lebensphasen ist es nicht mehr gerechtfertigt, ohne Berücksichtigung der finanziellen Situation der Versicherten lebenslange Renten auszuzahlen.

Anspruch auf Leistungen bei Verwitwung nach Inkrafttreten der Gesetzesänderungen

  • Hinterlassenenrente für Eltern bis zum vollendeten 25. Altersjahr des jüngsten Kindes, unabhängig vom Zivilstand der Eltern; Ausrichtung über das vollendete 25. Altersjahr hinaus, wenn ein erwachsenes Kind mit Behinderung betreut wird und dafür ein Anspruch auf Betreuungsgutschriften der AHV besteht;
  • Übergangsrente während zwei Jahren bei Verwitwung zur Unterstützung von Hinterbliebenen ohne unterhaltsberechtigte Kinder. Das gilt für verheiratete Paare sowie für geschiedene Personen, die von der verstorbenen Person einen Unterhaltsbeitrag erhielten.
  • Unterstützung im Rahmen der Ergänzungsleistungen (EL) für Witwen und Witwer, die das 58. Altersjahr vollendet und keine unterhaltsberechtigten Kinder mehr haben, sofern der Tod einen Armutsfaktor darstellt;
  • In der Unfallversicherung: Gewährung einer Rente auch für Witwer, wenn sie beim Tod der Ehefrau Kinder haben, die keinen Rentenanspruch mehr haben, oder die Person das 45. Altersjahr vollendet hat.

Bei Inkrafttreten der Gesetzesänderungen bereits laufende Witwen- oder Witwerrente

  • Beibehaltung der laufenden Renten für Witwen und Witwer, die bei Inkrafttreten das 55. Altersjahr vollendet und keine unterhaltsberechtigten Kinder mehr haben; Renten für Witwen und Witwer unter 55 Jahren werden innerhalb von zwei Jahren ab Inkrafttreten der Änderung (Übergangsbestimmung) aufgehoben;
  • Beibehaltung der laufenden Renten für Witwen und Witwer, die bei Inkrafttreten das 50. Altersjahr vollendet haben und Ergänzungsleistungen zur AHV und IV beziehen (Übergangsbestimmung);

Von der Reform nicht betroffen ist der Anspruch auf eine Witwen- und Witwerrente der beruflichen Vorsorge, da in diesem Bereich keine Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen besteht. Die Rente wird grundsätzlich bis zum Tod oder zur Wiederverheiratung des hinterlassenen Ehegatten gezahlt. Viele Vorsorgeeinrichtungen sehen bereits heute Hinterlassenenleistungen für Personen vor, die für den Unterhalt eines gemeinsamen Kindes aufkommen. Diese reglementarischen Leistungen erlauben es, die heutigen Lebensmodelle zu berücksichtigen.

Die Reform trägt dem Finanzierungsbedarf der AHV und dem Bundeshaushalt Rechnung. Bei einem Inkrafttreten der Reform 2026 wird das neue System 2035 seine volle Wirkung entfalten, mit Einsparungen von rund 720 Millionen Franken in der AHV und rund 160 Millionen Franken für den Bund. Die Vernehmlassung dauert bis zum 29. März 2024.

Bundesrat genehmigt strategische Ziele 2024-2027 zur Förderung der Mehrsprachigkeit

Die Evaluation der Mehrsprachigkeitspolitik 2019-2023 basiert auf den strategischen Zielen des Bundesrates von 2020. Die Bilanz fällt positiv aus. Zudem konnte die Evaluation mittels neuer Governance-Instrumente effizienter, zuverlässiger und kohärenter durchgeführt werden. Die aktuelle Beurteilung ist transparenter sowie zukunftsorientierter.

Die Bundesverwaltung hat die Sollwerte für sämtliche Sprachgemeinschaften erreicht. Dieses positive Ergebnis ist ein wichtiger Fortschritt für die Vertretung der sprachlichen Minderheiten. Die Analyse der Sprachkenntnisse zeigt auf, dass das Bundespersonal insgesamt über hohe Kompetenzen in den anderen Amtssprachen verfügt. Trotz allem gibt es Verbesserungspotential, insbesondere auf Ebene der Führungskräfte. Die Datenanalyse betreffend Bewerbungen und Anstellungen nach Herkunftskanton und Sprachgemeinschaft zeigt, dass das Potenzial der französisch- und italienischsprachigen Bewerbungen noch stärker ausgeschöpft werden könnte.

