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Kristian Kabashi gewinnt den swissalbs-Unternehmerpreis 2023

Der albanisch-schweizerische Verein swissalbs hat den Gewinner des begehrten Unternehmerpreises für das Jahr 2023 bekanntgegeben. Die Auszeichnung wurde durch eine prominente Jury rund um BRACK.CH-Gründer Roland Brack, Nationalrat Andri Silberschmidt und elleXXMitgründerin Nadine Jürgensen an Kristian Kabashi verliehen, dem Mitgründer und Vorstandsmitglied des erfolgreichen FinTech-Startups Numarics.

Die Preisverleihung fand im Rahmen des swissalbs-Unternehmerballs am 23. September im ausverkauften Kongresshaus Zürich statt.
Der swissalbs-Unternehmerpreis würdigt aussergewöhnliche unternehmerische Leistungen, feiert die Innovationskraft der albanischen Gemeinschaft und dient als Inspiration für die gesamte swissalbs-Community.

Kristian Kabashi wurde von einer hochkarätigen Jury, bestehend aus Persönlichkeiten wie Roland Brack, Gründer von BRACK.CH, Nadine Jürgensen, Mitgründerin von elleXX, Andri Silberschmidt, FDP-Nationalrat, Vllaznim Xhiha, Philanthrop und Serial Entrepreneur, sowie Jeton Tolaj, CEO der Wirz AG Bauunternehmungen, aufgrund seiner herausragenden Leistungen ausgewählt.

Kristian Kabashi ist Mitgründer und Vorstandsmitglied von Numarics, einem modernen FinTech-Startup, das eine All-in-One-Lösung für Finanzdienstleistungen bietet. Das Unternehmen vereint menschliche Expertise mit Technologie und künstlicher Intelligenz, um Kunden ein umfassendes Angebot an verschiedenen Dienstleistungen zu bieten.

Seit der jüngsten Finanzierungsrunde ist die Grossbank UBS Hauptinvestor des Zürcher Fintech-Unternehmens. UBS hat zudem eine strategische Partnerschaft mit Numarics angekündigt, die darauf abzielt, integrierte Finanz- und Verwaltungslösungen für KMUs anzubieten, um deren administrative Belastung zu verringern.

swissalbs würdigt Numarics-Gründer Kristian Kabashi für Innovationen im Finanzsektor

Die Auszeichnung von Kristian Kabashi mit dem swissalbs-Unternehmerpreis würdigt nicht nur seine bisherigen Erfolge, sondern auch seinen bedeutenden Beitrag zur Transformation des Finanzsektors durch innovative Technologien und eine ganzheitliche Herangehensweise.

In seiner Dankesrede betonte Kristian Kabashi: «Ich bin zutiefst geehrt und inspiriert, diese renommierte Auszeichnung von swissalbs zu erhalten. Sie ist nicht nur eine Anerkennung unserer bisherigen Arbeit bei Numarics, sondern auch eine Bestätigung dafür, dass Finanzdienstleistungen auf innovative Weise neugestaltet werden können, um die Bedürfnisse der Kunden besser zu erfüllen.

Ich teile diesen Erfolg mit meinem engagierten Team bei Numarics.»


«Kristian Kabashi und sein Team bei Numarics haben bewiesen, dass Innovation und Technologie den Finanzsektor nachhaltig verändern können. Ihr Erfolg ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie eine visionäre Herangehensweise und eine leidenschaftliche Umsetzung in der Finanzwelt echte Veränderungen bewirken können», sagt Përparim Avdili, Mitgründer und Präsident von swissalbs.

Der swissalbs-Unternehmerball, in dessen Rahmen die Preisverleihung stattfand, bietet eine interessante Plattform für Networking, Ideenaustausch und die Erkundung neuer Geschäftsmöglichkeiten. Neben der Auszeichnung von Kristian Kabashi umfasste die Veranstaltung Live-Musik, Unterhaltung und inspirierende Reden von hochrangigen Persönlichkeiten aus der Schweizer Wirtschaft und Politik.

Über swissalbs
swissalbs ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Zürich, die 2018 von Përparim Avdili, Bardhyl Coli, Arbela Statovci und Burim Hasani ins Leben gerufen wurde. Der Verein veranstaltet jährlich einen exquisiten Unternehmerball, der Unternehmer aus der swissalbs-Community zusammenbringt.

Die Veranstaltung bietet eine Plattform für Networking, den Austausch von Ideen und die Förderung von Geschäftsmöglichkeiten. Sie zieht ein breites Spektrum an Gästen an, darunter Gründerinnen, Unternehmer, Investoren, hochrangige Vertretung aus Wirtschaft und Politik sowie Prominente. Während des Unternehmerballs werden herausragende Unternehmerinnen und Unternehmer mit einem Unternehmerpreis ausgezeichnet, die in verschiedenen Branchen und Bereichen Erfolge erzielt haben.

Die Gewinner erhalten Anerkennung für ihre unternehmerischen Leistungen und werden als Vorbilder für andere in der swissalbs-Community gefeiert.

albinfo.ch ist Medien Sponsor des swissalbs Unternehmerpreis.

(Bilder: Fiona Murtaj/albinfo.ch)

Von Pausenhöfen zur Bildungspolitik: Albanisch als Landessprache der Schweiz?

Mit Albanismen wie “Ej njeri!” (Hej Mann) oder “te dua” (Ich liebe Dich) dringt die albanische Sprache immer stärker ins Schweizerdeutsche vor und gewinnt zunehmend Präsenz im Schulalltag des Kantons Zürich. Doch reiht sich Albanisch in Zukunft in die Vielfalt der Schweizer Landessprachen ein?

Diese Frage sorgt in jüngster Zeit für Schlagzeilen, aber der renommierte Sprachexperte Stephan Schmid von der Universität Zürich äusserte kürzlich Skepsis. Schmid erklärte, dass Albanisch, ähnlich wie viele andere Einwanderungssprachen, in der zweiten und dritten Generation an Bedeutung zu verlieren droht. Er führt diesen Trend zu albanischen Wörtern auf informelle Bildungsfaktoren wie Musik, das Internet und den sprachlichen Austausch unter Gleichaltrigen zurück. Dabei betonte er auch, dass die formelle Bildung noch Verbesserungsbedarf aufweist, insbesondere vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Realität, in der bei Jugendlichen der zweiten oder dritten Generation in der Schweiz von der albanischen Sprache nur noch Albanismen übrigbleiben.

Albinfo.ch begibt sich nun von den Pausenhöfen in die obersten Ebenen der Zürcher Bildungspolitik und übergibt das Wort an Frau Silvia Steiner. Wir möchten Einblicke in Ihre Rolle als Bildungsdirektorin des Kantons Zürich erhalten und Ihre Ansichten zum aktuellen Stand der Dinge in Bezug auf die formelle Bildungsorganisation im Kontext des HSK-Unterrichts für Albanisch lesen.

Albinfo.ch: Frau Steiner, könnten Sie uns von Ihrer Rolle als Bildungsdirektorin im Kanton Zürich erzählen?

S. Steiner: Als Bildungsdirektorin setze mich dafür ein, den Kindern und Jugendlichen im Kanton Zürich die bestmögliche Bildung und Ausbildung zu ermöglichen. Die Basis dafür ist eine starke V olksschule, die allen Kindern zugänglich ist und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird. In meiner Zuständigkeit sind auch die Mittel- und Berufsfachschulen, die Hochschulen, die Berufsberatung sowie die ausserschulische Bildung wie beispielsweise die Elternberatung.

Albinfo.ch: Können Sie Ihre eigene Schulbiografie kurz skizzieren?

S. Steiner: Nach der Primarschule besuchte ich das Gymnasium in Oerlikon. Ich ging gern zur Schule, ausserdem war ich interessiert an Sport, meine Leidenschaft war Handball. Nach der Maturität habe ich mich für ein Studium an der Universität Zürich entschieden, ich machte einen Abschluss in Rechtswissenschaft. Mein Doktorat erlangte ich an der Universität Lausanne, in der französischsprachigen Schweiz. Vor meiner Wahl in den Regierungsrat arbeitete ich als Polizeioffizierin und Staatsanwältin.

Albinfo.ch: Gab es damals Schüler, die nichtlandessprachen mit ins Klassenzimmer brachten, und wie wurde dies damals gesellschaftlich wahrgenommen?

S. Steiner: Die Klassen waren während meiner Primarschulzeit in den 60er-Jahren bereits durchmischt. Ich erinnere mich vor allem an Mitschülerinnen und Mitschüler, die spät zugewandert waren und nur Italienisch sprachen. Im Kanton Zürich sind gute Deutschkenntnisse die Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsweg, darum beginnt die Sprachförderung heute bereits im Kindergarten. Die Vielfalt ist auch eine Chance. In der Schule kommen – damals wie heute – Kinder mit unterschiedlichem sozialem, kulturellem oder religiösem Hintergrund zusammen. Die Kinder lernen in der Schulzeit nicht nur Rechnen und Schreiben, sondern auch das Zusammenleben.

Albinfo.ch: Können Sie uns den aktuellen Wissensstand über die Organisation der HSK (Heimatliche Sprache und Kultur) Lehrpersonen für die albanische Sprache im Kanton Zürich darlegen?

S. Steiner: Der ergänzende Unterricht in Heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) fördert die Erstsprache der Kinder und vermittelt Wissen über das Herkunftsland. Organisiert werden die Kurse nicht von der Bildungsdirektion, sondern von Botschaften, Konsulaten oder Vereinen. Der Besuch des Unterrichts stärkt die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler, die mehrsprachig aufwachsen. In der Zürcher Volksschule sind Kinder mit Albanisch als Erstsprache die grösste Gruppe der nicht Deutschsprachigen.

Albinfo.ch: Gibt es eine Instanz, die den offiziellen Auftrag der Sprachvermittlung evaluieren und optimieren kann?

S. Steiner: Bei den anerkannten HSK-Kursen regelt das Volksschulamt die Zulassung der Kurse und der Lehrpersonen und unterstützt Weiterbildungen. Für den Unterricht in heimatlicher Sprache und Kultur hat das Volksschulamt einen Rahmenlehrplan erarbeitet, der unter anderem auch auf Albanisch übersetzt worden ist. Der HSK-Rahmenlehrplan bildet einen verbindlichen, gemeinsamen Rahmen für alle anerkannten HSK-Kurse. Er orientiert sich am Lehrplan 21 des Kantons Zürich und stellt einen zeitgemässen HSK-Unterricht sicher. Eigene Lehrpläne aus den Herkunftsländern müssen auf den HSK-Rahmenlehrplan abgestimmt verwendet werden. Das Volksschulamt holt alle drei Jahre im Rahmen eines Monitorings Rechenschaftsberichte der Trägerschaften ein und überprüft diese.

Albinfo.ch: Abschliessend, Frau Steiner, angesichts der steigenden sprachlichen Vielfalt in Schulen, wo sehen Sie als Bildungsdirektorin Chancen und Potenzial für gesellschaftliche Verbesserungen bei der Förderung der additiven Zweisprachigkeit, insbesondere im Bereich der formellen Bildung? 

S. Steiner: Mit den Kursen in heimatlicher Sprache und Kultur besteht ein gutes Angebot für die verschiedenen Erstsprachen. Sowohl die Lehrpersonen der Schule als auch des HSK-Unterrichts engagieren sich dafür, bei den Kindern die Freude an der Sprache und am Lesen und Schreiben zu wecken. Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung der ersten Lebensjahre. In der Zeit vor dem Eintritt in den Kindergarten lernen Kinder so viel wie in keiner anderen Lebensphase. Wichtig ist, dass die Bezugspersonen im Alltag viel mit den Kindern sprechen. Zur Förderung der frühen Entwicklung gibt es im Kanton Zürich zahlreiche Angebote für Eltern und Kinder.

Weiterführende Informationen

HKS-Kurse:
https://www.zh.ch/de/bildung/informationen-fuer-schulen/informationen-volksschule/volksschule-schulinfo-unterrichtsergaenzende-angebote/schulinfo-foerderung-erstsprache-hsk.html

Angebote für Familien (frühe Förderung):
https://www.zh.ch/de/familie/angebote-fuer-familien-mit-kindern.html

Bildungsdirektion des Kantons Zürich:
https://www.zh.ch/de/bildungsdirektion.html

Driter Gjukaj

Im August sind 3000 Asylgesuche eingereicht worden

Im August 2023 wurden in der Schweiz 3001 Asylgesuche registriert, 832 mehr als im Vormonat (+38,4 %). Gegenüber August 2022 ist die Zahl der Asylgesuche um 955 gestiegen. Wichtigste Herkunftsländer waren die Türkei und Afghanistan. Im August wurde zudem 1966 aus der Ukraine geflüchteten Personen der Schutzstatus S erteilt, in 1821 Fällen wurde er beendet.

