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Besuch des albanischen Parlamentspräsidenten Ilir Meta in Genf

Vom 12. bis zum 14. Oktober weilt der albanische Parlamentspräsident Ilir Meta in Genf, wo er an der Session der Interparlamentarischen Union teilnimmt, von den Behörden von Stadt und Kanton empfangen wird und sich mit Landsleuten trifft. Als Medienpartner für diesen Besuch führte albinfo.ch ein Gespräch mit der Botschafterin Albaniens bei der UNO-Mission in Genf, Filloreta Kodra

albinfo.ch: Der albanische Parlamentspräsident Ilir Meta weilt dieser Tage in der Schweiz, genauer in Genf. Können Sie uns in wenigen Worten sagen, was der Grund seines Besuches ist, was im Zentrum des Besuchs steht, welche Organisation ihn einlud, wen er im Verlauf des Besuchs trifft, zu welchen Themen er sich äussern wird etc.
 
Filloreta Kodra: Herr Meta kommt in die Schweiz, um an der 131. Session der Interparlamentarischen Union teilzunehmen, wo zahlreiche Parlamentsvorsitzende aus der ganzen Welt vertreten sein werden. An einer solchen Aktivität teilzunehmen, bietet eine weitere Gelegenheit, Albanien auf höchster politischer Ebene zu präsentieren, im Prisma der von der Tagesordnung bestimmten Thematik, nämlich dem Kampf gegen die Gewalt an Frauen und gegen geschlechtsbedingte Gewalt geht.
 
Es ist eine gute Gelegenheit, die Leistungen Albaniens in diesem Gebiet durch den Präsidenten des obersten gesetzgebenden Organs in Albanien, dem Parlament, an einem Forum vorzustellen, an welchem sich Vertreter der Legislativen aus der ganzen Welt beteiligen. Es gibt uns auch Gelegenheit für den Erfahrungsaustausch mit den anderen Ländern, bei welchen Albanien als Mitglied der Vereinten Nationen seinen Platz und seine Stimme hat.
 
Herr Meta ist mit einer vollen Agenda gekommen. Nebst der Rede im Plenum sieht diese auch bilaterale Treffen mit Parlamentspräsidenten verschiedener Länder zur Intensivierung der Kontakte der parlamentarischen Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen sowie die Bekanntmachung und Förderung von Albaniens Leistungen in diesen 25 Jahren Demokratie vor.

albinfo.ch: Nebst seiner Teilnahme an der Session der Interparlamentarischen Union wird der albanische Parlamentspräsident auch von den Behörden von Stadt und Kanton Genf empfangen. Mit wem wird er konkret zusammenkommen, welche Themen sollen dabei erörtert werden?
 
Filloreta Kodra: Albanien und die Schweiz pflegen seit langem Beziehungen, die durch bilaterale Abkommen gestärkt und institutionalisiert wurden, ausserdem lebt, arbeitet und bildet sich hier eine grosse albanischsprechende Bevölkerungsgruppe, vor langer Zeit gekommene und neue Emigranten, die eine starke Brücke zwischen unseren beiden Ländern bilden. Herr Meta kommt auch nach Genf, um sich mit der albanischen Gemeinschaft von Genf zu treffen, es ist eine Gelegenheit, um staatliche und politische Persönlichkeiten des Bundes, des Kantons und der Stadt Genf zu treffen, um Ansichten auszutauschen und um die Zusammenarbeit nicht nur auf Bundesebene, wo Zusammenarbeitsabkommen und Unterstützung existieren, sondern auch auf kantonaler und städtischer Ebene noch weiter zu verstärken.
 
albinfo.ch: Laut Agenda sind die Partner der Albanischen Mission bei der UNO bei diesem Anlass die UPSH (Université populaire albanaise, Genf) und albinfo.ch. Woraus besteht die Partnerschaft mit diesen beiden Organisationen in diesem Zusammenhang, beziehungsweise welches ist deren Rolle während des Besuchs?
 
Filloreta Kodra: Die Université Populaire Albanaise in Genf ist mittlerweilen eine bekannte und etablierte Institution, zu deren Wohlergehen viele Schweizer Politiker von kommunaler bis Bundesebene beitrugen. Albinfo.ch ist inzwischen ebenfalls ein bekanntes und bewährtes Medium, nicht nur in der albanischsprachigen Gemeinschaft, sondern auch im französisch- und deutschsprachigen Publikum, ein seriöses Medium, das sich der Verbreitung und Förderung der albanischen Kultur und der Unterstützung von Unternehmen und erfolgreicher Personen widmet und ein wirksames Instrument für Erhalt, Pflege und Stärkung der Kommunikation auch online unter den Albanern nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Albanien, Kosova und anderswo in Europa ist.
 
Herr Meta ist sehr glücklich, dass es ihm möglich sein wird, Politikerinnen und Persönlichkeiten der Schweiz und Genfs persönlich für ihren Beitrag und ihre Hilfe für die albanische Gemeinschaft insbesondere in Genf durch die Université Populaire Albanaise in Genf und Albinfo.ch zu danken. Seine Aufmerksamkeit wird auch der weiteren Zusammenarbeit mit diesen beiden Institutionen gelten.
 
albinfo.ch: Apropos hiesige albanische Gemeinschaft, können Sie uns aus Ihrer Perspektive als albanische Botschafterin etwas zur Bedeutung der Integration und der Bekanntheit der Albaner in der hiesigen Gesellschaft sagen?
 
Filloreta Kodra: Die albanischsprachige Bevölkerung in der Schweiz ist von einer beeindruckenden Grösse, und da ich in Genf tätig bin, kann ich das Gleiche für Genf sagen. Es gibt jene Albaner, die vor langer Zeit gekommen sind, und die neuen; ein Teil von ihnen trug physisch, seelisch und materiell zur Geschichte Albaniens und Kosovos bei. Die Anwesenheit einer solchen Gemeinschaft in einem Land wie der Schweiz sowie ihre engen Bindungen zu den Herkunftsländern sind sehr wertvoll für die Zukunft unserer Länder, Albanien und Kosovo. Die Kombination der Einfachheit, der Bescheidenheit, des Respekts gegenüber den Institutionen und des Arbeitseifers der Schweizer , mit der Entschlossenheit und der kreativen Ader der Albaner sind eine Siegesformel und bedeuten für die Zusammenarbeit und den Fortschritt unserer Länder unbeschränkte Möglichkeiten.

Auch erwähnen will ich, dass diese Kombination nur erfolgreich sein kann, wenn sie mit einer umfassenden Bildung der Albaner und ihrer Integration im wirtschaftlichen, sozialen und politischen Leben des Landes einhergeht, deshalb sind die Aktivitäten der hiesigen albanischen Strukturen sehr wichtig und schätzenswert.

Blerim Shabani