Der Bundesrat hat die strategischen Ziele 2024-2027 zur Förderung der Mehrsprachigkeit in der Bundesverwaltung auf Basis dieses Evaluationsberichts genehmigt. Die Chancengleichheit für alle Sprachgemeinschaften, eine ausgeglichene Vertretung der Sprachgemeinschaften und die Verbesserung der Sprachkenntnisse des Personals bleiben oberstes Ziel der Förderung der Mehrsprachigkeit in der Bundesverwaltung.

Brückenschlag: Albanisch-schweizerischer Bildungsaustausch setzt neue Massstäbe

Die Pädagogische Hochschule Schwyz (PH Schwyz) und die Universität Tirana in Albanien setzen derzeit ein wegweisendes internationales Projekt namens “Peer Exchange Network in Teacher Education” um. Ziel dieses Projekts ist es, den interkulturellen Austausch zu fördern und transkulturelle Kompetenzen sowie die internationale Zusammenarbeit zu stärken.

Im Rahmen dieses Austauschprogramms nehmen Bachelorstudierende sowie Dozierende beider Institutionen an sprachdidaktischen und transkulturellen Modulen teil, die gemeinsam erarbeitet wurden. Dabei werden nicht nur fachliche Inhalte, sondern auch unterschiedliche Lehr- und Lerntraditionen beider Länder erkundet.

Im Oktober 2023 besuchten zehn Studierende der PH Schwyz ein Modul an der Universität Tirana, wo sie intensiven Austausch mit albanischen Studierenden erlebten. Im Mai 2024 steht der Gegenbesuch an, wenn zehn albanische Studierende an der PH Schwyz erwartet werden.

Die bisherigen Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen, dass der Austausch sowohl während der Lehrveranstaltungen als auch in den Freizeitaktivitäten als Bereicherung für die akademische Ausbildung, das interkulturelle Verständnis und die persönliche Entwicklung empfunden wird. Die Studierenden berichten von einem gestärkten Selbstbewusstsein im kompetenten Umgang mit sprachlich-kultureller Vielfalt im schulischen Alltag.

 

Bilderquelle: https://www.phsz.ch/interkultureller-austausch?fbclid=IwAR28Kf6lEztSzoTOzvO9mHSBTg8XyWH8ryh8Mfi9pFdQWGxr_FaZ9lsQxuE

Persönlichkeiten des Jahres 2023, zu Gast bei Medienplattform albinfo.ch

Am Abend des 2. Dezember 2023 führten alle Strassen der albanischen Gemeinschaft in der Schweiz nach Wallisellen bei Zürich. Dort, in einem schönen und gut beleuchteten Saal, veranstaltete die Medienplattform Albinfo.ch eine Gala-Veranstaltung zur Bekanntgabe der albanischen Persönlichkeiten des Jahres 2023. Viele Gäste aus allen Lebensbereichen, wie Politik, Kultur, Sport, Wirtschaft usw., waren gekommen, um an diesem besonderen Abend teilzunehmen und gemeinsam mit den Ausgezeichneten die Erfolge der albanischen Gemeinschaft im vergangenen Jahr zu feiern.

Die Anwesenden begrüssend, erinnerte Sevdail Tahiri, der Direktor von Albinfo.ch (Print&Online), an die Erfolge der albanischen Gemeinschaft in den letzten Jahren in allen Bereichen.

Diese Erfolge wurden durch das engagierte Engagement einzelner Personen ermöglicht, aber auch die Plattform Albinfo.ch hat ihren Anteil, nicht nur als einfache Medienplattform. “Es ist zu sagen, dass es keine bedeutende Aktivität unserer Diaspora in der Schweiz gibt, bei der Albinfo.ch nicht Sponsor oder Medienpartner ist”, betonte er.

