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Die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor gewinnt in der internationalen Zusammenarbeit an Bedeutung

Bundesrat Ignazio Cassis betonte in seiner Eröffnungsansprache, wie wichtig der Privatsektor für die Erreichung der insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ist

Anfang 2021 hat die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ein Leitbild und ein Handbuch für die Kooperation mit dem Privatsektor erarbeitet. Diesem kommt in der internationalen Zusammenarbeit eine wachsende Bedeutung zu. An einer Fachtagung in Bern haben heute Vertreterinnen und Vertreter der DEZA, des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), des Privatsektors sowie der Zivilgesellschaft über Potenziale und Herausforderungen der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor und deren Beitrag zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung diskutiert.

Im Fokus der Fachtagung standen mögliche Kooperationen zwischen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand, um die weltweite Armut zu bekämpfen. Bundesrat Ignazio Cassis betonte in seiner Eröffnungsansprache, wie wichtig der Privatsektor für die Erreichung der insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ist: «Neun von zehn Jobs in den Entwicklungsländern werden von privaten Unternehmen geschaffen, was Einkommen generiert und Lebensstandards verbessert», betonte der Aussenminister vor rund 250 Teilnehmenden aus der Privatwirtschaft, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der Verwaltung.

Wichtige Ergänzung zu traditionellen Instrumenten

An der Fachtagung wurde betont, dass der Privatsektor eine Quelle für Innovation und Fortschritt ist und er verstärkt in die internationale Zusammenarbeit eingebunden werden soll. Mit innovativen und nachhaltigen Produkten werden Lebensumstände verbessert, beispielsweise mittels Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien oder neuer Medikamente im Kampf gegen tödliche Krankheiten. Auch die Digitalisierung spielt eine immer wichtigere Rolle. Dank ihr haben Menschen einfacheren Zugang zu Finanzdienstleistungen wie Mikrokredite- und -versicherungen. Davon profitieren nicht nur Haushalte und Familien, sondern auch viele Unternehmen in Entwicklungsländern.

Neben der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor nutzt die Schweiz weiterhin die traditionellen Instrumente der internationalen Zusammenarbeit. Dabei geht es in erster Linie darum, gute Regierungsführung und die Achtung der Menschenrechte zu unterstützen, die Korruption zu bekämpfen, den Frieden zu fördern und eine hochwertige Bildung und Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Das Engagement des Privatsektors bleibt aber eine wichtige Ergänzung dieser Bemühungen. Nicht nur die lokale Bevölkerung sondern auch der Privatsektor profitiert von stabilen Rahmenbedingungen, einem investitionsfreundlichen Umfeld, guten Arbeitsbedingungen und einem nachhaltigen ökologischen sowie sozialen Umfeld.

Die Direktorin der DEZA, Patricia Danzi, verwies auf die lang erprobte Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und dem Privatsektor. Heute gibt es bereits mehr als 100 Kooperationsprojekte mit dem Privatsektor. Die DEZA hat deshalb im Januar ein Leitbild und ein Handbuch zur Zusammenarbeit mit dem Privatsektor veröffentlicht.

Klare Bedingungen für öffentlich-private Partnerschaften

Bei der Kooperation mit dem Privatsektor stehen die Verbesserung von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und internationalen Standards für mehr Nachhaltigkeit, sowie die Förderung lokaler Unternehmen in den Schwerpunktländern der DEZA im Vordergrund. Die DEZA stellt klare Bedingungen an öffentlich-private Partnerschaften. Diese müssen auch in Zukunft ökologische Standards sowie Sozial- und Gouvernanzkriterien erfüllen.