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70 % des weltweiten Goldes geht über die Schweiz

In Zeiten der Unsicherheit vermeiden es die Schweizer, ihr Geld „unter der Matratze“ zu halten, und setzen stattdessen auf das Edelmetall Gold. Auch Händler investieren zunehmend darin, um ihre Portfolios zu diversifizieren – denn Gold folgt seinem eigenen Kurs, unbeeinflusst von anderen Finanzprodukten, berichtet albinfo.ch.

Gerade in unsicheren Zeiten bevorzugen Käufer physisches Gold. Die 1.000 Tonnen, die täglich in London gehandelt werden, reichen dafür nicht aus.

Christoph Wild, Präsident des Schweizerischen Verbandes der Edelmetallhersteller und -händler (ASFCMP), erklärte gegenüber RSI, dass Menschen in Krisenzeiten das physische Metall in den Händen halten wollen. Dies erhöht die Nachfrage bei den Raffinerien erheblich.

Tatsächlich gehen rund 70 % des weltweit gehandelten Goldes über die Schweiz.

Allein im Januar 2025 wurden 193 Tonnen in die USA exportiert – ein 13-Jahres-Rekord.

Mindestens die Hälfte davon lief über das Mendrisiotto, wo sich drei der weltweit größten Unternehmen dieser Branche befinden. Diese bestätigten gegenüber RSI die derzeitige Auslastung.

„Seit Dezember 2024 ist die Nachfrage aus den USA deutlich gestiegen. Unser Unternehmen ist dank hohem Automatisierungsgrad in der Produktion gut aufgestellt, um diese zu bewältigen“, sagt Simone Knobloch, COO von Valcambi SA.

„Die aktuelle Nachfragespitze dauert bereits seit drei Monaten – eine ungewöhnlich lange Zeit“, ergänzt Robin Kolvenbach, Co-CEO von Argor-Heraeus. Doch diese starke Nachfrage bedeutet nicht automatisch höhere Einnahmen: „Zwischen Mitte Dezember und Mitte März sind die Leasingraten für Gold um das Zehnfache gestiegen – bedingt durch die massive Verlagerung von Gold von London nach New York über die Raffinerien. Das wirkt sich direkt auf die Kosten aus, denn das Gold gehört nicht uns – es stammt überwiegend aus Leasingvereinbarungen mit Banken.“