CH-Balkan

Albanische Schüler weiterhin ohne geeignete Schulbücher

Albanische Schüler im Presheva-Tal (Südserbien) haben wie schon seit Jahren immer noch keine geeigneten Schulbücher

Das Treffen des albanischen und des serbischen Premierministers mit Vertretern von ethnischen Albanern im Presheva-Tal (Presheva, Medvegja, Bujanoc)  schürten die Hoffnung, dass das langjährige Problem bezüglich der Schulbücher für albanische Schüler in Serbien endlich gelöst wird. Tatsächlich ist bisher aber nichts geschehen.

„Unsere Kinder haben schon seit Jahren mit den gleichen Problemen zu kämpfen“, sagt für BIRN Gazmend Selmani, Vize-Bürgermeister der Stadt Presheva. Zwischen albanischen Vertretern und der serbischen Regierung besteht seit Jahren der Streit darüber, welche Bücher mit welchem Inhalt für albanische Schüler verwendet werden sollen. Besonders die Bücher für Geographie und Geschichte, die die albanische Sache betreffen, sind für die serbische Regierung sehr empfindlich.

Serbische Behörden wollen nicht, dass in den Schulbücher Ideen und Tatsachen vertreten werden, die für Serbien politisch nicht akzeptabel sind, zum Beispiel die Unabhängigkeit von Kosova.

Die Schulbücher für die Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse werden von der albanischen Regierung bereitgestellt. Doch die Bücher für die angesprochenen Fächer werden von Serbien blockiert. Die Lehrer nehmen Notizen aus serbischen Schulbücher, übersetzen sie in Albanisch und stellen diese ihren Schülern vor.

Im letzten Jahr stellte das kosovarische Bildungsministerium 103‘222 Schulbücher für die albanischen Schüler in Südserbien bereit, doch diese wurden von serbischen Behörden blockiert, weil deren Inhalt für Serbien nicht inakzeptabel ist.