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Flüchtlinge als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft: Wir blicken auf ein positives Jahr zurück
Das erste von insgesamt drei Projektjahren zur Integration von vorläufig aufgenommenen und anerkannten Flüchtlingen in der Landwirtschaft verlief positiv. Mit der Vermittlung von 13 vorläufig aufgenommenen und anerkannten Flüchtlingen konnte das Ziel 2015 erreicht werden. Die Rückmeldungen von involvierten Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden zeigen, dass beide Seiten zufrieden waren. Alle Beteiligten, auch der Schweizer Bauernverband und das Staatssekretariat für Migration, wurden mit Herausforderungen konfrontiert und konnten wertvolle Erfahrungen sammeln. Diese werden in die Weiterführung des Projektes einfliessen.
In arbeitsintensiven Branchen wie Gemüse- und Obstanbau oder Weinproduktion müssen nach wie vor umfangreiche Arbeiten von Hand erledigt werden. Dies wäre heute ohne den Einsatz von 25‘000 bis 35‘000 ausländischen Arbeitskräften, meistens Kurzaufenthalter aus dem europäischen Raum, nicht zu meistern. Der Schweizer Landwirtschaft ist es ein Anliegen, ihren Beitrag für eine bessere Nutzung des inländischen Arbeitskräftepotenzials zu leisten. Der Schweizer Bauernverband lancierte deshalb vor einem Jahr, mit der Unterstützung des Staatssekretariats für Migration, ein Pilotprojekt zur Integration von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen in der Landwirtschaft.
Erfolge und Herausforderungen
Das Pilotprojekt sieht den Einsatz von bis zu 15 Flüchtlingen pro Jahr für eine Dauer von jeweils drei bis zwölf Monaten vor. Obschon das Projekt erst im Frühling 2015 startete, konnten 13 Flüchtlinge in acht verschiedenen Betrieben eingesetzt werden. Die Einsätze sind sowohl für die Arbeitnehmenden als auch für die Arbeitgebenden in den meisten Fällen positiv verlaufen. Die Verbesserung der Sprach- und Fachkenntnisse wurde von den Flüchtlingen sehr geschätzt. Die Rückmeldungen der Betriebe sind ebenfalls positiv: Einerseits wurde die Arbeit in der erwarteten Qualität erledigt, andererseits wurde die Art, wie sich die Flüchtlinge in die Teams bzw. die Familien integrierten, oft gelobt. In drei Fällen wurde der Arbeitsvertrag im gegenseitigen Einvernehmen verlängert, und ein Flüchtling nimmt sogar demnächst eine Ausbildung als Agrarpraktiker in Angriff.
Das Projekt wird planmässig bis 2018 weitergeführt
Im Rahmen des Pilotprojektes geht die Suche nach Arbeitskräften für Einsätze in der Landwirtschaft weiter. Seit Anfang 2016 sind Anmeldungen für insgesamt 17 Arbeitsplätze auf 14 verschiedenen Bauernhöfen beim Schweizer Bauernverband eingegangen. Zehn Flüchtlinge sind bereits im Einsatz, zwei weiteren Personen nehmen die Arbeit im Spätsommer auf.
Für die Auswahl der Teilnehmenden sind die Betreuungsstellen in den Kantonen verantwortlich. Es sind viele Partner am Vermittlungsprozess beteiligt, was einen erheblichen Koordinationsaufwand bedingt. Deshalb ist es erfreulich, dass sich Kantone inspirieren lassen und eigene Projekte entwickeln; Neuenburg, Luzern, Zug, Genf und Waadt gehen mit gutem Beispiel voran.
Die Bilanz nach dem ersten Jahr ist klar: Arbeitseinsätze in der Landwirtschaft tragen zu einem rascheren Einstieg in den Arbeitsmarkt und somit auch zu einer besseren Integration der Flüchtlinge bei. Die Betriebe können Arbeitskräfte aus der Umgebung rekrutieren, im Idealfall auch für verlängerte oder wiederholte Einsätze über mehrere Jahre. Das Projekt hat gezeigt, dass ein solches Arbeitsverhältnis möglich ist und alle davon profitieren. Aus diesem Grund wird das Pilotprojekt, wie ursprünglich vorgesehen, bis 2018 weitergeführt.
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