Die wichtigsten Herkunftsländer der Personen, die im August ein Asylgesuch in der Schweiz eingereicht haben, sind die Türkei mit 777 Gesuchen (224 mehr als im Juli), Afghanistan (737 Gesuche; +259), Eritrea (233 Gesuche; +69), Syrien (165 Gesuche; +62) und Algerien (152 Gesuche; +11).

Von den 3001 im August gestellten Gesuchen waren 2454 Primärgesuche (Juli 2023: 1818 Primärgesuche). Personen, die ein Primärgesuch stellen, tun dies unabhängig von anderen Personen, die bereits um Schutz ersucht haben. Die wichtigsten Herkunftsländer bei den Primärgesuchen im August 2023 waren: die Türkei (642, +187), Afghanistan (636, +191), Algerien (149, +10), Marokko (111, +17) und Syrien (110, +31). Im Gegensatz dazu ist ein Sekundärgesuch die Folge eines bereits registrierten Asylgesuchs (beispielsweise Geburt, Familiennachzug oder Mehrfachgesuch).

Erstinstanzlich erledigte Asylgesuche

Das Staatssekretariat für Migration SEM erledigte im August 2023 insgesamt 2262 Asylgesuche: Es wurden 595 Nichteintretensentscheide gefällt (davon 517 auf Grundlage des Dublin-Abkommens), 621 Personen erhielten Asyl und 447 wurden im Rahmen der erstinstanzlichen Erledigungen vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle nahm im Vergleich zum Vormonat um 819 auf 13 645 zu.

Ausreisen

Im August haben 1425 Personen die Schweiz kontrolliert verlassen oder wurden in ihr Herkunftsland oder einen Drittstaat rückgeführt. Die Schweiz hat bei 1167 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 188 Personen konnten im selben Zeitraum in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 312 Personen ersucht und 75 Personen wurden in die Schweiz überstellt.

Ukraine: Schutzstatus S (Sonderverfahren)

Im August stellten 2286 Personen aus der Ukraine ein Gesuch um Schutzstatus S. Im gleichen Zeitraum wurde 1966 Personen der Schutzstatus S gewährt. Bei 75 schutzsuchenden Personen wurde er abgelehnt, weil die Kriterien nicht erfüllt waren.

Im Laufe des Monats wurde der Status S in 1821 Fällen beendet, weil die Personen die Schweiz verlassen haben. Insgesamt wurde der Schutzstatus S seit seiner Aktivierung bereits in 15 910 Fällen beendet, in 4168 Fällen ist die Beendigung in Prüfung. Per Ende August hatten insgesamt 65 406 Personen den Schutzstatus S.

/admin.ch/

Die Kandidaten aus Zürich versprechen eine albanische Stimme im Schweizer Parlament

Die Beteiligung der albanischen Gemeinschaft an den Schweizer Parlamentswahlen ist von erheblicher Bedeutung. Die Statistiken zeigen eine deutliche Unterrepräsentation von Schweizer Bürgern, deren Zweitsprache Albanisch ist. Daher ist es höchste Zeit, dass wir uns aktiv am politischen Leben beteiligen.

Dies ist eine gute Möglichkeit, um vor dem Medienplattform Albinfo.ch und der Sonntagsorganisation in Zürich das Bewusstsein für meine politische Sensibilität zu schärfen und die öffentliche Debatte anzuregen.

Der konkrete Anlass für die Debatte sind die Aussagen der drei Kandidaten mit albanischen Wurzeln, die an den Parlamentswahlen in der Schweiz am 22. Oktober 2023 teilnehmen werden. Es handelt sich um die Kandidaten: Islam Alijaj (SP), Përparim Avdili (FDP) und Reis Luzhnica (SP).

Der angesehene Journalist und Herausgeber des Tages Anzeigers, Enver Robelli, wurde gebeten, einen Brief zu verfassen und die Diskussion anzuregen. Er hat einen umfassenden Einblick in die Bedürfnisse grosser albanischer Familien im politischen Leben geworfen. Nach seiner Meinung sollte die Teilnahme von Albanern als Kandidaten im Parlament als starker Anreiz dienen, die Bequemlichkeit aufzugeben, die uns Albaner in der Schweiz mit drei Stimmen kennzeichnet, wenn wir nicht länger diejenigen sein wollen, die nur klagen.

Die Vorstellung der Kandidaten für das Parlament wurde von einer lebhaften Diskussion mit Vertretern des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Gemeinde begleitet, berichtet albinfo.ch. Moderator Shqipe Sulejmani begrüss te den bekannten Sozialaktivisten und Gründer des Vereins “Parandalo”, Valdete Hoti Selimi, den angesehenen Arzt und Direktor des Universitätsspitals Zürich, Prof. Dr. Omer Xhemali, sowie den Komiker Taulant Gashnjani.

Die genannten Teilnehmer sprachen über die aktuelle Situation unserer Gemeinschaft in der Schweiz, den Grad der Integration, die Hindernisse und Vorurteile, die den Integrations- und Stabilisierungsprozess dieser Gemeinschaft in der schweizerischen Gesellschaft begleiten, und vieles mehr. In diesem Zusammenhang sprach Valdete Hoti Selimi über die Barrieren, die sie als Person mit besonderen Bedürfnissen, als Teil einer Migrationsgemeinschaft und als Albanerin in ihrem täglichen Leben erlebt. Sie erörterte die direkte oder indirekte Diskriminierung, der sie ausgesetzt ist.

Dr. Xhemali beschrieb die Situation aus seiner Perspektive als angesehener Arzt, der zuvor in Deutschland gelebt hatte, bevor er in die Schweiz kam. Er betonte die Notwendigkeit einer selbstkritischeren Haltung der Albaner in der Schweiz. Es gibt zweifellos Vorurteile gegenüber Albanern, aber wir sollten nicht die Tatsache leugnen, dass es einige Gründe gibt, die diese Vorurteile erklären. Er betonte jedoch auch die steigende Präsenz von Albanern der zweiten und dritten Generation in allen Bereichen des schweizerischen Lebens, nicht nur in der Politik.

Dr. Xhemali betonte, dass wir uns bei den aktuellen Wahlen nicht der Illusion hingeben sollten, dass die Kandidaten mit albanischen Wurzeln gewählt wurden, sondern dass sie in erster Linie die Interessen der Gemeinschaft vertreten sollten. Denn sie werden als Vertreter ihrer jeweiligen Parteien und nicht als Albaner gewählt.

albinfo.ch

Der Komiker Taulant Gashnjani sprach über die gängigsten Vorurteile, die er als junger Mann und Mitglied der albanischen Gemeinschaft selbst erlebt hat. Er hat diese Stereotypen auch in seinen öffentlichen Comedy-Auftritten behandelt.

Die Beweggründe der drei Kandidaten für das Schweizer Parlament

Auf die Frage des Moderators nach dem Grund ihrer Kandidatur für die Nationalratswahl antwortete Islam Alijaj von der SP: „Ich möchte nicht, dass meine Kinder in einer Gesellschaft aufwachsen, in der ihr Vater als Mann mit geringeren Werten wahrgenommen wird.“ Daher setze ich mich für mehr Inklusion ein und strebe an, Teil des Nationalparlaments zu sein.

Parparim Avdil hat sich seit Jahren der Politik gewidmet und sieht sie als eine Tätigkeit, die sein ganzes Leben geprägt hat. Er ist der Ansicht, dass bestimmte Themen auf nationaler Ebene besser gelöst werden können als auf lokaler oder kantonaler Ebene und hat sich daher entschieden, auf dieser Ebene zu kandidieren.

Auch Reis Luzhnica ist seit langem in der Politik engagiert. „Die Politik war, wie in einem grossen Teil der Gemeinde, auch in meinem Haus präsent.“ Darüber hinaus möchte ich nicht nur, dass sich die Politik um mich kümmert, sondern auch Einfluss auf die Politik nehmen. Aus diesen und anderen Gründen kandidiere ich für das Schweizer Parlament.

In ihren Reden teilten die drei Kandidaten ihre Erfahrungen in den Bereichen mit, in denen sie sich neben ihrer Tätigkeit als Abgeordnete im Zürcher Stadtrat besonders engagieren, wie albinfo.ch berichtete.

Islam Alijaj ist weithin als Lobbyist bekannt, der sich landesweit für die Verwirklichung gleicher Rechte für Menschen mit besonderen Bedürfnissen einsetzt. Er ist ein unermüdlicher Kämpfer für die “Inklusion”, die Einbeziehung dieser Gruppe in alle Lebensbereiche und ihre Wahrnehmung als normaler und integraler Teil der Gesellschaft.

Pëparim Avdili ist nicht nur Abgeordneter und Vorsitzender der FDP für Zürich, sondern auch als Träger zahlreicher sozialer Aktivitäten bekannt, die insbesondere die albanische Gemeinschaft in der Schweiz betreffen. Er engagiert sich als Vorstandsmitglied des Zürcher Fussballclubs „FC Kosova“ und ist Mitinitiator der Fachgruppe „Swissalbs“, die albanischen Unternehmer in der Schweiz zusammenbringt, um nur einige seiner Aktivitäten zu nennen.

Avdili sprach auch über die Rolle junger Politiker als Vorbild und Inspirationsquelle für junge Menschen ausländischer Herkunft, insbesondere Albaner. Er betonte, dass er verschiedene Initiativen entwickelt hat, um dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig unterstrich er, dass es nicht ausreicht, die Rechte zu geniessen, die ein Schweizer Pass bietet. Es ist ebenso wichtig, die Verpflichtungen als Bürger dieses Landes zu erfüllen, wie von albinfo.ch berichtet.

Reis Luzhnica ist nicht nur in seiner Rolle als Abgeordneter aktiv, sondern engagiert sich auch in vielen anderen Aktivitäten, insbesondere innerhalb der albanischen Gemeinschaft vor Ort. Er ist als Aktivist der Vetëvendosje-Bewegung in der Schweiz bekannt und trägt dazu bei, die Verbindungen zwischen dem Zentrum dieser Bewegung in Pristina und der Sozialdemokratischen Partei SP in der Schweiz zu stärken.

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Mit Bezug auf seine Zugehörigkeit zur Sozialdemokratischen Partei (SP) äusserte Luzhnica, dass diese Partei sich stärker als andere als “Heimat” für benachteiligte Gruppen betrachtet. Dazu gehören Menschen ausländischer Herkunft und Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Als Beispiel wurde Islam Alijajn, ein weiterer Kandidat dieser Partei für die nationalen Wahlen, genannt.

Islam Alijaj selbst betonte die Rolle von Politikern als Vorbilder für die breite Bevölkerung, insbesondere die Jugend. “Wenn sie sehen, dass ich unter den gegebenen Umständen Erfolg hatte, werden sie den Mut haben, für ihre Ziele zu kämpfen.”

Er betonte weiter, dass es die Pflicht der Politik sei, Chancengleichheit für alle zu gewährleisten, einschliesslich Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Aus diesem Grund sieht er es als notwendig an, sich in der Politik zu engagieren und für einen Sitz im Bundesparlament zu kandidieren.

Der gemeinsame Nenner der Positionen der drei Kandidaten, obwohl sie verschiedenen Parteien angehören, besteht darin, die Stimme derjenigen zu sein, deren Stimmen in der Schweiz oft weniger gehört werden. Dies betrifft insbesondere Ausländer, darunter die albanische Gemeinschaft, zu der auch sie selbst gehören.

In den Pausen zwischen den Debatten präsentierte der virtuose Instrumentalist der klassischen Gitarre, Ron Atiqi, ausgewählte musikalische Darbietungen.

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Die Debatte wurde live auf der Plattform albinfo.ch online&print übertragen. Sie können das Video hier ansehen: Link zur Videoübertragung:  https://fb.watch/m_UhDhnNdN/

Fotograf: Armend Berisha

 

 

swissalbs Unternehmerpreis 2023: Das sind die Nominationen

swissalbs, der albanisch-schweizerische Verein, gibt die Nominierungen für den begehrten Unternehmerpreis bekannt. Die Auszeichnung würdigt herausragende unternehmerische Leistungen und dient als Inspiration für die gesamte swissalbs-Community. Verliehen wird der Preis am 23. September am swissalbs-Unternehmerball im Kongresshaus Zürich durch eine prominente Jury rund um BRACK.CH-Gründer Roland Brack, Nationalrat Andri Silberschmidt und elleXX-Mitgründerin Nadine Jürgensen. Erwartet werden über 500 Gäste, darunter Gründer, Unternehmerinnen, Investoren sowie hochrangige Vertretetungen aus Wirtschaft und Politik.

Der swissalbs-Unternehmerpreis 2023 feiert die Innovationskraft der albanischen Gemeinschaft. Verliehen wird die Auszeichnung am swissalbs-Unternehmerball, der am 23. September bereits zum dritten Mal stattfindet.

Der Anlass im Kongresshaus Zürich bietet eine inspirierende Plattform zum Netzwerken, Ideenaustausch und zur Förderung von Geschäftsmöglichkeiten. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, Unternehmerinnen und Unternehmer zu ehren, die in verschiedenen Branchen und Bereichen Erfolge erzielt haben.

