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“Drei Sternennächte”: Ein ganz besonderes Buch über das Leben der Albaner in der Diaspora

Am 18. Oktober wurde in der Pestalozzi-Bibliothek in Hardau, Zürich, ein einzigartiges Buch vorgestellt

“Drei Sternennächte” ist der Titel dieses bezaubernden Kinderbuchs, das in zwei Sprachen, Albanisch und Deutsch, verfasst wurde. Die Autoren des Buches sind Dritëro Gjukaj und Pranvera Salihi, Ehepaar und Lehrer von Beruf.

Die Präsentation des Buches fand am Mittwochabend, dem 18. Oktober, in der Pestalozzi-Bibliothek in Hardau, Zürich, statt.

Dritëro Gjukaj, ein Mitglied des Teams von albinfo.ch, hat das erste albanisch-deutsche Kinderbuch veröffentlicht, das in dieser Form erhältlich ist. Es handelt sich um ein Werk von besonderem Stil, dass sich an junge Leser richtet und ihre Fantasie in beiden Sprachen anregt.

Gjukaj erzählte, dass ihn die Migrationsgeschichte seiner Familie zur Schaffung dieses Buches inspiriert hat. Vor genau 50 Jahren, im Jahr 1973, wanderte sein Grossvater aus dem Kosovo in die Schweiz aus. Dritëro, als Vertreter der dritten Generation, wählte daher den Titel “Drei Sternennächte” und erweiterte die Idee des Buches, indem er den Lebensweg seiner Familie in ihrer neuen Heimat, der Schweiz, auf märchenhafte Weise erzählte. Dabei verwendete er eine einzigartige Metapher, die dem Buch einen wichtigen pädagogischen Aspekt verleihen und die Fantasie der jungen Leser wecken.

Für die Realisierung des Buches schöpfte er aus Erinnerungen und Erfahrungen, die er während seiner Besuche im Heimatort seines Vaters, Strellc bei Deçan, gemacht hat. Die ruhige Umgebung, die Gelassenheit im Dorf und die atemberaubende Natur motivierten ihn zusätzlich.

Gjukaj thematisiert auch die reale Gefahr des Verschwindens der albanischen Herkunftssprache bei den Auswanderern der zweiten und dritten Generation. Dies war ein weiterer Ansporn für ihn, ein solches Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Gjukaj hebt die Bedeutung der Muttersprache hervor und betont, dass sie beim Erlernen der Landessprache, in diesem Fall Deutsch, hilfreich ist.

Die Erzählungen im Buch sind von wunderschönen Illustrationen begleitet, die die Fantasie junger Leser anregen. Pranvera Salihi, die Illustratorin und Mitautorin des Buches, erzählt, dass sie das Projekt unterstützt hat, da sie sich schon seit ihrer Kindheit für bildende Kunst interessiert. Sie ist selbst Mutter von drei Kindern und Lehrerin, und wie Dritëro ist sie der Meinung, dass ein zweisprachiges Buch für Kinder, die ausserhalb ihres Heimatlandes aufwachsen, von grosser Bedeutung ist.

Während der Buchpräsentation lasen die Kinder des Autorenpaares, ein 9-jähriges Mädchen und ein 7-jähriger Junge, Passagen aus dem Buch in beiden Sprachen vor. Dies betonte die Bemühungen der Autoren, die Muttersprache zu bewahren und an die jüngere Generation weiterzugeben.

Die Leiterin der Pestalozzi-Bibliothek in Hardau Zürich, Suela Jorgaqi, begrüsste die Gäste und gratulierte den Autoren zu ihrem Werk. Sie betonte, dass dieses Buch einen besonderen Platz in der Bibliothek einnehmen wird und ermutigte Landsleute, insbesondere Kinder, die reichhaltige Sammlung der Bibliothek zu nutzen.

Während der Veranstaltung gab es auch eine Diskussion zwischen den Gästen und den Autoren des Buches, bei der auch die bekannte Schweizer Kinderbuchautorin Silvia Hüsler und der pensionierte Albanischlehrer Hasan Spahiu teilnahmen. Spahiu gratulierte seinem ehemaligen Schüler Dritëro Gjukaj zu diesem wertvollen Buch, das den jüngsten albanischen Lesern in der Schweiz und anderswo vorgestellt wurde.

Dritëro Gjukaj ist ein unabhängiger Schriftsteller und Lehrer auf der Oberstufe, während Pranvera Salihi Lehrerin in einem Bundesasylzentrum war.

 

(Foto: Fiona Murtaj, albinfo.ch)