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Ex KFOR-Soldat leistet humanitäre Hilfe für den Kosovo
Andreas und seine Gattin fragen nie welcher Rasse, Hautfarbe, Religion oder Menschengruppe jemand angehörig ist, sie helfen, wo Hilfe benötigt wird!
Andreas und Claudia Jungwirth kommen aus der Gemeinde Molln in Oberösterreich, siegelten mittlerweile für viele bedürftigeMenschen im Kosovo als Helfer und guter Samariter. Als ehemaliger Soldat war Andreas Jungwirth in der Zeit zwischen 2003 und 2011 in mehreren Einsätzen insgesamt drei Jahre mit der KFOR im Kosovo stationiert. Dabei hat er seine ersten Hilfsprojekte mit CIMIC (Civilian Military Cooperation) organisiert und umgesetzt. Andreas ist eine faszinierende Persönlichkeit mit vielen Hobbys und Träumen, ihn zeichnet eine starke Positivität und Ausgeglichenheit aus. Seine Liebe zur Musik wärmt sein Herz und ich glaube, trotz der langen militärischen Auslandseinsätze, half ihm gerade die Musik den Weg zur humanitären Hilfe zu entdecken. Man ist in erster Linie Mensch! Das zeigen er und seine Frau, eigentlich seine beste Stütze bei all dem, in einem herausragenden Beispiel von Menschlichkeit. Er und seine Gattin fragen nie welcher Rasse, Hautfarbe, Religion oder Menschengruppe jemand angehörig ist, sie helfen, wo Hilfe benötigt wird!
Wie alles begann…
Als Andreas Jungwirth als Soldat in den Kosovo kam, merkte er sofort, dass das Land seinem Bundesland mit den Bergen und den landwirtschaftlichen Flächen, sehr ähnelt. Er erinnert sich zurück: „Gewöhnungsbedürftig war vor allem der Straßenverkehr, es schien so, als gäbe es keine Verkehrsregeln. Natürlich war ich zu Beginn von den zerstörten Häusern und Infrastruktur überrascht und irritiert. Die Gastfreundschaft der Einheimischen vermittelte ein Gefühl von “Zuhause sein“.”
Doch ausschlaggebend, um humanitäre Hilfe zu leisten war für ihn die Tätigkeit im ersten Einsatz 2003, wo er bei der Einheit CIMIC mehrere humanitäre Projekte organisierte. Ab 2015 kam der Beruf seiner Gattin als Pflegerin dazu, der eine sehr hohe soziale Kompetenz erfordert.
Andreas erzählt uns weiter: „Die Menschen sind nach über 20 Jahren nach Kriegsende frustriert und sehen wenig Perspektive. Jede Familie versucht zu überleben, meist gelingt es, wenn ein Familienmitglied Arbeit in einem EU-Land bekommt und Geld nach Hause schickt.“,- aber viele bleiben auf der Durststrecke, betont er weiter.
Seit 2014 fährt er gemeinsam mit seiner Gattin Claudia einmal jährlich in den Kosovo, um humanitäre Hilfe zu leisten. In den letzten 18 Jahren haben er und seine Frau im Kosovo viele Freunde gefunden, dennoch sind sie bei neuen Kontakten vorsichtig, weil sie nicht zulassen wollen, dass die Hilfen in falsche Hände geraten.
Ein langer Weg bis zum Ziel
Am Anfang waren es kleine Hilfsprojekte, wobei anzumerken ist, dass die Priorität bei Lebensmittelpaketen, Brennholz, Medikamente und Einlagen für Menschen mit Beeinträchtigungen lagen. Mit der Zeit erweiterten sich die Möglichkeiten auf Sanierungsarbeiten in Wohnräumen oder Schulen.
„In den ersten Jahren wurden die Reise- und Nächtigungskosten von meiner Gattin und mir
finanziertum die Spendengelder 1:1 in die Projekte investieren zu können. Mit Fortdauer
wurden immer mehr kleinere Unternehmen aus unserer Region auf uns aufmerksam und
unterstützen uns mittlerweile bei den Nebenkosten. So bekommen wir zum Beispiel ein
Fahrzeug von unserem örtlichen Autohändler. Die Aufenthaltskosten werden seit drei Jahren
vom Bürgermeister der Stadt Suhareka übernommen.“,- erzählt Andreas für Albinfo.at.
Ein Aufenthalt dauert meist 8 bis 10 Tage, wobei die bedürftigen Familien persönlich von dem Paar aufgesucht werden, meist in Begleitung von regionalen Organisationen und einem Dolmetscher. 2011 waren es nur 10 Familien, mittlerweile stieg die Nummer der versorgten Familien beim letzten Besuch über 80.
Die Spenden werden von Angehörigen, Freunden und Unternehmern eingesammelt, sie
kommen von überall her, aus Deutschland, Schweiz, Kosovo und sogar aus China. Von einem Gesangsquartett aus Molln wurde 2019 auch schon ein Benefizkonzert veranstaltet. Wichtig zu erwähnen ist, dass wir es hier mit keiner Organisation zu tun haben, alles wird
privat in der Freizeit und dem Urlaub des Ehepaars Jungwirth organisiert und umgesetzt. Dabei fallen keine Nebenkosten an und jeder gespendete Euro kann direkt eingesetzt werden. Darüber hinaus ist es ausgesprochen wichtig, alle benötigten Artikel im Kosovo zu kaufen, um auch die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen.
