Kosova
«BÄRENWALD Prishtina» – der Ort, an dem die Natur mit den Besuchern spricht
Der Ort, an dem missbrauchte Bären Erlösung und Freiheit gefunden haben. Ein Ort, an dem Besucher jeden Alters die Natur genießen. Das einzige Zentrum für mehrdimensionale Umwelterziehung. Auch ein modernes Modell für die Praktiken der Selbstverträglichkeit und des effizienten und freundlichen Umgangs mit natürlichen Ressourcen
«BÄRENWALD», nur 20 Kilometer von Prishtina entfernt, im Dorf Mramor, entfaltet sich vor den Besuchern wie eine meisterhaft gemalte Landschaft, die inmitten eines dichten Waldes zum Leben erweckt wurde. Wenn Sie sich dem Eingang für Besucher nähern, bemerken Sie neben der natürlichen Schönheit sofort die Ordnung und Sauberkeit, die in jeder Ecke und jedem Element dieses Ortes herrscht und welcher im Kosovo, aus vielen Gründen besonders ist.
Heim und Rehabilitation für missbrauchte Bären
Hier ist die ewige Heimat von 20 Bären aus dem Kosovo und Albanien, die aus Käfigen und miserablen Bedingungen gerettet wurden, in denen sie zuvor gehalten wurden. Nun hat jeder Bär mindestens 5.000 m² zur verfügbar, um ein ruhiges und ungestörtes Leben in Freiheit und in ihrem natürlichen Lebensraum zu genießen. «BÄRENWALD Prishtina» hat diesen Lebensraum so gestaltet, dass jedes Tier genug Freiraum hat, ohne sich gegenseitig zu stören.
«Die Bären sind im Rehabilitationsprozess und die ersten drei Jahre sind die schwierigsten. Weil sie so lange in Gefangenschaft gelebt haben, haben sie die Fähigkeit verloren, allein in der Natur zu überleben, aber auch die Angst vor dem Menschen. Deshalb werden sie ihr ganzes Leben hier verbringen», sagt Afrim Mahmuti, Manager dieses Zentrums.
“BÄRENWALD Prishtina” ist ein Projekt der globalen Tierschutzorganisation «VIER PFOTEN» aus Österreich. Die Mission der Organisation ist es, Tiere zu entdecken, die unter menschlichen Handlungen leiden, sie zu retten und zu schützen. Die Rettung von Bären, welche in Restaurants im Kosovo als Unterhaltungsform für Kunden gehalten wurden, wurde zum Ausgangspunkt dieses Ortes, der 2020 zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen im Kosovo geworden ist.
Täglich kümmern sich sieben spezialisierte Betreuer um die Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden des Bären. Die Ernährung der Bären ist gut untersucht: 85% sind Obst und Gemüse, während Bären im Herbst kalorienreichere Lebensmittel erhalten, um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Bären haben regelmäßige tierärztliche Kontrollen, Gesundheits- und Verhaltensüberwachung.
«Wir sind anders als der Zoo», erklärt Afrim Mahmuti. «Wir zwingen Bären nicht, für Besucher herauszukommen. Sie haben ihre eigenen Höhlen, die von uns geschaffen wurden oder die sie selbst graben. Sie haben ihre eigenen Spielsachen und nur wenn sie wollen, erscheinen sie den Besuchern.»
Zentrum für Umwelterziehung «SCHÄTZE DER NATUR» – Wir lernen etwas über Natur in der Natur
Allein im Jahr 2019 wurde der «Bärenwald» von 43.000 Besuchern, davon rund 8.000 Schülern, in von Schulen organisierten Gruppen besucht. Die Wochenenden sind voller Besucher, hauptsächlich Familien. Im Sommer kommen die meisten Besucher aus der Diaspora. Jeden Tag kommen Gruppen von Erwachsenen und Kindern, um auf dem «Bärenwaldpfad» spazieren zu gehen, das Zentrum zu besuchen, in dem es viele Informationen über das Bärenleben und die Naturpflege gibt und einen unterhaltsamen Tag inmitten der Natur zu verbringen.
Aber es macht nicht nur Spaß. Jedes Element in diesem Raum wird geschaffen und positioniert, um kraftvolle Botschaften zu vermitteln, dass Mensch, Tier und Natur auf der Erde als ein einziges System existieren und wie wichtig es für den Menschen ist, naturfreundlich zu sein und besser auf sich selbst aufzupassen. Im pädagogischen Restaurant erhalten sie den Eindruck, als wären Sie mit Bären im Wald. Eine «Höhle» im Inneren sagt den Kindern, wie sich der Bär fühlt. Verschiedene Lehrvideos verbreiten wichtige Informationen über Bären. Bücher, Poster und andere Lehrmaterialien befinden sich überall im Bildungszentrum «Schätze der Natur». Das Fachpersonal des Zentrums verwaltet die Besuche und teilt die Informationen. Kinder können Teil der «Waldschule» sein – Unterrichtsstunden in der Natur – oder dem Programm «Schatzsuche» im Zentrum folgen, wo sie das Zertifikat «Held der Natur» erhalten können!
Das Konzept des «Bärenwaldes» wird ständig erweitert. Im Juli dieses Jahres wurde der «Naturpfad» eingeweiht. Auf den 400 Metern dieses Weges begegnen Besucher Innovationen wie Ameisenhügel, Labyrinth, Bärenhöhle, in denen der Herzschlag eines Bären, Spinnennetz oder Vogelnester zu hören sind. Dazu sind auch Beobachtungspunkte errichtet worden. Überall auf dem Weg befinden sich verschiedene Informationstafeln. Möglich wurde diese Erweiterung durch die Kooperationsvereinbarung zwischen «VIER PFOTEN» und der Schweizerischen Agentur für Entwicklung und Zusammenarbeit im Rahmen des Swisscontact-Projekts im Kosovo zur Förderung der Beschäftigung im privaten Sektor.
