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Die wirtschaftliche Entwicklung in politischer Geiselhaft

Laut Wirtschaftsfachleuten spiegeln sich die politischen Probleme auch im wirtschaftlichen Bereich, insbesondere bewirken sie eine Stagnation der Entwicklung

Der Zustand politischer Verkrampfung, indem sich Kosova seit den Wahlen vom 8.Juni befindet, und die Tatsache, dass noch keine neuen staatlichen Institutionen gewählt wurden, manifestieren sich auch im ökonomischen Bereich.Laut Wirtschaftsfachleuten widerspiegeln sich die politischen Probleme auch im wirtschaftlichen Bereich, insbesondere bewirken sie eine Stagnation der Entwicklung.

Der Ökonomieprofessor Naim Gashi sagte gegenüber REL, die jetzige politische Verkrampfung habe eine mehrdimensionale Wirkung, und die wirtschaftliche Entwicklung Kosovos werde dieses Jahr stagnieren.

“Der Zustand politischer Verkrampfung, in welchem sich Kosova befindet, hat allgemein negative Auswirkungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, doch ganz besonders auch im wirtschaftlichen Bereich. Kosova steht vor dem Problem instabiler Institutionen, zuerst hatten wir eine Regierung, der eine parlamentarische Mehrheit fehlte, und nun haben wir eine totale Verkrampfung, und all dies wird sich auf die ökonomische Makro- und Mikroleistung auswirken”, sagt Gashi.

Laut Gashi wird es zu einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung Kosovos kommen, wenn man bedenke, dass die meisten grossen Projekte sich in einem Vakuum befänden bzw. auf die Schaffung neuer Institutionen warteten, um die Arbeit fortzuführen.

“Nicht nur, dass uns die Regierungsexekutive fehlt und wir ein blockiertes Parlament haben, sondern wir haben eine totale Blockade aller staatlichen Institutionen und Ämter, den meisten fehlt ein vollständiges Leitungsgremium, es fehlen Direktorinnen und Führungsmitglieder”, betont er.

Auch der Experte für Wirtschaftsfragen Ibrahim Rexhepi unterstreicht, dass die Verspätung bei der Schaffung neuer Institutionen sich im wirtschaftlichen Bereich negativ reflektiere.

“Wenn ich das sage, denke ich beispielsweise daran, dass der Beginn des Baus der Autobahn Prishtina-Hani i Elezit verschleppt wurde, weil kein wirklich zuständiger Minister vorhanden war, dass die Konzessionierung des Tourismuskomplexes Brezovica verschoben wurde, dass die Frist zur Einreichung von Offerten für das Wärmekraftwerk Kosova e re hinausgeschoben und die Reorganisation des Bergwerkkomplexes Trepça ebenso verschoben wurde”, sagt Rexhepi.

Kosova wird zwar gemäss den Experten dieses Jahr ein wirtschaftliches Wachstum verzeichnen, aber nicht im eigentlich zu erwartenden Mass. Hatte Kosova letztes Jahr ein Wirtschaftswachstum von beinahe 4 Prozent, wird es dieses Jahr nicht über 2,5 Prozent betragen.