Durch die gestiegene Aufmerksamkeit, dem Zuspruch und der finanziellen Unterstützung hat
sich einiges verändert und so gibt es nun neben den Lebensmittelpaketen drei fixe Säulen.
In Peja wird die Organisation “Duart Plote Meshire”, in Suhareka die Organisation “HandiKos” und in Gjakova die Schule “Marmull”, unterstützt. Im letzten Jahr wurde bereits das Dach der Schule saniert, dabei kam Unterstützung von der Bevölkerung, der oberösterreichischen Landesregierung und der kanadischen KFOR.
„Humanitäre Hilfe Kosovo (2021)“
Für dieses Jahr sind mehrere Ziele angesetzt, trotz der Pandemie und der momentanen
Lage wird akribisch darauf geschaut Spenden zu sammeln und den Bedürftigenzur Seite zu
stehen, denn gerade jetzt wird Hilfe stärker denn je benötigt.
Geplant sind, eine weitere Sanierung der Fassade der Schule “Marmull” mit einem Volumen
von € 10.000.-, Baubeginn Anfang der Sommerferien, der Ankauf von 7 Tonnen Pellets für
“HandiKos” Pellets im Wert von € 1000.- im Juni. Jede weitere Spende wird in den Ankauf
von Medikamenten für “Duart Plote Meshire” verwendet. Ein Spendenaufruf hat bereits
begonnen.
„Der Traum von mir und meiner Gattin ist es, bei der Grundschule “Marmull” für die sechsbis
zehnjährigen Kinder einen Spielplatz zu bauen.“,- erzählt Andreas.
Im Kosovo existiert noch starke Armut
So lieb Andreas und Claudia Jungwirth das Land und die Menschen dort auch gewonnen
haben, so erzählen sie, dass es noch starke Probleme im Land zu bewältigen gibt. Obwohl
sich der Zustand der Straßen und des Stromnetzes verbessert hat, wird aus deren Sicht, die
Tatsache, dass von den “AuslandskosovarInnen” tausende Häuser gebaut werden, die den
Neid in der Bevölkerung schüren, als Negativ empfunden. Im Sommer besuchen sie dann
noch mit “fetten Autos” ihre Heimat, das wirkt nicht gerade förderlich.
Darüber hinaus habe der Kosovo mit dem großen Problem der Vermüllung des Landes zu
kämpfen. „Dies hat auch die Verunreinigung des Trinkwassers zur Folge. Dringend
erforderlich ist eine Krankenversicherung für alle. Es muss den Lebenskosten angepasste
Löhneund eine Pensionsvorsorge geben. Die letzteren beiden Punkte sind auch der
Hauptgrund, warum die Jugend in andere Länder abwandern möchte.“,- betont Andreas.
Menschen mit Behinderungen seien am stärksten betroffen, es herrschen teilweise
menschenverachtende Lebensumstände und da können einem schon oft die Tränen
kommen.
Es macht trotz alledem sehr viel Freude, wenn man ein wenig Licht am Ende des Tunnels
entdecken kann: „Natürlich sehen wir Familien immer wieder, da sich bei vielen die
Lebenssituation nicht verbessert. Die Arbeitslosenrate ist hinlänglich bekannt. Ich bin jetzt
58 meine Frau 53. Zumindest möchten wir bis zu meiner Pensionierung (aus heutiger Sicht
mit 65) weitermachen. Abhängig ist das jedoch von der Spendenfreudigkeit der Menschen,
die uns und unser Projekt unterstützen. Ohne sie wäre das Ganze ja gar nicht möglich.“
Kontaktmöglichkeit:
Facebook Andreas Jungwirth mit PN
E-Mail: [email protected]
Spendenmöglichkeit:
Nur nach Kontakt, um die Spender kennen zu lernen.
Box
Der Luxus den die EmigrantInnen herzeigen wollen, hilft nicht gegen die Armut.
Obwohl sich der Zustand der Straßen und des Stromnetzes verbessert hat, wird aus deren Sicht, die Tatsache, dass von den “AuslandskosovarInnen” tausende Häuser gebaut werden, die den Neid in der Bevölkerung schüren, als Negativ empfunden. Im Sommer besuchen sie dann noch mit “fetten Autos” ihre Heimat, das wirkt nicht gerade förderlich.
Box:
“…ich habe es nicht glauben konen, dass 700 km Luftlinie von Österreich entfernt Leute in Elend leben und vor sich hinvegetieren…”, erzählt er mit leiser Stimme.
Box:
“Der Traum von mir und meiner Gattin ist es, bei der Gundschule im Dorf Marmull, Gemeinde Gjakova für die sechs – bis zehnjährigen Kinder einen Spielplatz zu bauen”, erzählt Andreas.
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