«Die Finanzierung durch die Schweizer Regierung hat das Umweltprogramm als eines unserer Ziele ergänzt», sagt Afrim. Diese Erweiterung ermöglicht es dem «Bärenwald» seinen Besuchern das ganze Jahr über ein noch reichhaltigeres Angebot an Unterhaltung und Umwelterziehung zu bieten, was zu einem attraktiveren Reiseziel wird.
Außerdem hat die Gemeinde Prishtina das Land (16 ha) zur Nutzung für 99 Jahren freigegeben und die Asphaltierung der Straße von einer Länge von 2,7 km finanziert, welche den BÄRENWALD Prishtina mit der Hauptstraße verbindet.
Die meisten Mittel, die für das Wohlergehen und das Überleben des «Bärenwaldes» benötigt werden, stammen von privaten Spendern aus Europa. «Private Spenden, ob in individueller oder organisierter Form, sind für unsere Existenz und die Fortsetzung der Mission der Organisation von entscheidender Bedeutung», sagt Afrim.
Die von COVID-19 geschaffene Situation hat sich auch auf die BÄRENWALD Prishtina ausgewirkt, da die Zahl der Besucher mehrere Monate lang erheblich zurückgegangen ist und das Zentrum, wegen offizieller Maßnahmen, manchmal seine Türen schließen musste. Daher erhält die Unterstützung durch private Spender für dieses Zentrum eine andere Bedeutung und Dimension.
Modernes Modell für nachhaltiges Management
In Übereinstimmung mit dem Pro-Natur-Ansatz des Bärenwaldes, orientiert sich dieses Zentrum zunehmend an nachhaltigen Bewirtschaftungs- und Selbstversorgungsmanagementpraktiken. Afrim Mahmuti weist darauf hin, dass sie eine Kläranlage installiert haben. Gereinigtes Wasser wird zur Bewässerung der zentralen Räume verwendet.
Ein kleiner Garten im Herzen des Waldes bietet erhebliche Mengen an frischem Gemüse, dass die Küche des Restaurants «Schätze der Natur» versorgt und wirft zugleich Portion vegetarisches Essen für Bären aus.
Im Rahmen des Umweltbildungsprogramms wurde ein Abfallrecyclingsystem eingerichtet. Hier wird der Abfall in Dosen, Papier, Glas und Kunststoff getrennt. Darüber hinaus werden diese klassifizierten Abfälle von einem, auf Recycling spezialisiertem Unternehmen, entsorgt. Die Lebensmittelabfälle werden kompostiert und zur Düngung für den zentralen Garten genutzt oder an lokale Dorfbewohner verteilt, welche Gemüse und Obst für das zentrale Restaurant produzieren.
«Bärenwald» hat die Lizenz als selbsterzeugender Stromverbraucher von Sonnenkollektoren mit einer Leistung von 30 kW erhalten. Das nächste Projekt ist die Installation von 10 kW Solarmodulen, um 100% der Energieerzeugung für den eigenen Bedarf zu decken. Es wird erwartet, dass die Energiekosten aus dem öffentlichen Stromnetz (aus Braunkohle) bis 2021 Null betragen werden.
Nehmen Sie eine Erinnerung mit
Im Zentrum «Schätze der Natur» gibt es auch einen Souvenirladen. Bären und Natur sind das Hauptsymbol in allen hier verkauften Souvenirs, und die Gewinne aus dem Verkauf gehen an das Wohl der Bären und das Wohl des Zentrums. Mit dem Kauf eines Souvenirs helfen Besucher auch Frauen, die diese Souvenirs mit ihren eigenen Händen herstellen. In der Tat ist es die Mission vom Bärenwald, Frauen auf dem Land zu unterstützen, die Familien unterstützen und nur ihre eigenen Produkte verkaufen: Kunsthandwerk, Dekorationen oder Naturprodukte wie verschiedene Tees.
Alles in diesem Zentrum fungiert als Lebenszyklus: der Mensch zur Verteidigung der Tierwelt und der Natur; Natur, die die Fülle an Produkten, Wasser und Sonne spendet, und ein System, in dem Familien in der Region Arbeit finden oder ihre Produkte verkaufen können.
«Bärenwald» ist das einzigartigste Reiseziel im Kosovo, wo Besucher die Schönheit des Waldes genießen und von dort zurückkehren, inspiriert von mehr Liebe zur Natur und positiven Botschaften, um ihn zu schützen.
E-Diaspora
-
Gemeinsam für eine Welt ohne Gewalt gegen Frauen Die Botschaft des Kosovo in Bern organisierte im Rahmen der globalen Kampagne „16 Tage Aktivismus gegen...
-
AlbGala-Abend von Albinfo.ch: Ein unvergessliches Erlebnis
-
Mednest24“: Der Spitex-Dienst, der in der Schweiz auch auf Albanisch spricht
-
Albanischer Ärzteverband Schweiz startet Mentorenprogramm für Nachwuchsärzte
-
Die Helvetier empfangen die Dardaner in Bern
Leben in der Schweiz
-
Der Chef der Armee auf Truppenbesuch in Kosovo sowie Bosnien und Herzegowina Bei seinem Truppenbesuch will der Chef der Armee Gespräche einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Leistungen...
-
Schweiz kandidiert für den Vorsitz der OSZE im Jahr 2026
-
Verbot von Nazisymbolen
-
102 Milliarden Franken für den Verkehr
-
Gemeinsam für eine Welt ohne Gewalt gegen Frauen