Die Medienplattform albinfo.ch ist Medienpartner dieses Anlasses.

Die sieben Nominierten sind:

Albana Rama ist Geschäftsführerin und Gründerin von The Rainforest Company, eine der am schnellsten wachsenden Foodtech-Marken Europas. Das Startup verkauft nachhaltig erzeugte und rein vegane Produkte in über 8’000 Supermärkten weltweit. In seiner jüngsten Investitionsrunde hat das Unternehmen 36 Millionen Euro erhalten. Dies ist eine der grössten Finanzierungsrunden im deutschen Foodtech-Sektor im Jahr 2022 und die bisher grösste Kapitalaufnahme eines von einer Frau gegründeten und geführten Unternehmens in Europa in diesem Bereich.

www.therainforest.com

Endri Dibra gründete 2018 das Unternehmen Arbrea Labs mit Sitz in Zürich. Das Med-Tech-Startup hat eine revolutionäre AR- und 3D-Software entwickelt, das in der plastischen Chirurgie eingesetzt wird. Arbrea bietet Simulatoren für die Planung von plastischen Eingriffen und Patientenberatungen.

www.arbrea-labs.com

Kristian Kabashi ist Mitgründer und Vorstandsmitglied des FinTech-Startups Numarics, einer modernen All-in-One-Lösung für Finanzdienstleistungen, die menschliche Expertise, Technologie und künstliche Intelligenz zu einem lückenlosen Angebot verbindet.

www.numarics.com

Kristian Oroshi hat two.jobs im Jahr 2017 in Winterthur gegründet. Seither hat sich das Unternehmen zu einem führenden Anbieter im Bereich Social Media Recruiting entwickelt. two.jobs hat sich auf Passiv-Stellensuchende spezialisiert und ermöglicht Unternehmen, Millionen von passenden Kandidaten in den sozialen Medien anzusprechen.

www.two.jobs

Qendrim Rrahmonaj ist Gründer und CEO der fidro GmbH. Das Unternehmen bietet lösungsorientierte Finanzdienstleistungen aus einer Hand an – von Vermögensverwaltung, Anlageberatung, Kryptowährungen, Versicherungen, bis hin zu Altersvorsorge und Wohneigentum.

www.fidro.ch

Taulant Lulaj ist Gründer und Leiter des sonderpädagogischen Bildungs- und Integrationsangebots Myndset und coacht Jugendliche und Erwachsene. Er ist spezialisiert auf sonderpädagogische Bedürfnisse in Schule und Beruf, wie beispielsweise bei ADHS und Autismus. Gemeinsam mit seinem Team setzt er sich für berufliche und soziale Integration ein und erarbeitet nachhaltige Lösungen.

www.myndset.ch

Vlora Rexhepi ist Mitgründerin und CEO von Lola Tong, einem Schweizer Mode-Startup, das sich für Nachhaltigkeit engagiert und die Designer hinter jedem Modestück vorstellt. In harmonischem Gleichgewicht zwischen Umweltschutz, Menschenrechten und Ökonomie versucht das junge Chamer Unternehmen einen eigenen Slow-Fashion-Weg.

www.lolatong.com

Hochkarätige Jury verleiht diesjährigen Unternehmerpreis

Die Gewinnerin oder der Gewinner des swissalbs Unternehmerpreis wird durch eine Jury erkoren. Diese besteht dieses Jahr aus den namhaften Persönlichkeiten Roland Brack, Unternehmer, Investor und Gründer von BRACK.CH, Nadine Jürgensen, Co-Gründerin von elleXX, Andri Silberschmidt, FDP-Nationalrat und Gastro-Unternehmer, Vllaznim Xhiha, Philanthrop und Serial Entrepreneur, sowie Jeton Tolaj, CEO der Wirz AB Bauunternehmungen.

Përparim Avdili, Mitgründer und Präsident von swissalbs, äussert sich begeistert über den bevorstehenden Ball: “Der swissalbs-Unternehmerball ist eine Plattform, um unsere erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmer zu feiern und ihre inspirierenden Geschichten zu teilen. Es ist eine ideale Gelegenheit, die Verbindungen innerhalb unserer swissalbs-Community zu stärken und zukünftige Geschäftsmöglichkeiten zu fördern.”

Live-Musik, Unterhaltung und renommierte Redner
Moderiert wird der Event von Foodbloggerin und Fernsehpersönlichkeit Zoe Torinesi. Dazu kommen musikalische Darbietungen von Qendresa Rexhepi aus Luzern, welche durch einen YouTube-Hit mit fast 20 Millionen Aufrufen berühmte wurde sowie der etablierten Musikerin und Schauspielerin Edona Reshitaj. Zudem werden hochkarätige Redner aus der Schweizer Wirtschaft auf der Bühne stehen.

 

swissalbs Unternehmerball 2023 – Mitten im Herzen von Zürich

Der mittlerweile bestens bekannte Anlass, der jeweils jährlich durch den Verein swissalbs organisiert wird, nähert sich. Beim swissalbs Unternehmerball 2023, der dieses Jahr am 23. September im Herzen von Zürich zum dritten Mal stattfindet, wird auch gleichzeitig der swissalbs Unternehmerpreis 2023 verliehen.

Über den Anlass, den Preis und vieles mehr haben wir mit dem Präsidenten Përparim Avdili in einem Kurzinterview gesprochen.

Die Medienplattform albinfo.ch ist Medienpartner dieses Anlasses.

Albinfo.ch: swissalbs verleiht dieses Jahr zum dritten Mal den Unternehmerpreis für die Unternehmerin oder den Unternehmer des Jahres aus der swissalbs-Community. Mit welchen Neuheiten dürfen wir dieses Jahr rechnen?

Përparim Avdili: Wir haben dieses Jahr sehr viele Nominationen erhalten, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass unser Unternehmerpreis unterdessen in der Community etabliert ist. Dieses Jahr stellen wir der Jury sieben Nominationen vor, woraus ein Top 3 definiert wird und schliesslich auch der Gewinner oder die Gewinnerin. Hervorzuheben ist, dass wir dieses Jahr gleich zwei Unternehmerinnen unter den Nominationen haben.

Albinfo.ch: Der Unternehmerball hat für dieses Jahr die Event-Location gewechselt, weshalb?

Përparim Avdili: Die unzähligen Anfragen aus den vergangenen Jahren zur Teilnahme am Event hat uns dazu bewegt eine grössere Location zu finden. Wir waren im Kameha überaus glücklich, die Kapazitäten waren aber bei 350 Personen an der oberen Limite. Im Kongresshaus haben wir die Möglichkeit im Herzen von Zürich bis zu 500 Gäste zu empfange und ihnen einen unvergesslichen Abend zu ermöglichen.

Albinfo.ch: Erwartet ihr mehr Gäste und kann jeder ein Ticket erwerben?

Përparim Avdili: Dieses Jahr erwarten wir bis zu 500 Gäste, weshalb wir eben auch die Location wechseln mussten. Die Teilnahem am Event steht in erster Linie unseren Mitgliedern offen. Weiter haben wir ein Sponsoringkonzept, mit dem wir einen wichtigen Teil des Events auch überhaupt ermöglichen können. Darüber hinaus kann man auch via Anfragen und einer kurzen Prüfung ebenfalls zu Tickets gelangen, sofern das Kontingent es noch zulässt. Wir wollen damit die Exklusivität innerhalb der unternehmerischen swissalbs-Community wahren.

Albinfo.ch: Ihr startet jedes Jahr einen Wettbewerb für den Unternehmer oder die Unternehemrin des Jahres. Welche Kriterien müssen erfüllt sein um diesen Preis zu gewinnen?

Përparim Avdili: Mit dem Verein «swissalbs» möchten wir in erster Linie die unternehmerische Stärke unserer Community nach Aussen tragen. Gleichzeitig möchten wir unser Engagement für unsere Schweizer Heimat bündeln und Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Unternehmerinnen und Unternehmer der swissalbs-Community übernehmen heute schon Verantwortung für unsere Gesellschaft indem sie aktiv die Schweiz weiterentwickeln, ob mit Investition en in der Infrastruktur oder auch mit Schaffung von Arbeitsplätzen. Diese Faktoren und selbstverständlich auch der unternehmerische Erfolg fliessen aktiv in die Beurteilung der Jury ein.

 

 

Angesehene Schweizer Wirtschaftsexperten schätzen die Möglichkeiten und das Investitionspotenzial im Kosovo

Besuch bei der Enthüllung und Montage von “InstaBuilt”, einem modularen Bauwerk

Am 22. und 23. Juni besuchte eine angesehene Gruppe von Schweizer Wirtschaftsexperten Kosovo für einen zweitägigen Besuch, bei dem gemeinsame Treffen stattfanden, um ihre Geschäftsmöglichkeiten im Bereich der Informations- und Bautechnologie sowie der Möbelarchitektur vorzustellen und zu erörtern.

Namenhafte Wirtschaftsexperten und Geschäftsleitern, wie Pierre und Sebastien Lamunière von der Edipresse-Gruppe, die sich im Besitz der Familie Lamunière befindet und in den Bereichen Medien und digitale Dienstleistungen tätig ist, sowie im Baugewerbe zusammen mit Jean-Marc Probst (Probst Group Holding SA), Pierre-Marcel Favre von Edition Favre sowie dem Gründer und Leiter der Orllati-Gruppe, Avni Orllati, dem Gewinner des renommierten Schweizer “Unternehmers des Jahres EY”, trafen sich zwei Tage lang mit den Eigentümern und Vertretern mehrerer kosovarischer Unternehmen, die mit ihren Programmen und Dienstleistungen sich künftig auch an internationale Kunden orientieren werden.

Sehen Sie sich den Videobericht über den Besuch hier an: https://fb.watch/mlO_fs0yBB

Diese Delegation hat die neuesten Entwicklungen rund um diese Unternehmen kennengelernt und schafft eine offene Plattform für Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und dem Kosovo.

Was von den Schweizer Gästen am meisten geschätzt wurde, war die Produktionskapazität und das Potenzial der Arbeitskräfte sowie eine anpassungsfähige Umgebung, die bereit ist, sich gemäss den Anforderungen für Fortschritte anzupassen, um so den technologischen Veränderungen und dem internationalen Handel gerecht zu werden.

Am Eröffnungstag, der in Zusammenarbeit mit der Medienplattform albinfo.ch online&print und im Rahmen der USAID Kosovo Compe Activity stattfand, leitete das Team dieser Unternehmen Metdaan, Starlabs, Speex und Kutia. Dabei wurden die Leistungen und Erfolge jedes einzelnen von ihnen im Bereich Technologie und Sekundärprojekte des Klan Kosova beleuchtet. Am zweiten Tag setzten die Vertreter ihre Gespräche über Architektur und Bauprojekte fort, darunter Studio Modium, die modulare Hausfabrik Instabuilt und das Tischlereihaus Ciao Berto. Die USAID Competitive Activity in Kosovo, ein Mitveranstalter des Projekts, stellte eine solche Bedingung für den Kosovo-Besuch auf.

Als Zeichen der Wertschätzung und des Willkommens empfing die Delegation am Freitagnachmittag im Weinkeller “Steinschloss” in Rahovec die Gäste, wo ihnen der Erfolg der Produktion vorgestellt wurde und sie das lokale kosovarische Produkt kosten konnten.

Den Abschluss dieser Begegnung der schweizerischen Staats- und Regierungschefs bildete ein Treffen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Pristina, Përparim Rama, bei einem Abendessen. Neben den Fragen, die die Gäste zu ihrem Besuch in Pristina erhielten, wurden auch Möglichkeiten zur Schaffung neuer Projekte zwischen den Unternehmen diskutiert, ebenso wie politische Strukturen und Finanzierungsmöglichkeiten.

Mehr Fotos: Vizita e ndërmarrësve prestigjiozë zviceranë në Kosovë/

Der Besuch renommierter Schweizer Unternehmer im Kosovo/Avni Orllati zeigte sich zusammen mit den Mitgliedern der Familien Lamunière, Probst und Favre beeindruckt von allem, was die Hauptstadt zu bieten hat, und von den Unternehmen mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, womit sie den Weg für eine Zusammenarbeit frei machte und gleichzeitig anerkennte, dass Kosovo jetzt ein potenzieller Standort für Investitionen ist.

Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Vizitë në studion e arkitekturës “Modium” në Prishtinë
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch im Architekturbüro „Modium“ in Pristina
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Fabrik zur Herstellung und Montage von Modulkonstruktionen „InstaBuilt“
Besuch der Möbelfabrik Ciao Berto
Besuch der Möbelfabrik Ciao Berto
Besuch der Möbelfabrik Ciao Berto
Besuch der Möbelfabrik Ciao Berto
Besuch der Möbelfabrik Ciao Berto
Besuch der Möbelfabrik Ciao Berto
Besuch der Möbelfabrik Ciao Berto
Besuch des Stone Castle in Rahovec
Besuch des Stone Castle in Rahovec
Besuch des Stone Castle in Rahovec
Besuch des Stone Castle in Rahovec
Besuch des Stone Castle in Rahovec
Abendessen mit dem Bürgermeister von Pristina, Perparim Rama
Abendessen mit dem Bürgermeister von Pristina, Perparim Rama
Abendessen mit dem Bürgermeister von Pristina, Perparim Rama
Abendessen mit dem Bürgermeister von Pristina, Perparim Rama
Abendessen mit dem Bürgermeister von Pristina, Perparim Rama

Foto: Leotrim Canaj

 

Erster Tag des Besuchs von Schweizer Vertretern des Bauforums Schweiz-Kosovo

In der Hauptstadt des Kosovo, Pristina, findet ein Treffen zwischen renommierten schweizerischen Unternehmern und kosovarischen Unternehmen aus dem Bau- und Technologiebereich statt.

Dieses Projekt setzt den erfolgreichen Austausch und die Eröffnung neuer Möglichkeiten für Arbeitsvereinbarungen nach dem Bauforum Schweiz-Kosovo fort, das im Dezember 2022 in Lausanne stattfand.

 

Besuch bei Kutia in Pristina

Die Medienplattform albinfo.ch online&print, unter der Leitung von Sevdail Tahir und Bashkim Isen als Vertretern der Swissko-Struktur, lud den angesehenen albanischen Unternehmer Avni Orllati (ORLLATI-Gruppe) ein, sich der Initiative für einen gemeinsamen Kosovo-Besuch anzuschliessen. Die Delegation umfasste Führungskräfte grosser Schweizer Unternehmen wie Sebastien Lamuniere, CEO der Edipresse Groupe SA, Pierre Lamuniere, CEO der Lamuniere Holding SA, Jean-Marc Probst, Direktor der Probst Group Holding SA und Pierre-Marcel Favre von Editions Favre.

Die USAID ist ein Mitorganisator dieses Projekts und hat die Agenda für diesen Besuch geplant, um das Potenzial kosovarischer Unternehmen zu erkennen, ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und dem Kosovo zu fördern.

Am Donnerstag, den 22. Juni, besuchte die Delegation die Arbeitsstätten der Unternehmen Metdan, Starlabs, Speex und Kutia, wo ihre Programme, Erfolge und Pläne für die weitere Entwicklung im Technologiesektor (IT) präsentiert wurden.

Besuch bei Speeex in Pristina

Um mehr über die Geschichte zu erfahren, setzte die Delegation ihren Besuch im Nationalmuseum fort und besuchte dann das Mediengebäude des Klan Kosova. Dies verdeutlichte die wichtige Rolle der Medien bei der Entwicklung guter Beziehungen zwischen den beiden Staaten.

Am ersten Tag zeigten sich die schweizerischen Vertreter beeindruckt von den Veränderungen und Fortschritten, die Pristina gemacht hat, insbesondere im Bau-, Möbel- und Designsektor. Sie waren ebenso beeindruckt von den Technologieunternehmen und signalisierten damit ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zur Erschliessung des wettbewerbsintensiven schweizerischen Marktes.

Der Besuch wird am Freitag mit zahlreichen Treffen zwischen der Delegation und Unternehmen fortgesetzt, die bereit sind, ihre Werte, Produkte und hochwertigen Dienstleistungen vorzustellen.

VIDEO: https://fb.watch/mpLIaLVLkA/

Autorin: Alisa Buzhala

Besuchen Sie Digital School und StarLabs
Der Besuch ging weiter zum Nationalmuseum in Pristina
Vizitë në kompaninë Metdan në Prishtinë
Besuch beim TV Klan in Pristina
Besuch der Firma Metdan in Pristina
Besuch der Firma Metdan in Pristina
Besuchen Sie Digital School und StarLabs
Besuch bei Speeex in Pristina
Besuch der Digital School und StarLabs in Pristina
Besuch bei Speeex in Pristina
Besuch beim TV Klan in Pristina
Besuch bei Speeex in Pristina
Besuch der Firma Metdan in Pristina
Besuch der Firma Metdan in Pristina
Besuch der Firma Metdan in Pristina
Besuch der Digital School und StarLabs in Pristina

Foto: Leotrim Canaj

Die Sommerausgabe von Albinfo.ch kommt mit der Botschaft: „Halt in Pristina“

Die neueste Ausgabe des Magazins Albinfo.ch, liegt heute, wie üblich zu dieser Zeit, Anfang Juli, im Fokus der Expat-Sommerferien, bereit für die Hände der Leser. Die Redaktion hat sich dieses Mal besonders auf einen Punkt konzentriert: den Besuch in Pristina. Daher steht der symbolische Titel „Halt in Pristina“ auf dem Cover des Magazins und einmal im Editorial der Ausgabe.

Wie bekannt ist, ist Pristina, insbesondere sein Flughafen, für die überwiegende Mehrheit der Reisenden, der erster Berührungspunkt mit der Heimat. Täglich landen hier Dutzende Flugzeuge aus vielen Ländern der Welt, hauptsächlich aus der Schweiz, Deutschland, Österreich…, wo sich auch unsere meistgelesenen Blätter befinden. Daher hat die Botschaft „Halt in Pristina“ für viele Auswanderer immer die Bedeutung des ersten Kontakts mit dem Heimatland.

Und Pristina ist für viele von uns, die wir im Ausland leben, der andere Name, mit dem wir die Sehnsucht nach Wurzeln und Erinnerungen an die Jugend verbinden … Stets diesem Motto folgend präsentiert es weiterhin das touristische, kulturelle und kulinarische Angebot von Pristina. In zahlreichen Artikeln, die ausschliesslich von unseren Journalisten und Mitarbeitern verfasst wurden, werden verschiedene Segmente dieses Angebots im Detail vorgestellt…

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, worum es geht, lesen Sie die Sonderausgabe von Albinfo.ch, die Sie wie gewohnt an vielen von Albanern frequentierten Orten in der Schweiz und in Fluglinien (mit Air Pristina) finden. In dieser Sonderausgabe gibt es ausserdem permanente Kolumnen sowie Themen aus Kultur, Sport, Wirtschaft etc. Die Redaktion von albinfo.ch wünscht allen Lesern erholsame Sommerferien und fordert auf: Halt (auch) in Pristina!

«Welche Schule wünscht sich die Schweiz?» diese Studie sorgt für Aufsehen

Die Schweizer Bildungslandschaft steht niemals still und ist ständigem Wandel unterworfen. Inmitten dieser notwendigen und wichtigen Diskussionen hat die Stiftung Mercator Schweiz mit einer repräsentativen Studie eine zentrale Frage aufgeworfen: Welche Schule wünscht sich die Schweiz eigentlich? Die Ergebnisse dieser Studie haben nicht nur breites Medienecho erzeugt, sondern betreffen auch uns alle – Schüler, Eltern, Lehrer und politische Entscheidungsträger.

Albinfo.ch ist entschlossen, den Kern dieser Frage zu erforschen und insbesondere die Bedürfnisse zu beleuchten, die hinter dem Wunsch nach einer zukunftsfähigen Bildung stehen. Im folgenden Interview haben wir das Privileg, mit Herrn Daniel Auf der Maur, Stiftung Mercator Schweiz, einen spannenden Einblick in die Studie «Welche Schule will die Schweiz?» zu gewinnen.

Welche Rolle haben Sie bei der Stiftung M.S., und können Sie uns etwas über Ihren Hintergrund erzählen?
Auf der Maur: Ich arbeite seit 5 Jahren bei der Stiftung Mercator Schweiz am Thema Schule und Lernen. Vorher war ich 6 Jahre Schulleiter an einer Sekundarschule, und am Anfang viele Jahre Sekundarlehrer.

Was hat Sie dazu bewogen, die Studie “Welche Schule will die Schweiz?” ins Leben zu rufen, und welche Ziele verfolgen Sie damit?
Auf der Maur: Wir haben immer wieder festgestellt, dass das Thema Zukunft von Schule auf vielen Ebenen diskutiert wird – in Politik, Bildungsverwaltung, unter Lehrer:innen. Doch die wichtigste Zielgruppe neben den Kindern, diejenige der Eltern, bleibt meist aussen vor. Dieser Gruppe im speziellen und der erwachsenen Bevölkerung allgemein wollten wir damit eine Stimme geben. Unser Ziel ist es, dass wir möglichst alle Teile der Zivilbevölkerung in diese Diskussion einbeziehen. Die Resultate bereichern den Diskurs darüber, welche Art von Schule wir uns in Zukunft vorstellen.

Wie würden Sie die aktuelle Situation der öffentlichen Schulen in der Schweiz beschreiben?
Auf der Maur: Das ist eine komplexe Frage. Auf mich wirkt es, wie wenn niemand so richtig zufrieden wäre. Viele der Beteiligten stehen unter hohem Druck – die Kinder & Jugendlichen zuallererst, dann aber auch ihre Eltern, die Lehrer:innen und viele Schulleiter:innen. Alle hetzen durch den Stoff, dies aber mit wenig Freude, die Angst vor dem Nichtgenügen überwiegt.
Trotzdem dreht sich die Diskussion in den Medien immer um die gleichen Themen wie Klassengrösse, schwieriges Verhalten, Lehrermangel. Dieses triste Bild finden wir schade, denn es gibt auch viele ganz schöne Beispiele, und Lehrer:in oder Coach oder Lernbegleiter:in ist eigentlich ein wundervoller Beruf!

Welche Bedürfnisse von Eltern sehen Sie als besonders unerfüllt im Zusammenhang mit dem Schulsystem?
Auf der Maur: Da ist die Studie relativ klar, wir identifizieren zwei grosse Bereiche:
Eltern möchten, dass ihr Kind gemäss seinen individuellen Fähigkeiten lernen kann. Dieses Bedürfnis sehen sie noch nicht genügend eingelöst.
Ein zweites grosses Thema ist die Kommunikation: Eltern erwarten von der Schule transparentere Kommunikation, und sie möchten stärker einbezogen werden, wenn es um Entscheidungen rund um ihr Kind geht. Dieser Wunsch ist am ausgeprägtesten bei Eltern mit Kindern in der Primarschule. Es liegt auf der Hand, dass diese Aussage mit dem Übergang von der Primarschule in die Oberstufe respektive ans Gymnasium in Zusammenhang steht.

Welche Gründe haben Eltern in Ihrer Studie am häufigsten genannt, um ihre Kinder in Privatschulen oder durch Homeschooling/Unschooling zu schicken,
Auf der Maur: Ich beschränke mich auf die Privatschulen, da die Zahlen zum Homeschooling so gering sind. Die Eltern schreiben privaten Schulen eine höhere Kompetenz zu, mit Unterschiedlichkeit umzugehen. Das Individualisierte Lernen sehen sie an Privatschulen besser umgesetzt. Ein weiterer Grund ist das grössere Vertrauen in die Lehrer:innen, und gemäss ihrer Einschätzung ist die Kommunikation an Privatschulen transparenter.

Und wie stehen diese Gründe im Zusammenhang mit den finanziellen Aspekten des Schulsystems, insbesondere der staatlichen Finanzierung?
Auf der Maur: Eine knappe Mehrheit von 53% ist dafür, dass nur die öffentlichen Schulen über Steuergelder, also durch den Staat, finanziert werden. Aber die Mehrheit ist nicht mehr so gross wie in früheren Befragungen. Für uns ist das Resultat trotzdem wichtig. Wir deuten es so, dass für die Befragten die Volksschule nach wie vor eine Säule der Gesellschaft sein muss.
Welche Eltern wünscht sich die Schweiz, wenn es um die Einschulung von Kindern mit einer anderen Muttersprache als Deutsch geht?
Auf der Maur: Die Studie macht darüber keine Aussagen. Aber wir fänden es schön, wenn sich Eltern von nicht deutschsprachigen Kindern ihrer Wichtigkeit bewusst sind. Es ist für das Kind sehr wichtig, dass sich die Eltern aktiv in die sprachliche und schulische Entwicklung eingeben.

(Driter Gjukaj)

Vom Bildungsverlierer zur erfolgreichen Akademikerin, Edona Duhanaj will Chancengleichheit für alle

Das schweizerische Bildungssystem steht vor vielfältigen Herausforderungen in Bezug auf Chancengleichheit und die Rolle der Eltern dabei ist zentral. Im deutsch-albanischen Interview mit Edona Duhanaj, einer PH-Dozentin, werden wichtige Fragen zur sprachlichen Förderung, Bildungsungleichheit und zum Umgang mit Herausforderungen in der Schule näher beleuchtet.

albinfo.ch: Teilen Sie uns doch Ihre eigene Schulbiografie mit und was ihre Beweggründe waren, sich im Sektor Bildung und Erziehung beruflich zu engagieren?

Duhanaj: Kurz vor meinem sechsten Geburtstag bin ich gemeinsam mit meiner Mutter und meinen (dazumal) zwei Geschwistern als Familiennachzug während des Kosovo-Krieges in die Schweiz eingereist. Mein Vater lebte und arbeitete bereits seit den 80er Jahren hier.

