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Eheschliessungen und Geburten gingen 2019 zurück
Die definitiven Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS) für 2019 bestätigen die Zunahme der Todesfälle (+1,0%) und der Scheidungen (+2,1%), die sich bereits in den im Februar publizierten provisorischen Zahlen abgezeichnet hatte. Zudem lässt sich im Vergleich zu 2018 ein Rückgang bei den Geburten (–1,9%) und bei den Eheschliessungen (–4,3%) feststellen. Auf kantonaler Ebene zeigen sich die gleichen Trends
2019 wurden im Vergleich zum Vorjahr 1700 Geburten weniger gezählt. Ein derart starker Rückgang von nahezu 2% wurde zuletzt 1998 verzeichnet, abgesehen von der im Jahr 2001 durch die Statistikrevision verursachten Verzerrung. Die Zahlen zu den Eheschliessungen unterliegen deutlich stärkeren jährlichen Schwankungen.
Weniger Geburten und mehr Todesfälle
2019 wurden 86 200 Geburten registriert, im Vorjahr waren es 87 900. Die Geburtenzahl geht sowohl bei den Schweizerinnen als auch bei den ausländischen Müttern zurück, wobei die Abnahme bei letzteren stärker ist (–2,5% gegenüber –1,5% bei den Schweizerinnen). Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau ist von 1,52 im Jahr 2018 auf 1,48 im Jahr 2019 leicht gesunken. Eine Geburtenzunahme wurde lediglich in den Kantonen Neuenburg (+0,8%), Aargau (+1,4%), Glarus (+1,5%), Appenzell Innerrhoden (+3,0%) und Jura (+3,8%) verbucht.
Während die Anzahl Erstgeburten bei den verheirateten Frauen unter 30 Jahren zurückgegangen ist (–6,9%), hat sie insbesondere bei den Frauen zwischen 30 und 34 Jahren zugenommen (+1,3%). Daraus ergibt sich ein höheres Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes. 2019 lag es provisorisch bei 31,1 Jahren, gegenüber 30,9 Jahren im Vorjahr.
2019 sind in der Schweiz 67 800 Menschen gestorben, dies sind 700 mehr als im Vorjahr (+1,0%). Diese Zahlen beziehen sich auf die Zeit vor der COVID-19-Pandemie. Eine Zunahme war sowohl bei den Schweizern als auch bei den Schweizerinnen festzustellen (+1,5% bzw. +1,1%). In der ausländischen Bevölkerung ging die Zahl der Todesfälle hingegen zurück, wobei diese Abnahme bei den Männern ausgeprägter war als bei den Frauen (–1,4% bzw. –0,2%).
88% aller Todesfälle betrafen Personen ab 65 Jahren. Zwischen 2018 und 2019 nahmen die Todesfälle bei den Personen zwischen 65 und 79 Jahren (+2,9%) sowie bei den Personen ab 80 Jahren zu (+1,5%). In der Mehrheit der Kantone war tendenziell ein Anstieg der Todesfälle zu beobachten, lediglich Genf, Basel-Stadt, Neuenburg, Luzern, Jura, Appenzell Innerrhoden, Graubünden, Zug, Schwyz, Waadt, Uri und Solothurn registrierten ein Minus.
Der Geburtenüberschuss, der sich aus der Differenz zwischen den Geburten und Todesfällen ergibt, belief sich auf 18 400 Personen und war damit tiefer als im Vorjahr (–11,4%). Er trägt aber trotzdem zum Bevölkerungswachstum bei.
Rückgang bei den Eheschliessungen und neu eingetragenen Partnerschaften
2019 wurden in der Schweiz 39 000 Ehen geschlossen, das sind 4,3% weniger als 2018. Bei 72% handelte es sich um Erstheiraten zwischen zwei Ledigen. Im Durchschnitt waren Männer bei der Erstheirat 32,3 und Frauen 30,1 Jahre alt. Die Anzahl Eheschliessungen ging sowohl bei den Erstheiraten (–3,6%) als auch bei den Wiederverheiratungen (–3,9%) sowie in den meisten Altersklassen zurück. Einzig bei den Frauen zwischen 40 und 44 sowie ab 50 Jahren war ein Plus auszumachen (+0,8% bzw. +1,9%).
Auf kantonaler Ebene nahm die Anzahl Eheschliessungen lediglich in den Kantonen Graubünden (+0,1%), Thurgau (+0,4%), Obwalden (+1,6%), Basel-Landschaft (+2,2%), Uri (+2,9%), Schaffhausen (+3,9%), Appenzell Ausserrhoden (+10,4%) und Appenzell Innerrhoden (+21 Eheschliessungen bzw. +36,2%) zu.
Seit 2010 bewegt sich die Zahl der neu eingetragenen Partnerschaften um 700. Auch 2019 entschieden sich knapp 700 gleichgeschlechtliche Paare für eine eingetragene Partnerschaft (–3,7% im Vergleich zum Vorjahr). Der Rückgang ist bei den Frauenpaaren stärker (–7,3%) als bei den Männerpaaren (–1,4%). In zehn Kantonen waren weniger neu eingetragene Partnerschaften zu verzeichnen, namentlich in St. Gallen, Waadt, Schwyz, Genf, Aargau, Luzern, Basel-Stadt, Neuenburg, Zug und Appenzell Innerrhoden. In den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Graubünden und Thurgau blieb die Zahl unverändert, in allen übrigen Kantonen nahm sie zu.
Mehr Scheidungen, aber weniger aufgelöste Partnerschaften
2019 wurden 16 900 Scheidungen ausgesprochen; dies entspricht einer Zunahme um 2,1% im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Personen, die zehn Jahre oder länger verheiratet waren, nahmen die Scheidungen um 4,0% zu, insbesondere bei jenen mit einer Ehedauer von 15 bis 19 Jahren (+5,1%). Bei Personen, die weniger als fünf Jahre verheiratet waren, blieb die Zahl dagegen stabil, und bei jenen mit einer Ehedauer von fünf bis neun Jahren ging sie zurück (–2,0%). Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung stieg 2019 folglich an und erreichte 15,4 Jahre, gegenüber 15,2 Jahren im Jahr 2018.
Bei Fortsetzung der 2019 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen (41,1%) eines Tages mit einer Scheidung enden könnten. Lediglich die Kantone Wallis (–0,3%), Jura (–0,6%), Neuenburg (–4,4%), Luzern (–4,6%), Genf (–6,3%), Glarus (–12,1%), Basel-Landschaft (–13,4%), Solothurn (–15,6%) und Appenzell Innerrhoden (–9 Scheidungen bzw. –36,0%) verbuchten einen Rückgang.
2019 wurden 200 Partnerschaften aufgelöst, 2,9% weniger als im Vorjahr. Obwohl der Rückgang bei den Männerpaaren stärker war als bei den Frauenpaaren (–3,6% gegenüber –1,5%), war die Häufigkeit der Partnerschaftsauflösungen bei ersteren höher. Neun Kantone verbuchten eine Abnahme, namentlich Zürich, Basel-Stadt, Waadt, Tessin, Bern, Solothurn, Schwyz, Graubünden und Schaffhausen. In den Kantonen Thurgau und Jura blieb die Anzahl aufgelöster Partnerschaften stabil. Uri, Obwalden, Glarus und Appenzell Innerrhoden registrierten keine Auflösungen.
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