Weiterhin präsentierte Tahiri die stetig steigenden Zahlen der Verbreitung von Albinfo.ch unter den Lesern in der Schweiz und überall in der Diaspora. Er dankte dem Team der Plattform, das seinen Hauptsitz in der Schweiz hat, aber auch Redaktionen in Kosovo und Österreich, Wien.

Sevdail Tahiri, der Direktor von Albinfo.ch (Print&Online)

Natürlich haben neben der motivierten Arbeit der Mitglieder dieses Teams und ihrer Identifikation mit der Plattform auch die Geschäftspartner ihren Beitrag zur Entwicklung und zum Wachstum von Albinfo.ch geleistet, betonte Direktor Tahiri und hob einige dieser regelmässigen Partner hervor.

Dr. Bashkim Iseni, der Gründer von Albinfo.ch

Dr. Bashkim Iseni, der Gründer von Albinfo.ch, hat die selbstlose Arbeit und die Qualität der Plattform seit ihrer Gründung vor etwa 13 Jahren besonders hoch eingeschätzt. Er sprach auch über das Konzept, mit dem die Plattform Albinfo.ch gegründet wurde.

Dieses Konzept geht über einfache Information hinaus und erweitert sich auf verschiedene Fragen der Integration der Albaner in der Schweiz, der Beziehungen zwischen der Schweiz und den Herkunftsländern der Albaner usw. Dr. Iseni schätzte die Arbeit des aktuellen Teams von Albinfo.ch hoch ein, da es das Niveau und die Anforderungen weiterhin erhöht, mit denen die Plattform vor etwa 13 Jahren gegründet wurde.

Weiterhin hat die Moderatorin Alisa Buzhala den Hauptpunkt des Programms bekannt gegeben: die Auswahl der Persönlichkeiten des Jahres 2023. Und es sind 6 Personen, jeweils in ihren relevanten Bereichen. Für den Sport wurde der albanisch-schweizerische Fußballspieler von internationaler Grösse, Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft, Granit Xhaka, zur Persönlichkeit des Jahres gewählt. Für den Bereich Politik hatte Albinfo.ch zwei Personen ausgewählt, die nicht nur das Jahr 2023 geprägt haben, sondern auch mit ihren Leistungen die Geschichte der albanischen Gemeinschaft in der Schweiz im Allgemeinen geschrieben haben.

Es handelt sich um Islam Alijaj, den ersten albanischen Abgeordneten im Nationalrat der Schweiz, der diesen Posten in den Wahlen vom 22. Oktober dieses Jahres gesichert hat, und Ylfete Fanaj, die nicht nur die erste albanische Frau, sondern auch mit ausländischer Herkunft im Allgemeinen ist und in einer kantonalen Regierung gewählt wurde.

Sie wurde also im Mai des ablaufenden Jahres Ministerin in der Exekutive des Kantons Luzern. Alijaj und Fanaj sind die besten Indikatoren für den Reifungs- und Integrationsprozess in der schweizerischen Gesellschaft, den unsere Gemeinschaft derzeit durchläuft.

Dr. Bashkim Iseni, Gründer von Albinfo.ch, überreichte den Preis für den ersten albanischen Abgeordneten im Schweizer Parlament, Islam Alijaj.
Ylfete Fanaj, die nicht nur die erste albanische Frau, sondern auch mit ausländischer Herkunft im Allgemeinen ist und in einer kantonalen Regierung gewählt wurde
Der stellvertretende Vorsitzende des Verbands der albanischen Ärzte in der Schweiz, Dr. Mentor Bilali, überreichte den Preis für Medizin an Dr. Emrush Rexhaj.

Für den Bereich Wirtschaft wurde Labinot Haxhaj, ein bekannter Unternehmer, Gründer und Eigentümer des Unternehmens “ACL GROUP” aus der französischsprachigen Schweiz, zur Persönlichkeit des Jahres von Albinfo.ch gewählt. Für Kultur bzw. Film erhielt der Regisseur Fisnik Maxvell (Maxhuni) ebenfalls aus dem Kanton Waadt in der französischsprachigen Schweiz diese Trophäe. Last but not least wurde Dr. Emrush Rexhaj, ein renommierter Arzt und Forscher, der am Universitätsspital Bern arbeitet, zur Persönlichkeit des Jahres 2023 für Medizin/Wissenschaft ernannt.

