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Asylstatistik November 2016

Im November wurden in der Schweiz 1963 Asylgesuche eingereicht, das sind 133 weniger als im Oktober (–6 %). Die Zahl neuer Gesuche liegt damit deutlich unter dem Wert vom November 2015 (–66 %). Insbesondere die Zahl von Gesuchen afghanischer Migrantinnen und Migranten hat gegenüber dem Vorjahr abgenommen.

Der bedeutende Rückgang der Asylgesuche um 66 % im Vergleich zum November 2015 ist in erster Linie auf die Schliessung der Balkanroute im März 2016 zurückzuführen. Die letzten vier Monate des Jahres 2015 waren von einem starken Zustrom von Migrantinnen und Migranten über diese Route geprägt. Seit der Schliessung kommen nur noch relativ wenige Asylsuchende auf diesem Weg in die Schweiz. Es ist somit ein Rückgang der Asylgesuche von afghanischen (–2277), irakischen (–516) und syrischen (–825) Staatsangehörigen gegenüber November 2015 zu verzeichnen.

Die wichtigsten Herkunftsländer der Gesuchsteller im November 2016 waren Eritrea mit 500 Gesuchen (24 mehr als im Oktober), Syrien mit 166 Gesuchen (–7), Guinea mit 139 Gesuchen (+11), Afghanistan mit 109 Gesuchen (–36) und Sri Lanka mit 92 Gesuchen (–21).

Voraussichtlich weniger als 30 000 Asylgesuche im Jahr 2016

Seit Jahresbeginn wurden 25 441 Asylgesuche (Vorjahresperiode: 34 653 Gesuche) in unserem Land eingereicht. Damit hat die Zahl der Asylgesuche im Jahresvergleich um 36,2 % abgenommen. Das voraussichtliche Jahrestotal für 2016 dürfte somit im unteren Bereich der im Juli veröffentlichten Prognosebandbreite (30 000 ±3000) liegen.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) erledigte im November 2749 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 758 Nichteintretensentscheide auf Grundlage des Dublin-Abkommens gefällt, 474 Personen erhielten Asyl, und 678 Personen wurden vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle nahm im Vergleich zum Vormonat um 612 Gesuche ab.

Im November 2016 haben 641 Personen die Schweiz kontrolliert verlassen. Die Schweiz hat bei 1028 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 217 Personen konnten in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 450 Personen ersucht, 56 Personen wurden der Schweiz überstellt.

Resettlement- und Relocation-Programm

Im Rahmen des UNHCR-Programms zur Neuansiedlung (Resettlement) von Flüchtlingen sind im November 64 Syrerinnen und Syrer aus dem Libanon in die Schweiz gekommen. Dieses Programm richtet sich an besonders verletzliche Personen, die sich in den Nachbarländern Syriens aufhalten und vom UNHCR den Flüchtlingsstatus erhalten haben. Seit 2015 haben so 32 Gruppen mit insgesamt 935 Personen in der Schweiz Schutz gefunden. Zwei weitere Gruppen werden voraussichtlich im Dezember aufgenommen. Das Kontingent, das der Bundesrat 2015 für Resettlement beschlossen hatte, dürfte Anfang 2017 ausgeschöpft sein.

Im Rahmen des Programms der Europäischen Union zur Umverteilung (Relocation) von Flüchtlingen sind im November 49 Personen in der Schweiz eingetroffen. Bei diesem Programm werden Asylsuchende, die schon in Griechenland oder Italien registriert wurden, auf andere europäische Staaten verteilt. Seit der Einführung dieses Programms zur Entlastung der beiden Dublin-Staaten, die an der EU-Aussengrenze mit sehr hohen Gesuchseingängen konfrontiert sind, hat die Schweiz bis Ende November 161 Personen aufgenommen.