Wir kamen gegen Ende des Sommers und der Schulunterricht hatte bereits begonnen. Da ich bereits schreiben und rechnen konnte, wurde ich nach meiner Ankunft in die 2. Kindergartenstufe eingeteilt. Ich habe mich gut eingefunden, wenn auch zu Beginn Deutsch eine Barriere darstellte.

Im Verlauf der obligatorischen Schulzeit habe ich allerdings immer wieder gespürt, dass meine Gesamtleistungen verglichen zu meinen Mitschüler:innen als schlechter eingestuft wurden. Augenscheinlich wurde das gegen Ende der Mittelstufe, als es um den Übergang in die Oberstufe ging. Ich kann mich beispielsweise noch gut daran erinnern, als ich von der Sekundarschule an die Bezirksschule wechseln wollte* . Obschon mein Schnitt bei einer 5.2 lag, hat mein damaliger Lehrer meinen Eltern von einem Schultypwechsel abgeraten. Seine Begründung war, dass es besser sei, eine gute Sekundarschülerin als eine schlechte Bezirksschülerin zu sein (…). Schliesslich haben sich meine Eltern glücklicherweise durchgesetzt und ich habe die Bezirksschule erfolgreich abgeschlossen. Danach habe ich eine Lehre mit Berufsmatura absolviert und kurzzeitig im KV-Bereich gearbeitet, um mir mein Bachelorstudium finanzieren zu können. Beim Entscheid zunächst eine Lehre mit Berufsmatura zu machen und erst zu einem späteren Zeitpunkt zu studieren, spielten mehrere Faktoren eine Rolle: Einerseits komme ich aus einer einfachen Arbeiterfamilie, in der zuvor keine junge Frau studiert hat. Andererseits war mein Vater eine lange Zeit Alleinverdiener, während sich meine Mutter zuhause um meine stark pflegebedürftigen Grosseltern gekümmert hat. Gleichzeitig besuchten meine drei jüngeren Geschwister die obligatorische Schule oder waren noch in der Berufsausbildung. Es war also klar für mich, dass ich sie nicht noch zusätzlich damit belaste.

Nach meinem Bachelor in Pädagogik habe ich als Klassenlehrerin im Kanton Zürich gearbeitet und mich während dieser Zeit stets weitergebildet und in diversen Schulbereichen zu den Themen Bildungsungleichheiten, (kritische) Migration und Zweitspracherwerb engagiert. Bereits da wusste ich, dass ich noch einen vertiefenden Master in diese Richtung angehen möchte. So habe ich mich nach einigen Jahren Berufspraxis dazu entschlossen, Erziehungswissenschaften zu studieren. Während meines Masterstudiums war ich weiterhin als Lehrperson tätig. Das war teilweise sehr streng.

Das erziehungswissenschaftliche Studium war persönlich wie auch beruflich eine enorme Bereicherung für mich. Das lag nicht nur an den Inhalten, sondern auch an den Dozent*innen. Während dieser Zeit habe ich mich dann vermehrt mit bildungspolitischen Themen auseinandergesetzt und ein Interesse für die Lehre entwickelt. Das eine führte schliesslich zum anderen und so erhielt ich die Möglichkeit, an der Pädagogischen Hochschule in Bern die Module Wissenschaftliches Arbeiten und Kommunikation am Institut für Primarstufe im Bereich Sozial- und Erziehungswissenschaften auf Bachelorniveau zu dozieren.

Im kommenden Studienjahr wechsle ich an die Pädagogische Hochschule St. Gallen, wo ich am Institut für die Sekundarstufe I im Bereich Erziehungswissenschaften als Dozentin auf Bachelor- und Masterebene für diverse schulpädagogische Module tätig sein werde. Darauf freue ich mich schon jetzt sehr! (* Die Oberstufe der aargauischen Volksschule gliedert sich in die drei Schultypen Real-, Sekundar-, und Bezirksschule, wobei die Realschule den tiefsten und die Bezirksschule den höchsten Schultyp darstellt.).

albinfo.ch: Inwiefern ist das schweizerische Bildungssystem darauf ausgerichtet, Chancengleichheit zu gewährleisten? Gibt es tatsächlich Unterschiede in den Bildungschancen zwischen verschiedenen Schulregionen und welche Rolle spielt dabei der Bildungshintergrund der Familie?

Duhanaj: Auf bildungspolitischer Ebene wird Chancengleichheit als Bildungsziel formuliert, an der sich die Volksschule orientieren und jede Form der Diskriminierung abwenden soll. In der Realität zeichnet sich leider ein anderes Bild ab. Studien der letzten Jahre zeigen nahtlos auf, dass gerade Kinder aus sozial weniger privilegierten Familien – unabhängig von ihren tatsächlichen Leistungen – generell schlechter bewertet werden als jene aus eher privilegierten Familien. Das hat Auswirkungen bei der Selektion: Kinder aus sozial schwachen Familien werden eher in tiefere Schulstufen eingeteilt. Überdies scheinen auch die ethnische Zugehörigkeit sowie das Geschlecht schulische Leistungen zu beeinflussen. Das Zusammenwirken dieser drei (aber auch anderer) benachteiligenden Kategorien verstärkt zudem die (Bildungs-)Ungleichheit. Besonders hart scheint es junge Männer aus ärmeren Verhältnissen und mit Migrationshintergrund zu treffen: Sie gehen in unserem Bildungssystem als «Bildungsverlierer» hervor.

Auch der Ort, wo man wohnt, scheint hinsichtlich gleicher Bildungschancen eine wichtige Rolle zu spielen. Das zeigt folgendes Beispiel auf: Die Quote von Kindern mit einer Lernbehinderung variiert teilweise stark zwischen den Kantonen (aber auch Gemeinden und Schulen). So gilt im Kanton Appenzell Ausseroden jedes zweihundertste Kind und im Kanton Waadt jedes fünfundzwanzigste Kind als «lernbehindert». «(Lern-)Behinderung» ist sozial konstruiert, das heisst, dass es an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten auch etwas anderes bedeutet. Gleichwohl ist es in der Schweiz auch so, dass ortsabhängig Gemeinden den Schulen unterschiedlich viele resp. wenige unterstützende Ressourcen zusprechen und sich auch deshalb die Unterschiede ergeben.

Ferner zeigt der diesjährige Bildungsbericht Schweiz 2023 auf, dass Kinder aus benachteiligten Familien und mit Migrationshintergrund deutlich öfters sonderbeschult werden, wohingegen um ein Vielfaches mehr Kinder ohne Migrationshintergrund schulisch integriert werden. Das ist deshalb so problematisch, weil angenommen werden kann, dass Kinder die mithilfe integrierter Massnahmen die obligatorische Schulzeit beenden, einen Sekundarabschluss II machen können. Dahingegen wird prognostiziert, dass für Sonderbeschulte, die einen angepassten Lehrplan hatten, eine berufliche Grundbildung nur in Ausnahmefällen realisierbar sein wird.

Die Annäherung an Chancengleichheit bleibt also weiterhin eine der wichtigsten und grössten Herausforderungen im Bildungswesen.

albinfo.ch: Wie geht man als Eltern damit um, wenn das eigene Kind sich in der Schule unfair benotet fühlt oder sich allgemein von einer Lehrperson benachteiligt fühlt? Wie eröffnet man so ein Thema mit dem Kind, wie geht man konkret vor und wie bringt man dem eigenen Kind bei, mit diesem Thema abzuschliessen, ohne dass es zur Hauptthematik beim Mittagstisch wird?

Duhanaj: Ich denke, in solchen Situationen ist es wichtig zunächst mit dem Kind darüber zu sprechen und zu klären, weshalb es so fühlt. Im Anschluss und möglichst frühzeitig soll ein klärendes Gespräch mit der betreffenden Lehrperson aufgesucht werden, damit sich kein Groll aufstaut. Damit wäre niemandem geholfen und besonders Kinder spüren unausgesprochene Spannungen und wissen nicht, wie sie im Schulalltag damit umgehen sollen.

Die Eltern sollen sich zudem vorgängig auch überlegen, wie sich diese Benachteiligung für das Kind zeigt, um konkrete Beispiele im schulischen Gespräch einbringen zu können. Geht es beispielsweise um Noten, hilft es bestimmt einige Lernzielkontrollen mitzunehmen und sich Unklarheiten von der betreffenden Lehrperson erklären zu lassen. Falls dies nicht weiterhilft, ist die Schulsozialarbeit eine gute Anlaufstelle. Oder auch gerade bei zwischenmenschlichen Konflikten macht es Sinn, die Schulsozialarbeiter*in miteinzubeziehen. In jeder Schule gibt es solche Anlaufstellen, welche das Kind je nach Bedarf, allein oder in Begleitung aufsuchen kann. Die Schulsozialarbeit unterliegt einer Verschwiegenheitspflicht und kann in solchen Fällen als neutrale Instanz zwischen den Parteien vermitteln. Viel wichtiger ist aber, dass sie geschult ist, schwierige Themen kindsgerecht anzusprechen.

albinfo.ch: Angesichts der vielen Eltern, die mit dem Schweizer Schulsystem nicht vertraut sind und mit verschiedenen Themen konfrontiert werden, wäre es hilfreich, ein “Sorgetelefon” auf Deutsch und Albanisch einzurichten. Viele Eltern verharren aus Mangel an Wissen in einer Art “Geduld”. Wäre es Ihrer Meinung nach sinnvoll und machbar, eine solche Unterstützung anzubieten oder gibt es so etwas bereits?

Duhanaj: Das ist leider kein Einzelfall und mehr ein strukturelles Problem. Es gibt immer noch viele, die mit dem schweizerischen Schulsystem nicht vertraut sind. Deshalb bräuchte es hier niederschwellige Angebote an Schulen, bei denen sich Eltern kostenlos Hilfe holen und sich informieren können. Hilfreich ist zudem, wenn diese Angebote von Menschen, die einen ähnlichen Hintergrund hatten und mit denen sich Schüler*innen und Eltern identifizieren können, durchgeführt werden. Menschen mit Migrationshintergrund kennen beispielsweise die (auch interkulturellen) Hürden des Schulsystems und können vermitteln.

albinfo.ch: Deutsch als Zweitsprache ist fest im Lehrplan 21 verankert. Welche Bedeutung hat eine erfolgreiche sprachliche Förderung von Kindern und welche negativen Folgen können auftreten, wenn das Erlernen der deutschen Sprache während der obligatorischen Schulzeit scheitert?

Duhanaj: Eltern sollen mit ihren Kindern grundsätzlich in der Sprache sprechen, die sie am besten beherrschen. Das aus dem Prinzip, weil bereits vorhandene kognitive sprachliche Strukturen auf neue Sprachen sozusagen transferiert werden. Dafür braucht es aber zunächst eine solide Basis, welche die Eltern dem Kind mittgeben sollen.

Ein Irrglaube ist es allerdings, dass das Kind bei Kindergarteneintritt noch genug Zeit hat, sich die Schulsprache anzueignen. Das höre ich in letzter Zeit von jungen Eltern unseres Kulturkreises wieder öfters. Im Kindergarten wird das Kind bereits schulsprachliche Lücken aufweisen, die bis zur Primarschulzeit nicht aufgeholt werden können. Überdies können mangelnde oder nicht vorhandene schulsprachliche Kompetenzen in der Vorschulzeit auch andere negative Effekte haben. Beispielsweise kann es dazu führen, dass das Kind sich nicht getraut zu sprechen und deshalb wenig Anschluss findet. Sinnvoll ist deshalb, wenn zuhause beispielsweise die albanische, türkische, kroatische (oder eine andere Familiensprache) gesprochen und in anderen Kontexten, etwa wenn das Kind mit Gleichaltrigen spielt, beim gemeinsamen Backen oder bei anderen Aktivitäten, konsequent die Schulsprache geübt wird.

