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EKR – Jahresbericht 2015: Rassismusvorfälle aus der Beratungspraxis

Die meisten gemeldeten Diskriminierungsfälle finden in der Arbeitswelt statt. Dies zeigt der Bericht des Beratungsnetzes für Rassismusopfer für das Jahr 2015. Die häufigsten Formen der Diskriminierung waren Beschimpfungen, herabwürdigende Behandlungen und Benachteiligungen. Das häufigste Tatmotiv war die Ausländerfeindlichkeit, gefolgt vom Rassismus gegen Schwarze. Zugenommen haben Fälle von Muslimfeindlichkeit.

Die 239 im Bericht ausgewerteten Vorfälle rassistischer Diskriminierung stammen aus den 18 Beratungsstellen aus allen Landesteilen der Schweiz, welche im Beratungsnetz für Rassismusopfer zusammen geschlossen sind. Dem langjährigen Trend entsprechend ist die Arbeitswelt auch im Berichtsjahr 2015 mit 47 Beratungsfällen der mit Abstand am stärksten betroffene Lebensbereich. Nach der Ausländerfeindlichkeit ist Rassismus gegen Schwarze mit 60 Nennungen das am häufigsten genannte Diskriminierungsmotiv. Danach folgt die Muslimfeindlichkeit, die mit 53 Nennungen im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent zugenommen hat.

Der Bericht enthält zum einen übersichtliche grafische Darstellungen der statistischen Auswertungen aus der Beratungspraxis. Zum anderen wird ein breites Spektrum von anschaulichen Fallbeispielen aufgeführt. Der Bericht spiegelt die anhaltend hohe Qualität und die Vielfalt in der Beratungsarbeit der Beratungsstellen wider. Neben allgemeiner Auskunft, psychosozialer Unterstützung oder Rechtsberatung für die betroffene Person leisten die Beratungsstellen auch einen wichtigen Beitrag zur Konfliktbewältigung. Ausserdem leiten die Beratungsstellen ratsuchende Personen bei Bedarf auch an andere Fachstellen, spezialisierte Anwaltskanzleien, psychologische oder medizinische Experten wie auch an die Polizei weiter.

Die Fälle aus der Beratungspraxis der Beratungsstellen in der Schweiz wurden vom Verein humanrights.ch zusammengetragen und gemeinsam mit der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR ausgewertet. Der Bericht 2015 erscheint in einem neuen Format und mit leicht angepassten Kategorien, welche jedoch die Vergleichbarkeit mit früheren Analysen erlauben.