Im Namen von Granit Xhaka, der nicht teilnehmen konnte, dankte sein Vater, Ragip Xhaka. Er bedankte sich bei der Plattform Albinfo.ch, nicht nur für die Auswahl von Granit Xhaka als Persönlichkeit des Jahres, sondern auch für den umfassenden Beitrag zur Förderung der Albaner in der Schweiz.

Der erste albanische Fussballspieler, der für die Schweiz gespielt hat, Milaim Rama, überreichte den Fussballpreis an Granit Xhaka, den sein Vater, Ragip Xhaka, entgegennahm.

Ylfete Fanaj grüsste das Publikum und bedankte sich ebenfalls bei Albinfo.ch für die Unterstützung, die ihr und jeder Entwicklung in der albanischen Diaspora in der Schweiz zuteilwurde. Sie sagte, dieses Jahr sei ein glückliches Jahr für die Albaner, vor allem weil ein Albaner, Islam Alijaj, zuerst einen Platz im Schweizer Parlament gewonnen habe. Auch ihre Wahl in die Regierung des Kantons Luzern sei eine ebenso hohe Errungenschaft.

Der Auftritt von Islam Alijaj auf der Bühne war ein Höhepunkt des Abendprogramms. Er dankte Albinfo.ch

Für Kultur bzw. Film erhielt der Regisseur Fisnik Maxvell (Maxhuni)

Labinot Haxhaj, der Gründer und Eigentümer des Grossunternehmens ACL Group, hat über den bedeutenden Fortschritt gesprochen, den die albanische Gemeinschaft in den letzten etwa 20 Jahren gemacht hat, seit er sein Geschäft gestartet hat. Er betonte auch die wichtige Rolle, die albinfo.ch bei der Information und Integration der Albaner in der Schweiz spielt.

Um die festliche Atmosphäre des Abends aufrechtzuerhalten, sorgte die eigens aus Pristina angereiste Sängerin Vesa Smolica mit ihrer Begleitband. Mit bewundernswerter Leichtigkeit bewegte sie sich durch alle Genres der Musik, von Volksmusik über bearbeitete Stücke bis hin zu albanischer und ausländischer Popmusik, um so den Geschmack aller Anwesenden zu treffen.

Die Organisation des Events lag in den Händen von Hana Ramosaj und ihrer Firma “La Perle Events”.

Vesa Smolica
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Foto: Fiona Murtaj, albinfo.ch:  Die besten Bilder von AlbGala 2023

SPEEEX öffnet die Tore für die Diaspora und stellt die Plattform EEEXPLORE vor

Die neue innovative digitale Plattform EEEXPLORE Kosovo wurde gestern im neuen Hauptsitz des Unternehmens SPEEEX vorgestellt. Das Ziel von EEEXPLORE ist es, das Kosovo in der Diaspora zu fördern, insbesondere in der Schweiz, Deutschland, Österreich und ganz Europa.

Aber zuerst, was ist SPEEEX?

SPEEEX ist eine bedeutende Gelegenheit für die jungen Generationen, die Fremdsprachen wie Deutsch, Französisch und Italienisch sprechen und durch ihre Arbeit zum Wohl ihrer Gemeinschaft und ihres Landes, dem Kosovo, beitragen möchten.

Das Unternehmen SPEEEX ist ein Vorreiter im Bereich der Kommunikationstechnologie und Business Process Outsourcing (BPO)-Dienstleistungen.

Der Geschäftsführer von SPEEEX, Herr Fikret Murati, erklärte vor einem breiten Publikum, dass er früher nicht einmal daran gedacht hatte, die Diaspora einzuladen, ins Kosovo zurückzukehren. Aber jetzt, mit der Schaffung der neuen Plattform, fühlt er sich sicher, sie einzuladen, sich seinem Weg anzuschließen.

Warum gibt es drei aufeinanderfolgende Buchstaben ‘E’ im Wort SPEEEX, wurde von Murati während der Vorstellung der Plattform ‘EEEXPLORE’ bekannt gegeben.