(Driter Gjukaj)

Unsere Besorgnis bezüglich der EU-Position i.S. Serbien und Kosovo

Sehr geehrte Frau Präsidentin der Europäischen Kommission,
Wir teilen mit Ihnen die Sorge über die angespannte Lage in der Republik Kosovo und danken Ihnen und der Europäischen Union (EU) für alle bisherigen Bemühungen zur Deeskalation. Es gehört zur Rolle der Europäischen Union von allen beteiligten Parteien konkrete Schritte einzufordern und diese auchdurchzusetzen. Allerdings befremdet uns die Tatsache, dass dies aktuell nur sehr einseitig geschieht.
Der laufende Dialog zwischen Serbien und Kosovo wurde auch von uns mit viel Hoffnung begleitet. Die Haltung des EU-Chefdiplomaten Josep Borrell und seines Sondergesandten Miroslav Lajčák droht aber diese Hoffnung zu ersticken. Die serbische Seite verweigert seit Jahren grundlegende Zugeständnisse.
Mehr noch, Präsident Vučić provoziert in Nordkosovo bewusst Chaos und Gewalt, wenn er innenpolitisch darauf angewiesen ist. Nicht selten kündete er vermeintliche Zusagen gleich bei seiner Rückkehr nach Belgrad öffentlich wieder auf. Unverständlicherweise beharren die EU-Vertreter allerdings trotzdem sehr einseitig auf Zugeständnisse seitens der kosovarischen Regierung. Wir teilen selbstverständlich Ihre Forderung nach Gleichberechtigung der serbischen Minderheit im Kosovo. Diese
muss garantiert und durchgesetzt werden, das steht ausser Frage. Aber das Vorgehen der kosovarischen Regierung im Norden des Landes basiert auf der kosovarischen Verfassung und den Prinzipien des Rechtsstaates.
Die letzte Woche angekündigten, zusätzlichen einseitigen Massnahmen gegenüber der Republik Kosovo lösen bei uns grosses Erstaunen aus. Sie sind in keiner Weise ein Beitrag zur Stärkung von Rechtsstaat und Demokratie oder zur Lösung des Konflikts. Mit dieser willkürlich wirkenden, wenig nachvollziehbaren Politik gegenüber der Republik Kosovo und dem gleichzeitigen Appeasement gegenüber der Vučić-Regierung konterkariert die EU ihre klare Haltung in der Ukraine. Sie fällt ausgerechnet jener Regierung im Westbalkan in die Rücken, die sich wohl am entschiedensten auf die Seite der Ukraine und der europäischen Demokratie stellt. Das ist für uns als überzeugte Europäerinnen und Europäer enttäuschend.
Wir bitten Sie, Frau Präsidentin, die angekündigten Massnahmen und die Haltung der Europäischen Union zu überdenken. Die Republik Kosovo und vor allem ihre Bürgerinnen und Bürger haben es verdient, dass Europa ihnen die Türe öffnet und sie nicht im Stich lässt.

Hochachtungsvoll,
Matthias Aebischer, Nationalrat, Sozialdemokratische Partei
Laurence Fehlmann-Rielle, Nationalrätin, Sozialdemokratische Partei
Roland Fischer, Nationalrat, Grünliberale Partei
Claudia Friedl, Nationalrätin, Sozialdemokratische Partei
Niklaus Gugger, Nationalrat, Evangelische Volkspartei
Natalie Imboden, Nationalrätin, Grüne Partei
Marc Jost, Nationalrat, Evangelische Volkspartei
Graf Maya, Ständerätin, Grüne Partei
Fabian Molina, Nationalrat, Sozialdemokratische Partei
Eric Nussbaumer, Nationalrat, Sozialdemokratische Partei
Priska Seiler Graf, Nationalrätin, Sozialdemokratische Partei
Carlo Sommaruga, Ständerat, Sozialdemokratische Partei
Cédric Wermuth, Nationalrat, Sozialdemokratische Partei
Kopie an:
– Herr Bundespräsident Alain Berset
– Herr Bundesrat Ignazio Cassis, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige
Angelegenheiten
– Herr Botschaft Petros Mavromi

Anerkennung für Rinor Abazi: Ehrung vom Bund für herausragende Arbeit zu Demokratie und Gesellschaft

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Mein Name ist Rinor Abazi (18), ich wohne im Kanton Bern, komme aber ursprünglich aus Therandë, Kosova. Ich habe soeben das französische Gymnasium in Biel/Bienne mit einer “sehr guten” Auszeichnung abgeschlossen, da ich einen Gesamtdurchschnitt von 5,4 hatte. Ich hatte Wirtschaft und Recht als Wahlfach und werde mein Studium im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen weiterführen. Zudem habe ich an Debattierwettbewerben wie dem Schweizer Wettbewerb “Jugend debattiert” teilgenommen und regionale Erfolge erzielt.

Was waren Ihre Beweggründe, eine Arbeit im Bereich soziale Gerechtigkeit und der Erforschung von Missständen zu verfassen?

Als Albaner waren wir während des grössten Teils unserer Geschichte sozialen Ungerechtigkeiten und Missbrauch ausgesetzt. Unsere Gegner haben immer versucht, diese Ungerechtigkeiten vor der Welt zu verbergen, und es ist ihnen gelungen, uns grösstenteils zum Schweigen zu bringen, aber jetzt denke ich, dass wir handeln und uns auch auf akademischer Ebene verteidigen müssen, vor allem, wenn es immer noch Ungerechtigkeiten wie die Passivierung von Wohnadressen von Albanern (gezielte politisch-statistische Vernachlässigung von Bürger:innen einer Minderheit) gibt, während wir sprechen. Ich glaube, wir sollten nicht länger zulassen, dass andere unsere Geschichte schreiben, wie sie es in den letzten vier Jahrhunderten getan haben. Stattdessen müssen wir uns selbst behaupten und Gerechtigkeit für das Unrecht erlangen, das andere uns so lange angetan haben, indem wir schreiben und der Welt von dem Missbrauch berichten, dem einige unserer Landsleute ausgesetzt sind. Ich hatte die Gelegenheit, im Rahmen meiner Maturaarbeit über ein solches Thema zu schreiben, und das habe ich getan.

Wie fühlen Sie sich angesichts der Anerkennung, die Sie von hochrangigen Politikern erhalten haben?

Ich fühle mich sehr geehrt und bin dankbar, dass mein Werk von hochrangigen Politikern in der Schweiz anerkannt wurde. Es erfüllt mich mit grossem Stolz zu wissen, dass meine Arbeit bei Personen, die in der Schweiz wichtige Positionen innehaben, Anklang gefunden hat.

Diese Anerkennung hat eine besondere Bedeutung, weil sie nicht nur den Wert meiner Forschung unterstreicht, sondern auch die Bedeutung, die diese Politiker der Gerechtigkeit und der Demokratie beimessen, selbst wenn sie über die Grenzen der Schweiz hinausgeht.

Was hat Sie dazu motiviert, die schweigende administrative ethnische Säuberung in Südserbien zu erforschen und darüber aufzuklären?

Ich habe beschlossen, mich mit diesem Thema zu befassen, da es der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt ist und es sich um eine eher zwielichtige Praxis handelt, die lange Zeit aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden ist. Ich selbst habe zum ersten Mal von diesem Thema erfahren, dank einer albanischen Geschichtssendung mit dem Titel “Gjurmë Shqiptarë” (“Albanian Traces/Footprints” auf Englisch), in dem Reporter dieses Phänomen direkt in der betroffenen Region untersuchten. Diese fragwürdige und sehr gut versteckte Praxis weckte mein Interesse an einer weiteren Untersuchung der Geschehnisse und führte schliesslich zu dieser Arbeit. Meine Hauptmotive für diesen Artikel waren die Aufdeckung und Sensibilisierung für eine Praxis, die es nicht mehr geben sollte, insbesondere im Jahr 2022.

Ich wollte mit dieser Arbeit vor allem einen Beitrag zur albanischen Sache leisten, denn über solche Ungerechtigkeiten wird nicht einmal von den Albanern selbst viel gesprochen. Tatsächlich wissen die meisten Albaner entweder nichts von diesem grossen Thema oder es ist ihnen einfach egal, da es sie nicht direkt betrifft. Daher wollte auch ich das Bewusstsein für ein Thema schärfen, das den meisten Menschen unbekannt ist, und es scheint, dass wir langsam, aber sicher Erfolg haben, denn am 6. Juli 2022 wurde im Europäischen Parlament eine neue Entschliessung verabschiedet, in der das Thema der Passivierung albanischer Wohnadressen erwähnt wird. Nach einem Jahrzehnt der Nachlässigkeit ist dies endlich ein erster Schritt in die richtige Richtung seitens der internationalen Gemeinschaft.

Wie glauben Sie, dass solche Auszeichnungen und Forschungsarbeiten dazu beitragen können, das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten zu schärfen und positive Veränderungen herbeizuführen?

Solche Auszeichnungen und Forschungsarbeiten spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten zu schärfen und positive Veränderungen anzustossen. Durch die Anerkennung und Ehrung von Personen, die sich der Erforschung und Bewältigung gesellschaftlicher Probleme widmen, unterstreichen diese Preise die Bedeutung der Forschung als Katalysator für den gesellschaftlichen Wandel.

Erstens bin ich der Meinung, dass diese Preise die Aufmerksamkeit auf die spezifischen Forschungsbereiche lenken, die ausgezeichnet werden, und ein Schlaglicht auf soziale Ungerechtigkeiten werfen, die andernfalls vielleicht unbemerkt geblieben wären oder übersehen worden wären. Sie schaffen Plattformen für die Diskussion und Verbreitung der Ergebnisse und ermöglichen es einem breiteren Publikum, sich der Herausforderungen bewusst zu werden, mit denen marginalisierte Gemeinschaften oder unterrepräsentierte Gruppen konfrontiert sind.

Ausserdem bin ich der Meinung, dass Auszeichnungen und Forschungsarbeiten einen Welleneffekt auslösen können, der andere dazu inspiriert, Massnahmen zu ergreifen und zu einem positiven Wandel beizutragen. Wenn Menschen sehen, dass ihre Mitmenschen für ihre Bemühungen zur Beseitigung sozialer Ungerechtigkeiten anerkannt werden, weckt dies ein Gefühl der Möglichkeit und motiviert andere, sich der Sache anzuschliessen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Auszeichnungen und Forschungsarbeiten wie diese die Macht haben, das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten zu schärfen und positive Veränderungen auf verschiedene Weise voranzutreiben. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf kritische Themen, verstärken die Stimmen der Forscher, inspirieren andere zum Handeln und Fördern die Zusammenarbeit und den Dialog. Durch die Anerkennung und Ehrung derjenigen, die sich der Erforschung und Beseitigung sozialer Ungerechtigkeiten widmen, tragen diese Preise zum Aufbau einer gerechteren Gesellschaft bei.

Welche Botschaft möchten Sie speziell an Eltern und Lehrpersonen für Heimatliche Sprache und Kultur, wenn es um die Bedeutung von Zweisprachigkeit und historisches Bewusstsein für die Zukunft der Diaspora geht?

Den Eltern und den Lehrkräften für albanische Sprache und Kultur möchte ich die grosse Bedeutung der Zweisprachigkeit und des Geschichtsbewusstseins für die Zukunft der albanischen Diaspora in der Schweiz und darüber hinaus verdeutlichen.

Die Zweisprachigkeit spielt eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des reichen kulturellen Erbes des albanischen Volkes. Unsere Sprache macht uns einzigartig und stolz darauf, Albanerinnen und Albaner zu sein. Indem wir dafür sorgen, dass die jüngere Generation die albanische Sprache neben der in ihrem Umfeld vorherrschenden Sprache beherrscht, ermöglichen wir ihr, sich mit ihren Wurzeln zu verbinden und ein starkes Identitätsgefühl zu entwickeln. Die Zweisprachigkeit ermöglicht es dem Einzelnen, die Unterschiede zwischen den Generationen zu überbrücken und erleichtert die Weitergabe von kulturellem Wissen, Werten und Traditionen.

Auch das historische Bewusstsein ist für die Zukunft der albanischen Diaspora von entscheidender Bedeutung. Das Verständnis für die Geschichte, die Kämpfe und die Errungenschaften unserer angestammten Gemeinschaft ist für die Bewahrung unserer kulturellen Identität und die Stärkung künftiger Generationen von entscheidender Bedeutung. Geschichtsbewusstsein hilft dem Einzelnen, Stereotypen zu hinterfragen, Diskriminierung zu bekämpfen und ein eigenes Bild zu zeichnen, das unseren Erfahrungen entspricht. Indem wir uns unsere Geschichte zu eigen machen, schaffen wir in der albanischen Diaspora ein Gefühl der Widerstandsfähigkeit, des Stolzes und der kulturellen Kontinuität. Wir vergessen nicht, woher wir kommen.

Lieber Rinor Abazi vielen Dank für das Interview und im Namen von Albinfo viel Erfolg für die Zukunft.

Driter Gjukaj

 

Schulabschlussfest der absm vom 29. Juni 2023

Am 29. Juni 2023 fand das jährliche Schulabschlussfest für unsere Kursteilnehmenden und die Kinder aus unserer Spielgruppe der absm Basel im Restaurant «L’ESPRIT» im Gundeli statt. Mehr als hundertfünfzig Gäste aus aller Welt, darunter Kursteilnehmer*innen, Freundinnen und Freunde des Vereins, Vertreter der Politik, Kulturschaffende und Mitarbeiter*innen der absm haben an der Feier teilgenommen.

Herr Besim Pajaziti vom Vorstand der absm begrüsste die Gäste. Danach sprach Thomas Kessler, ehemaliger Integrationsbeauftragter und Leiter Kantons- und Stadtentwicklung des Kantons Basel-Stadt, über die Geschichte der Integration in Basel-Stadt sowie über die notwendigen Schritte der Integrationspolitik für die Zukunft.  Gleichzeitig blickte Herr Kessler auf die langjährige Zusammenarbeit mit der absm zurück, stets mit dem Ziel, die Integration für Migrantinnen und Migranten zu erleichtern.

