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Kosovos Premierminister Albin Kurti bei Bundespräsident Alain Berset

Bundespräsident Alain Berset hat am Freitag, 22. September 2023, den kosovarischen Premierminister Albin Kurti zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen. Das Gespräch war insbesondere der Lage in Nordkosovo gewidmet sowie dem von der Europäischen Union (EU) geführten Prozess zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien.

Der Bundespräsident betonte die Unterstützung der Schweiz für den Normalisierungsprozess und rief dazu auf, die im Frühling ausverhandelten Abkommen von Brüssel und Ohrid umzusetzen. Vonnöten seien glaubwürdige Schritte und Pragmatismus in Serbien und in Kosovo, um den Prozess wieder in Gang zu bringen. Zur Sprache kamen in diesem Zusammenhang die in den Abkommen festgehaltenen Schritte beider Seiten, inklusive der Zusage der kosovarischen Regierung, den Gemeinden mit serbischer Mehrheit ein adäquates Mass an Selbstverwaltung zu garantieren.

Die von Kosovo angestrebte Aufnahme in den Europarat unterstützt die Schweiz, zumal dies ermöglicht, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landes – und damit auch Angehörige der serbischen Minderheit und weiterer Gemeinschaften – Zugang zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erhalten. Der Bundespräsident betonte den hohen Wert, den die Schweiz einer stabilen und prosperierenden Westbalkan-Region beimesse. Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Kosovo hätten sich in wirtschaftlicher Hinsicht entwickelt, das Potential sei jedoch nicht ausgeschöpft. Wichtig seien diesbezüglich Rechtssicherheit und ein Abbau der Spannungen in der Region.

Aus der Schweiz stammen am zweitmeisten ausländische Direktinvestitionen in Kosovo. Eng sind die Beziehungen insbesondere auch dank der kosovarischen Diaspora. Rund 115’000 Kosovarinnen und Kosovaren leben in der Schweiz, insgesamt haben bis zu 180’000 Menschen hierzulande kosovarische Wurzeln. Kosovo, dessen Unabhängigkeit die Schweiz bereits 2008 anerkannte, ist heute auch ein Schwerpunkt in der internationalen Zusammenarbeit, wobei die Kooperationsstrategie 2022-2025 der Schweiz die Themenschwerpunkte demokratische Gouvernanz, nachhaltige Wirtschaft, Klimawandel, Wasser und Gesundheit sowie Migration umfasst. Des Weiteren engagiert sich die Schweizer Armee seit 1999 in der Friedensförderung vor Ort; im Juni bewilligte das Parlament eine Verlängerung des Swisscoy-Einsatzes bis 2026.

(admin.ch)