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Albaner in Mazedonien mit schwacher politischer Vertretung

Der Bürgermeister von Prishtina, Shpend Ahmeti, wurde Opfer der Angriffe von Fans des Fussballsclubs Vardar in Skopje. Er wirft der albanischen politischen Klasse im Land, die Albaner politisch sehr schwach zu vertreten. Was er von den Fussballfans gesehen hat, ist der maximale Hass auf alles, was Albanisch ist.

Der Bürgermeister Ahmeti hat sich in Skopje ein Fussballspiel zwischen Vardar und Shkëndija angeschaut, zusammen mit Ragip Behrami, dem Vater der Schweizer Nati-Spieler Valon Berhami und mit den Vertretern von Shkëndija von Tetova.

In einem Post in seinem Facebook-Account schreibt Ahmeti, dass er ein glühender Fans von Shkëndija ist.

“Wer mich kennt, weiss, dass ich ein grosser Fussballfan bin. Seit einigen Jahren bin ich auch Fan von Shkëndija und nach Möglichkeit habe ich mir die Spiele von Shkëndija angeschaut”, schreibt Ahmeti.

Am letzten Wochenende hat er sich das entscheidende Spiel der Meisterschaft zwischen Vardar und Shkëndija in der Hauptstadt Skopje angesehen. Den Fans von Shkëndija wurde der Zutritt ins Stadion verboten; es waren rund 2000 Fans von Vardar anwesend.

“Wir waren nur 20 Albaner, Gäste des Clubs Shkëndija. Die Führung von Vardar hat unsere Plätze inmitten der Vardar-Fans reserviert. Während des ganzen Spiels haben die Vardar-Fans gerufen ‘Nur tote Albaner sind gute Albaner’. Nachdem Vardar ein Tor schoss, wurde es für uns noch gefährlicher, da für die Fans nun klar war, dass wir Albaner waren”.

“Doch die Angriffe auf uns fingen an, als Shkëndija den Anschlusstreffer erzielte. Wir haben das Tor gefeiert, und in diesem Moment fingen die Fans von Vardar, harte Gegenstände auf uns zu werfen. Die Polizei kam zu spät und versuchte die Fans zurückzudrängen, doch ohne Erfolg. Für unsere Sicherheit brachten sie uns aus dem Stadion”, beschreibt Ahmeti die Situation.

Er sei sich bewusst, dass es überall Fussball-Hooligans gibt. Doch es gebe zwei Dinge, über die man nicht hinweg sehen kann.

“Der Hass auf die Albaner ist extrem und in diesen Situationen zeigt sich das sehr deutlich. Und zweitens, die Albaner in Mazedonien werden politisch sehr sehr schwach vertreten. Die Kokettierung albanischer Parteien mit dem Einzug in die Regierung ohne klare, harte politische Forderungen, wird noch mehr Diskriminierung und Hass für die Albaner in Mazedonien hervorbringen – und dies nicht nur bei einem Fussballspiel”, schreibt Ahmeti.

“Ich bin in Mazedonien nur für ein Paar Stunden oder einige Male im Monat, doch die Albaner in Mazedonien leben unter diesen Umständen – im Stadion und sonst irgendwo im Land”.