Im Anschluss folgten mehrere musikalische Darbietungen. Zuerst präsentierte Olviia Tsymbaliuk (Gesang, Bandura) in Begleitung von Tetyana Mykhalynyuk (Klavier) zwei traditionelle ukrainische Lieder. Nun kamen die Gäste in den Genuss einer grossartigen Darbietung von Elina Duni, einer preisgekrönten albanisch-schweizerischen Sängerin und Musikerin, die sich zwischen Jazz, Pop und traditionellen Liedern aus Albanien, dem Kosovo, der Schweiz und weiteren internationalen Einflüssen bewegt.

Die Stücke aus aller Welt verknüpfte sie gekonnt zu einem filigranen Gesamtkunstwerk, welches bewegte und berührte. Als spezielle Darbietung hat sie für unsere ukrainischen Gäste ein Lied auf Italienisch gesungen, welches an die Fluchtthematik anknüpft.

Zum krönenden Abschluss folgte der Auftritt des ukrainischen Chors Perespiv, der Sängerinnen  vereint, die in der ganzen Schweiz wohnen. Sie möchten nicht nur Ukrainer*innen, sondern auch Schweizer*innen mit der ukrainischen Musik bekannt machen. Der Chor präsentierte ukrainische Volkslieder aus verschiedenen Epochen und vermochte das Publikum mitzureissen und miteinzubeziehen. Das Chorprojekt ermöglicht den Schutzsuchenden, ukrainisches Liedgut zu pflegen und ihre Friedensbotschaft weiterzutragen.

Im Anschluss an das Festprogramm klang der Abend mit einem Apéro und gemütlichen Beisammensein der Gäste und Mitwirkenden aus.

Wer Gesetzen unterworfen ist, soll über diese mitbestimmen können

Der parlamentarische Weg ist gescheitert. Exponentinnen und Exponenten verschiedener Parteien haben in den letzten Monaten und Jahren versucht, das Schweizer Bürger:innenrecht fairer zu gestalten. Alle mit einem Resultat: Sie waren im Parlament chancenlos. Kein Wunder, denn das Parlament entspricht auch nicht der aktuellen Bevölkerung in diesem Land. Nur die wenigsten mussten selbst eine Einbürgerung durchlaufen. Deshalb haben wir den Verein Aktion Vierviertel ins Leben gerufen.

Dass das Parlament dermassen an einer inklusiven Demokratie vorbei politisiert, ist tragisch, feiern wir doch heuer das 175-jährige Jubiläum des modernen Bundesstaates. Damals war die Schweiz das einzige Land in Europa, in dem die demokratische Revolution erfolgreich war. Die Schweiz wurde so nach den USA zur zweitältesten Demokratie der Welt – zumindest für die Schweizer Männer. Nach dem Motto Stillstand ist Rückschritt geriet die Schweiz jedoch mit den Jahren ins Hintertreffen. So führte die Schweiz das Frauenstimmrecht als eines der letzten Länder in Europa ein. Ähnlich sieht es nun mit der Erlangung des Schweizer Bürger:innenrechts aus. Obwohl die Schweiz eines der vielfältigsten Länder überhaupt ist, hat sie eines der strengsten Einbürgerungsgesetze in Europa. Das ist ein krasser Widerspruch zum demokratischen Selbstverständnis, mit verheerenden Konsequenzen.

Ohne diese Menschen würde unser Land schlicht nicht funktionieren.

Mehr als zwei Millionen Menschen – ein Viertel der Bevölkerung – haben insbesondere wegen dieses restriktiven Einbürgerungsgesetzes keinen Schweizer Pass. Sie sind hier geboren, als Kinder in die Schweiz gekommen oder als Erwachsene eingewandert. Sie sind in der Schweiz zu Hause und haben hier ihren Lebensmittelpunkt. Sie arbeiten hier, zahlen Steuern und sind ein wichtiger Bestandteil dieses Landes und unserer Gesellschaft.

Ohne diese Menschen würde unser Land schlicht nicht funktionieren. Weder in der Pflegebranche (das wurde uns spätestens während der Pandemie deutlich) noch in der Baubranche oder vielen anderen Bereichen. Trotzdem lassen wir diese Menschen nicht mitbestimmen, zum Beispiel darüber, was mit ihren Steuergeldern geschieht. Sie können weder die «Volksvertreter:innen» am 22. Oktober wählen (weil sie offenbar nicht zum Volk gezählt werden), noch können sie sich selbst in die wichtigen Gremien wählen lassen. Wenn sie vollwertige Mitglieder der Schweiz werden wollen und das Einbürgerungsgesuch stellen, so werden ihnen Bedingungen gestellt, welche selbst viele gebürtige Schweizer:innen nicht erfüllen.

Die Schweiz ist bunt, vielfältig und nicht zuletzt auch deshalb erfolgreich.

Das zeigt vor allem etwas: Unser Bürger:innenrecht braucht dringend ein Update. Politische Partizipation zählt zu den Grundpfeilern der Demokratie: Wer Gesetzen unterworfen ist, soll über diese mitbestimmen können. Ein vereinfachter und rascher Zugang zur Staatsbürgerschaft ermöglicht Teilhabe für alle und schafft so die Voraussetzung für eine lebendige und moderne Demokratie. Und wenn dieses Demokratie-Update nicht aus dem Parlament kommen kann, so muss es von der Strasse kommen.

Aus diesem Grund hat die zivilgesellschaftliche Bewegung Aktion Vierviertel eine «Demokratie-Initiative» lanciert. Die Schweiz ist bunt, vielfältig und nicht zuletzt auch deshalb erfolgreich. Nun ist es an uns, dass auch unser Bürger:innenrecht mitzieht. Denn wie sagte schon Mani Matter: Machets, anders wirds nid anders!

Arbër Bullakaj ist Präsident der Aktion Vierviertel und Mitinitiator der Demokratie-Initiative

Erschienen am 15.06.2023 im Tagesanzeiger

Das Resettlement-Programm wird 2024–2025 weitergeführt

An seiner Sitzung vom 16. Juni 2023 hat der Bundesrat grünes Licht gegeben für das Resettlement-Programm der Jahre 2024 und 2025. In diesem Zeitraum kann die Schweiz bis zu 1600 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufnehmen, die sich in einer prekären Lage in Erstaufnahmeländern befinden. Das Programm wird jedoch erst nach Absprache mit den Kantonen und Gemeinden aktiviert und unter der Voraussetzung, dass sich die Situation bei der Unterbringung und Betreuung von Personen aus dem Asylbereich deutlich entspannt hat.

Im Jahr 2019 sprach sich der Bundesrat für die weitere Beteiligung der Schweiz an den Resettlement-Aktivitäten des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) aus. Er beauftragte das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), alle zwei Jahre ein entsprechendes Aufnahmekontingent innerhalb der Bandbreite von 1500 bis 2000 Personen vorzuschlagen. Diese Kontingente werden nach Konsultation einer Begleitgruppe festgelegt, die aus Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden sowie weiterer Organisationen besteht.

Im laufenden Programm (2022–2023) sollen bis zu 1820 Flüchtlinge in der Schweiz aufgenommen werden. Per 1. April 2023 hat das EJPD jedoch auf Empfehlung des Sonderstabs Asyl (SONAS) und in Absprache mit den Kantonen die Aufnahme von Flüchtlingsgruppen suspendiert, um der starken Belastung des Schweizer Asylsystems Rechnung zu tragen. Bisher haben 980 Personen im Rahmen des Programms Schutz in der Schweiz gefunden.

Für eine optimale Planung muss der Bundesrat bereits heute den Rahmen des nächsten zweijährigen Programms (2024–2025) festlegen. Dieses Programm, das ein Aufnahmekontingent von bis zu 1600 Flüchtlingen vorsieht, wird jedoch erst nach Konsultation der Kantone, Städte und Gemeinden aktiviert. Neue Flüchtlingsgruppen werden nur aufgenommen, wenn sich die Situation im Asylbereich soweit beruhigt hat, dass die Betreuung dieser schutzbedürftigen Personen gewährleistet ist.

Die geografischen Schwerpunkte werden die gleichen sein wie im laufenden Programm. Berücksichtigt werden die Regionen, in denen der Bedarf am höchsten ist. Mindestens 90 Prozent der neu anzusiedelnden Flüchtlinge sollen Personen sein, die von anhaltenden Konflikten und persönlicher Verfolgung im Nahen Osten und entlang der zentralen Mittelmeerroute betroffen sind. Die Schweiz wird sich auf drei bis fünf Erstaufnahmeländer konzentrieren, um eine wirksame Umsetzung des Programms sicherzustellen. Bis zu 10 Prozent des Kontingents kann für Personen verwendet werden, deren Neuansiedlungsbedarf sich aus unvorhergesehenen Situationen ergibt und die sich ausserhalb der definierten Erstaufnahmeländer befinden.

Mit dem Resettlement werden Erstfluchtstaaten unterstützt, in denen mehr als 80 Prozent aller Flüchtlinge weltweit leben. Dieses humanitäre Instrument trägt auch zur Bekämpfung des Menschenschmuggels bei. In erster Linie sollen Frauen, Kinder und besonders schutzbedürftige Familien aus Krisenregionen aufgenommen werden.

Für eine Neuansiedlung in der Schweiz müssen die betroffenen Personen gewisse Voraussetzungen erfüllen. Neben der Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch das UNHCR sind dies insbesondere eine erhöhte Schutzbedürftigkeit, der im Erstaufnahmeland nicht entsprochen werden kann, und die Bereitschaft zur Integration in der Schweiz. Zudem werden Resettlement-Flüchtlinge einer eingehenden Sicherheitsüberprüfung unterzogen.

Parlament verlängert Swisscoy-Einsatz im Kosovo um Dreu Jahre

Schweizer Armeeangehörige werden weitere drei Jahre als Teil der Kosovo-Schutztruppe KFOR Dienst tun. Das Parlament hat sich dafür ausgesprochen, den Einsatz bis Ende 2026 zu verlängern.

Als Zweitrat beschloss der Nationalrat am Donnerstag die Verlängerung mit 122 zu 44 Stimmen bei 11 Enthaltungen. Die Nein-Stimmen kamen aus der SVP-Fraktion, die Enthaltungen von den Grünen. Der Ständerat hatte der Verlängerung des Mandats bereits in der Frühjahrssession zugestimmt.

Mit dem Swisscoy-Einsatz beweise die Schweiz, dass sie ihren Teil zur Stabilität in den Ländern des Westbalkans und der Sicherheit in Europa beitrage, argumentierte der Bundesrat. Dies sei gerade angesichts des Ukraine-Kriegs wichtig.

Bereits in der Ständeratsdebatte im März hatte Verteidigungsministern Viola Amherd gesagt, eine Eskalation in der Region würde den Migrationsdruck auf die Schweiz stark erhöhen.

UM 30 ANGEHÖRIGE AUFSTOCKEN

Mit dem Parlamentsbeschluss erhält die Landesregierung auch das Recht, das Schweizer Kontingent bei der multinationalen KFOR-Truppe der Nato während der Laufzeit des Mandats unbefristet um bis zu 30 Armeeangehörige aufzustocken.

Eine SVP-Minderheit beantragte ohne Erfolg, nicht auf das Geschäft einzutreten, da Auslandeinsätze der Schweizer Armee mit der Neutralität unvereinbar seien. Ebenfalls keinen Erfolg hatte Erich Hess (SVP/BE) mit einem Rückweisungsantrag und der Forderung nach einem Rückzug der Swisscoy aus Kosovo bis Ende 2025.

Ebenso abgelehnt wurde ein Rückweisungsantrag der Grünen. Sie verlangten einen finanziellen Beitrag an die zivile Friedensförderung im Kosovo im gleichen Umfang wie für den Swisscoy-Einsatz. Verworfen wurde auch der Antrag, die Verlängerung des Einsatzes dem Referendum zu unterstellen.

Die Schweiz beteiligt sich seit 1999 an der Nato-geführten KFOR. Gegenwärtig beträgt der Maximalbestand von Swisscoy 195 Armeeangehörige. Das Parlament musste den Einsatz bewilligen, da er länger als drei Wochen dauert und mehr als 100 Armeeangehörige umfasst. Das aktuelle Mandat läuft Ende 2023 aus.

Zwischenfall beim Training der Patrouille Suisse

Heute Vormittag haben sich zwei Flugzeuge des Typs F-5 Tiger bei einem Training der Patrouille Suisse im Raum Baar/Zug touchiert. Sämtliche Flugzeuge konnten anschliessend sicher landen und die Piloten blieben unverletzt. Die Militärjustiz hat die Untersuchungen aufgenommen.

Beim Training für das Display am Eidgenössischen Jodlerfest in Zug am kommenden Wochenende touchierten sich zwei Flugzeuge des Typs F-5 Tiger in der Luft.

Bei einem F-5 Tiger ist die Flugzeugnase abgebrochen und an die Fassade eines Hauses geprallt. Beim Aufprall zersprangen auch die Scheiben des Hauses und durch die Glassplitter wurde eine Person leicht verletzt. Bei der Touchierung der beiden Flugzeuge wurde der Bremsschirm des einen Flugzeuges ausgelöst und ist ebenfalls auf den Boden gefallen.

