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Illegale Migration bedeutet Bruch des Brüsseler-Abkommens

Kosovarische Politiker und Behörden haben die Bürger mehrmals dazu aufgerufen, nicht illegal auszureisen. Doch bisher haben knap 23000 Menschen das Land illegal verlassen.

Die illegale Auswanderung bleibt in Kosova weiterhin besorgniserregend. Die kosovarischen Politiker und Behörden haben die Landsleute mehrmals dazu aufgerufen, nicht illegal auszuwandern und kein Asyl in den EU Ländern zu beantragen. Doch bisher sind es rund 23000 Kosovaren, die sich ilegal in den EU-Ländern aufhalten. Das Innenministerium sagt, diese Menschen werden zu 100% keinen Asyl erhalten – alle werden zurückgeschickt. Die jetzige Situation sei besorgniserregend, sagt Safedin Kuci vom Innenministerium.

 
“Laut letzten Angaben von Eurostat halten sich rund 23000 Kosovaren illegal in den EU-Ländern auf”, so Kuci. Am meisten Kosovaren gibt es in Ungarn, rund 11000.
 
“Die Botschafter der EU-Länder, wie Österreich und Deutschland, haben mehrmals betont, dass für diese Länder Kosova ein sicherer Staat ist. Darum ist es für Kosovaren praktisch unmöglich, die Behörden in den jeweiligen Lädern davon zu überzeugen, dass sie den Asylstatus erhalten müssen”. Alle kosovarischen Staatsbpürger, die ein Asyl in einem der EU-Länder beantragt haben, werden rückgeführt, denn Kosova hat Rückführungsabkommen mit diesen Ländern unterzeichnet.
 
Unterdessen meldet die Kosovo Polizei, dass sie mehrere Gruppen von Menschenschmugglern gesprengt habe, die Kosovaren illegal in EU geschmuggelt haben. 
 
Auch das Diasporaministerium ruft die Bürger dazu auf, das Land nicht zu verlassen. Man sei im ständigen Kontakt mit der Diaspora und man wünsche sich von der Diaspora, ihren Familienangehörigen in Kosova die gültigen Gesetze und Verfahren bezüglich Asyl zu erklären.
 
Die heutige Migrationswellse gleicht der Migration in den 90er Jahren, sagt Jahja Lluka von der Allianz für die Zukunft Kosovas (AAK). Die Schmuggler sind krimmelle Gruppen von Serben und Albanern. Der Menschenschmuggel beutet auch den Bruch des Abkommens von Brüssel, erklärt Lluka.
 
“Es ist ein grosses Unglück für Kosova. Keiner konnte sich vorstellen, dass 15 Jahre nach dem Krieg und nach Erklärung der Unabhängigkeit eine neue Welle der Migration ansetzt, die tragische Folgen für unser Land hat. Ein Kosovare starb an der ungarischen Grenze”, betont Lluka.
 
Der Mangel an wirtschaftlicher Entwicklung und an Perspektive sowie die chaotische Lage in Kosova zwinge besonders die jungen Menschen dazu, das Land zu verlassen, sagt Lluka.
 
“Zudem haben unsere Behörden nicht im ausreichenden Masse die Menschen darüber aufgeklärt, dass es für Kosovaren ein Asylantenstatus in den EU Ländern praktisch unmöglich ist. Europa hat mehrmals deutlich gemacht, dass es für Kosovaren keinen Asyl geben wird, denn das Land gilt nun als sicher”.
 
AAK habe eine Dringlichkeitssitzung des Parlaments bezüglich dieser Angelegenheit beantragt, Man brauche noch 5 Unterschriften, damit die Sitzung stattfinden kann. Jedoch ist die illegale Migration nicht ein Problem der Opposition, sondern ein grosses Problem für das ganze Land, betont Lluka.