“Ich glaube nicht, dass es klar ist, was SPEEEX bedeutet und warum wir SPEEEX mit drei ‘E’ schreiben (sie stehen für Speaking, Spelling, Experts), nämlich für Experten im Sprechen und Schreiben.

In diesem Kontext trat auch der Premierminister des Kosovo, Albin Kurti, auf die Bühneccès.

“SPEEEX ist ein klarer Indikator für den Einfluss der Diaspora, insbesondere für ihre Kraft und wirtschaftlichen Einfluss von der Schweiz hier im Kosovo. Kosovo hat Glück, eine solche Diaspora zu haben, und gleichzeitig haben wir Glück, dass ein befreundetes Land wie die Schweiz Räume und Möglichkeiten für die Integration unserer Bevölkerung dort geschaffen hat”, sagte der Premierminister.

Kurti betonte, dass trotz des kleinen Territoriums des Kosovo immer noch Raum für aussergewöhnliche Leistungen und Möglichkeiten besteht, insbesondere wenn diese mit den Erfahrungen der Schweiz kombiniert werden, was seiner Meinung nach solche Erfolge hervorbringt.

Vigan Disha, Mitglied des Vorstands, erzählte von der Entwicklung des Unternehmens im Laufe der Jahre und den Plänen für die Zukunft.

“Wir starten eine Plattform mit nationalem Schwerpunkt. Einige beachtenswerte Fakten dieses Sektors, der bis ins Jahr 2008 zurückreicht, zeigen nach 15 Jahren ein aussergewöhnlich grosses Potenzial im Kosovo. Er hat über 10.600 junge Menschen beschäftigt und bringt einen Umsatz von 300 Millionen Euro in den kosovarischen Haushalt. Von 2019 bis 2022 hat er laut den neuesten Statistiken einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro in den Staatshaushalt gebracht”, sagte Disha unter anderem.

Der Grund, warum SPEEEX bisher erfolgreich war, laut Disha, liegt darin, dass das Unternehmen klare Ziele hat, nach den vier Hauptpfeilern der Technologie arbeitet und sich auf die Jugend konzentriert.

“Wir haben unser WARUM gefunden, wir haben vier Grundpfeiler des Unternehmens, die uns von der Konkurrenz unterscheiden. Wir sind an fünf Standorten tätig und bedienen 17 globale Märkte. Wir stärken die lokalen Wirtschaften, reduzieren die Arbeitslosigkeit und bringen als Ergebnis den wirtschaftlichen Vorteil zurück, den unsere Jugend hat”, fügte Disha hinzu.

Die Führung von SPEEEX fordert, dass die Führungskräfte des Landes sich diesem Weg anschliessen, damit die jungen Menschen sich nicht gedrängt sehen, Kosovo zu verlassen.

“Wenn die Führung dieses Sektors als strategisches Potenzial in die Agenda aufnimmt, werden wir ihnen folgen, und die Zahl der Beschäftigten wird auf über 25.000 steigen. Dann machen wir einen Unterschied in der Welt”, schloss Disha.

Der stellvertretende Schweizer Botschafter, Christopher Furs, auf der anderen Seite, berichtete über die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und dem Kosovo sowie die Erfolge, die dieses Unternehmen erzielt, wobei betont wurde, dass die Diaspora einen wichtigen Platz in der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes hat.

“In einer sehr kurzen Zeit hat es SPEEEX geschafft, der Marktführer im Bereich Business Process Outsourcing (BPO) im Kosovo zu werden. Es gibt nur wenige Unternehmen, die so viele Menschen in diesem Land beschäftigt haben. Die Schweiz und der Kosovo haben, wie Sie wissen, starke Verbindungen durch die Diaspora. Dies liegt nicht nur an den Ländern, sondern auch an den Menschen, die mit einer gemeinsamen Gesellschaft und Interessen verbunden sind. SPEEEX ist ein Beweis dafür, wie die Diaspora erfolgreich zum Kosovo beitragen kann. SPEEEX ist nicht nur in Prishtina, sondern auch in anderen Städten wie Vushtrri, Ferizaj und Prizren tätig.”

VIDEO: https://fb.watch/oK56yuzonn/