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Gläubiger feiern Eid-al-Fitr – Botscht der Solidarität

Die Muslime überall auf der Welt feiern heute das Ende des Fastenmonats Ramadan, Eid-al-Fitr. Auch auf dem Balkan feiern die Muslime das Fest des Fastenbrechens.

Muslimische Gläubige in Kosova, Albanien und Mazedonien und in anderen Ländern des Balkans feiern heute das Ende des Fastenmonats Ramadan. Die albanischen Muslime nennen es Bajrami i Madh (Grosser Bajram). Der Klerus sendete die Botschaft der Solidarität und des Zusammenstehens.

In einigen Städten wurden die dazugehörenden Gebete aufgrund des Platzmangels in den Moscheen auch auf den Strassen verrichtet.

Der Grossmufti von Kosova, Naim Tërnava, hielt seine Predigt in der Grossen Moschee in Prishtina. Er sprach von der Solidarität zwischen den Menschen als zentrale Botschaft des Islam. Er rief die Menschen dazu auf, die Heimat zu schützen – dafür hätten sich viele Generationen aufgeopfert.

“Wir müssen unsere Territorien und unsere Heimat Kosova wie unsere Augen schützen. Dafür haben sich ganze Generationen aufgeopfert; damit wir heute in Freiheit leben können. Es gibt keine grössere Sünde als einen Menschen zu töten. Nur Gott allein entscheidet, wann ein Mensch sein Lebensende erreicht, denn er hat dem Menschen die Seele gegeben”, sagte Tërnava vor den Gläubigen.

Die Botschaft des Islam ist die Liebe, die Solidarität, der Frieden zwischen den Menschen. Die Grausamkeiten von Krieg und Terror in weiten Teilen der Welt haben gar nichts mit dem Islam zu tun, so Tërnava weiter.

“Viele Menschen überall auf der Welt sind Opfer von Krieg und Terror im Namen unserer Religion. Die Terroristen töten Menschen in Einkaufszentren, in den Städten, in Restaurants, auf Flughäfen…In diesen Tagen des Festes rufe die Menschen dazu auf, ein Zeichen der Solidarität, des Friedens, der Toleranz und der Menschlichkeit zu setzen. Dies ist die Botschaft von Eid-al-Fitr”. sagte Tërnava.

Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinde in Albanien, Skënder Bruçaj, sagte während der Feierlichkeiten in Tirana: “Lasst uns die Botschaft der Brüderlichkeit und der Harmonie zwischen den Albanern aller Glaubensrichtungen weiter tragen, uns gegenseitig respektieren, das Zusammenstehen der Menschen feiern und das Anders-Sein schätzen. Gott schütze alle Menschen, alle Albaner und Albanien”, so Bruçaj.

Diese Botschaften kommen wahrscheinlich zur richtigen Zeit, denn es sei eine Abschwächung der Solidarität zu beobachten, meint Xhabir Hamiti, Islamwissenschaftler aus Prishtina. Die extrem schlechten wirtschaftlichen Bedingungen, mit denen viele Menschen in Kosova leben müssen, spielen diesbezüglich sicher eine grosse Rolle.

“Das albanische Volk hat eine grosse Tradition der Solidarität, unabhängig der Glaubensrichtung. Diese Tradition hält weiter an, auch wenn ich der Meinung bin, dass dies in den letzten Jahren abgeschwächt ist. Die schwierige wirtschaftliche und soziale Lage, die im albanischen Sprachraum herrscht, hat ihre Spuren hinterlassen. Die Solidarität zwischen uns ist aber ein hohes Gut und ich wünsche mir, dass wir sie weiter tragen. Wir müssen im Grunde jederzeit bereit sein, uns solidarisch mit unseren Mitmenschen zu verhalten”, so Hamiti, berichtet albinfo.ch