Alle sechs am Displaytraining involvierten Flugzeuge F-5 Tiger konnten in Emmen landen. Die Piloten bleiben unverletzt.

Die Militärjustiz hat die Untersuchungen aufgenommen.

Die Luftwaffe hat entschieden, den Flugbetrieb der Patrouille Suisse zu sistieren. Somit findet die geplante Flugvorführung am Jodlerfest in Zug am Wochenende nicht statt.

/admin.ch/

 

Flankierende Massnahmen und Bekämpfung der Schwarzarbeit

Die Vollzugsstellen haben im Rahmen der flankierenden Massnahmen (FlaM) und des Bundesgesetzes gegen die Schwarzarbeit (BGSA) im vergangenen Jahr ihre Kontrolltätigkeit erhöht. Das Jahr 2022 stand im Zeichen der Aufhebung der coronabedingten Einschränkungen. Das FlaM-Mindestkontrollziel wurde erneut erreicht und die Kontrolltätigkeit weiter erhöht. Die festgestellten Lohnverstösse und -unterbietungen verblieben auf ähnlichem Niveau wie vor der Krise.

Die Kontrolltätigkeit im FlaM-Bereich konnte im Vorjahresvergleich erhöht werden. Die Vollzugsorgane kontrollierten 2022 die Lohn- und Arbeitsbedingungen von 165 845 Personen und dies in 37 134 Unternehmungen. Dies sind 4 % mehr Unternehmen als noch ein Jahr zuvor. Sie kontrollierten 7 % der Schweizer Arbeitgeber, 27 % der Entsandten und 32 % der selbständigen Dienstleistungserbringer. Die in der Entsendeverordnung festgelegte Zielgrösse von 35 000 Kontrollen wurde überschritten. Die Vollzugsorgane wenden bei ihrer Kontrolltätigkeit eine risikobasierte Strategie an. Die auf diese Weise berechneten Quoten von Lohnunterbietungen und von Verstössen gegen die Mindestlöhne sind daher nicht repräsentativ für die Gesamtsituation auf dem Arbeitsmarkt und müssen mit Vorsicht interpretiert werden.

In den Branchen mit allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträgen (ave GAV) betrug die Verstossquote gemäss den Paritätischen Kommissionen im Entsendebereich 17 % (2021 21 %). Die kantonalen tripartiten Kommissionen (TPK) stellten bei Entsandten in Branchen ohne verbindliche Mindestlöhne eine leichte Zunahme der Lohnunterbietungen von 13 % auf 16 % fest. Bei den Schweizer Arbeitgebern verblieb die von den TPK festgestellte Lohnunterbietungsquote stabil bei 10 %. Im Bereich der selbständigen Dienstleistungserbringer aus dem EU-/EFTA-Raum wurde über alle Branchen hinweg bei 7 % der 4492 Kontrollen eine Scheinselbständigkeit vermutet (2021: 6 % von 4596 Kontrollen). Aufgrund einer Unterbietung der üblichen Lohn- und Arbeitsbedingungen wurden im Jahr 2022 1581 Verständigungsverfahren eröffnet. 87 % der Verfahren mit Entsendebetrieben konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Bei Verfahren mit Schweizer Arbeitgebern lag diese Quote bei 60 %. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr Verfahren erfolgreich abgeschlossen (82 % bzw. 60 % im Jahr 2021).

Die flankierenden Massnahmen bilden ein zentrales Dispositiv zum Schutz der Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Schweiz. Die Kontrollorgane der staatlichen Stellen und der Sozialpartner arbeiten eng zusammen und sorgen für einen umfassenden Lohnschutz.

Bekämpfung der Schwarzarbeit für einen fairen Schweizer Arbeitsmarkt

Im Rahmen der Schwarzarbeitsbekämpfung haben die kantonalen Kontrollorgane das Kontrollvolumen im Jahr 2022 ebenfalls deutlich erhöht. Die Betriebskontrollen nahmen im Vorjahresvergleich mit 13 761 Kontrollen um 14 % und die Personenkontrollen mit 41 925 Kontrollen um 23 % zu. Die Betriebs- und Personenkontrollen überstiegen somit auch das Vorkrisenniveau von 2019. Die Kontrollschwerpunkte lagen generell erneut im Bauhaupt-, Bauneben- und Gastgewerbe sowie im Handel. Im Nachgang an diese Kontrollen haben die kantonalen Kontrollorgane im Jahr 2022 insgesamt 13 147 Verdachtsmomente an die zuständigen Fachbehörden zur weiteren Abklärung übermittelt. Dies entspricht einer minimalen Abnahme von rund einem Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Bei der Anzahl Rückmeldungen der Spezialbehörden an die kantonalen Kontrollorgane über getroffene Massnahmen und verhängte Sanktionen im Nachgang an die Kontrollen war mit 3044 Rückmeldungen ebenfalls eine Abnahme festzustellen (Rückgang um rund 7 % gegenüber dem Vorjahr). Die grösste Abnahme war dabei im Bereich des Sozialversicherungsrechts zu beobachten (-11 %).

Die Zahl der Nutzer des vereinfachten Verfahrens zur Abrechnung der Sozialversicherungsbeiträge und Steuern bei geringen Lohnvolumen entwickelte sich im Jahr 2022 rückläufig. Sie sank gegenüber dem Jahr 2021 von 98 305 auf 73 779 Arbeitgebende. Diese Abnahme könnte auf die Anpassung des Geschäftsmodells eines marktführenden Plattformunternehmens in der Reinigungsbranche zurückzuführen sein.

Die Schwarzarbeitskontrollorgane leisten einen wichtigen Beitrag zur effektiven Bekämpfung der Schwarzarbeit und somit zu einem gesunden und fairen Schweizer Wirtschafts- und Arbeitsmarkt.

Bundesrat erleichtert mit revidierter Jagdverordnung den Abschuss von Wölfen

Die wachsenden Wolfsbestände stellen insbesondere die Berggebiete vor grosse Herausforderungen. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 2. Juni 2023 mit der Teilrevision der Jagdverordnung den Abschuss von Wölfen erleichtert. Damit soll die Situation für die betroffenen Gebiete entschärft werden, bis das revidierte Jagdgesetz in Kraft tritt.

Aktuell leben rund 250 Wölfe und 26 Rudel in der Schweiz, und der Wolfsbestand wächst weiter an. Angesichts der Probleme für die Alpwirtschaft will der Bundesrat mehr Wolfsabschüsse ermöglichen. Er hat am 2. Juni 2023 die revidierte Jagdverordnung genehmigt und sie auf den 1. Juli 2023 in Kraft gesetzt.

Um die traditionelle Alpwirtschaft zu unterstützen, hatte der Bund zudem anfangs April zusätzliche Finanzmittel von insgesamt 4 Mio. Fr. für die Verstärkung des Herdenschutzes gesprochen. Finanziert werden damit verschiedene Sofortmassnahmen, welche die Kantone beantragen können.

Schadenschwellen gesenkt

Gemäss der vom Bundesrat am 2. Juni 2023 revidierten Jagdverordnung ist neu der Abschuss von Einzelwölfen (nicht zu einem Rudel gehörende Tiere) auch innerhalb von Rudelterritorien möglich. Erfahrungen aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass Einzeltiere auch in Rudelrevieren herumstreifen und Schaden anrichten können.

Für Einzelwölfe, die in Gebieten unterwegs sind, in denen bereits früher Schäden zu verzeichnen waren, hat der Bundesrat die für den Abschuss massgebende Schadenschwelle von 10 auf 6 Nutztierrisse gesenkt. Zudem können neu Einzelwölfe auch abgeschossen werden, wenn eine erhebliche Gefährdung von Menschen besteht.

Auch bei der Regulierung von Rudeln wurde die Schadenschwelle gesenkt. Bei 8 Nutztierrissen statt bisher 10 Rissen können die Kantone beim Bundesamt für Umwelt BAFU die Regulierungsabschüsse beantragen. In den Regionen mit mehr als einem Rudel dürfen die Kantone stärker regulieren als bisher.

Neu werden nicht nur von Wölfen getötete, sondern auch schwer verletzte Rinder, Pferde sowie zum Beispiel Lamas oder Alpakas als grosser Schaden angerechnet. Die Schadengrenze bei grossen Nutztieren liegt neu bei einem Tier statt bisher zwei Tieren. Diese Bestimmung gilt sowohl bei Regulationseingriffen in Rudeln als auch bei Massnahmen gegen einzelne Wölfe.

Schliesslich kann zudem ein Wolf eines Rudels unverzüglich abgeschossen werden, wenn er plötzlich und unvorhergesehen Leib und Leben von Menschen bedroht. Ein solcher Abschuss ist ohne die Zustimmung des Bundesamts für Umwelt BAFU möglich.

Diese Anpassungen der Jagdverordnung treten am 1. Juli 2023 in Kraft.

Der Bundesrat eröffnet die Vernehmlassung zur BFI-Botschaft 2025–2028

Der Bundesrat hat am 2. Juni 2023 die Vernehmlassung zur Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2025–2028 (BFI-Botschaft) eröffnet. Geplant sind Ausgaben von 29,7 Milliarden Franken. Mit seiner BFI-Politik schafft der Bund nachhaltige Perspektiven für Individuen, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Ziele, Massnahmen und Fördermittel sind langfristig angelegt und über alle Förderbereiche hinweg ausgewogen. Die Vernehmlassung dauert bis am 24. September 2023.

Eine langfristig angelegte und verlässliche Förderung von Bildung, Forschung und Innovation zählt zu den Erfolgsrezepten der Schweiz. Die vorläufige Bilanz der Förderperiode 2021-2024 zeigt ein Schweizer BFI-System, das insgesamt in guter Verfassung und international wettbewerbsfähig ist. In der BFI-Botschaft 2025-2028 will der Bundesrat am Ziel festhalten, das er für die Jahre 2021-2024 definiert hat: «Die Schweiz bleibt führend in Bildung, Forschung und Innovation.»

Um dies zu erreichen, plant der Bundesrat in den Jahren 2025-2028 Ausgaben von 29,7 Milliarden Franken für den BFI-Bereich. Am 10. März 2023 hatte der Bundesrat im Rahmen seiner Entscheide zu den mehrjährigen Finanzbeschlüssen ein Wachstum von nominell zwei Prozent für diesen Politikbereich festgelegt. Mit seinen Entscheiden zur Haushaltsbereinigung hatte er auch festgehalten, dass die finanzielle Lage des Bundeshaushalts schwierig bleibt. Generell soll im BFI-Bereich eine Stop-and-go-Politik vermieden werden. Ob die Obergrenze für die BFI-Botschaft jedoch ausgeschöpft werden kann, hängt von der weiteren Entwicklung der Finanzlage des Bundes ab.

In der Förderperiode 2025-2028 adressiert der Bundesrat wichtige Herausforderungen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels erweist sich der Bund im Bereich der Berufsbildung wie auch der Hochschulen als verlässlicher Partner der Kantone. Auch der ETH-Bereich wird mit einem soliden Wachstum ausgestattet. Einen weiteren Schwerpunkt setzt der Bundesrat bei der Weiterbildung, die mit Blick auf das lebenslange Lernen wichtig ist.

Der Schweizer Wirtschafts- und Forschungsstandort steht international unter Druck. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit legt der Bundesrat einen Schwerpunkt bei der kompetitiven Forschungs- und Innovationsförderung, das heisst bei der Mittelausstattung für die Förderorgane für Forschung und Innovation, Schweizerischer Nationalfonds (SNF) und Innosuisse. Davon profitieren Hochschulen, KMU, Start-ups und weitere Akteure.

Mit zwölf Finanzbeschlüssen, die dem Parlament im Rahmen der BFI-Botschaft nach der Vernehmlassung vorgelegt werden, sollen Massnahmen in den Bereichen Berufsbildung, Weiterbildung, Hochschulen sowie Forschungs- und Innovationsförderung finanziert werden. Nicht Gegenstand der BFI-Botschaft sind Kredite, die durch völkerrechtliche Verträge gebunden sind oder mit separaten Anträgen an das Parlament beantragt werden (z.B. EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation bzw. Übergangsmassnahmen, solange die Assoziierung nicht möglich ist). Auch die Mittel für Ressortforschung – Forschung, die durch die Bundesverwaltung initiiert und teilweise selbst durchgeführt wird – werden ausserhalb der BFI-Botschaft durch die zuständigen Verwaltungseinheiten beantragt. Neben den finanziellen Mitteln für die nächste Vierjahresperiode beantragt der Bundesrat auch punktuelle Anpassungen in gesetzlichen Grundlagen.

Für die BFI-Botschaft 2025-2028 wird erstmals eine Vernehmlassung durchgeführt. Die Botschaft wird vom Bundesrat voraussichtlich Ende Februar 2024 an die eidgenössischen Räte verabschiedet werden.

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